Thursday + Poison The Well live

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Eigentlich im Tross der übermächtigen Kollegen von Rise Against auf Deutschland-Tour, gehen die Herren von Poison The Well und Thursday für einen Abend fremd: Zwei Tage vor ihrem Bremen-Gig im Vorprogramm der angesagten Chicagoer Punkrock-Vegetarier wollen sie die Hamburger Fans im Grünspan davon überzeugen, dass sie auch ohne Rise Against einen Besuch wert sind.

Allerdings macht es sich beim Besucherzuspruch durchaus bemerkbar, dass man zwei Tage später das gleiche Billing plus Rise Against in der Nachbarstadt Bremen sehen kann – prall gefüllt ist das Grünspan an diesem Montag nämlich nicht. Viele Hamburger scheinen sich zu Recht für das große Paket entschieden zu haben, was sich leider auch auf die Stimmung auswirkt: Zwar holen die Post-Hardcore-Helden Poison The Well alles aus sich heraus und versuchen, die Menge mitzureißen, doch irgendwann muss Shouter Jeffrey Moreira frustriert feststellen „Ihr habt keine Ahnung, was das für Tiere hier auf der Bühne sind, oder?“ Schade, dass der Funke nicht überspringt – das Miami-Quintett spielt einen großartigen Querschnitt durch alle fünf Studioalben und beweist hervorragende Live-Qualitäten. Allerdings muss man einmal mehr feststellen, dass Poison The Well dann am besten sind, wenn sie wie Hatebreed klingen – und nicht dann, wenn sie Killswitch Engage kopieren. Zumal Moreiras cleaner Gesang von der Instrument-Kakophonie schlichtweg verschluckt wird.

Als schließlich Thursday, die noch immer zu den musikalisch außergewöhnlichsten Combos ihres Genres zählen, die Bühne betreten, geht der Mob ungleich euphorischer zu Werke, so dass man sich fragen muss, ob die Kombination dieser unterschiedlichen Bands letztlich sinnvoll war. Doch die unglaubliche Energie, die aus jeder Pore dieser sechs Ausnahmemusiker aus New Brunswick austritt, wischt solche Überlegungen schnell beiseite. Musikalisch sind Thursday ohnehin über jeden Zweifel erhaben und auch live sollte man sie erlebt haben: Mit einem bunten Potpourri aus ihrer langen Diskographie begeistern sie den inzwischen standesgemäß transpirierenden Club, auch wenn das 2006er Meisterwerk A CITY BY THE LIGHT DIVIDED mit nur zwei Nummern vielleicht ein wenig zu kurz kommt – doch das ist wie so oft Ansichtssache. Vom Opener „For The Workforce, Drowning“ bis zum finalen „Jet Black New Year“ fackeln Geoff Rickly und Co. ein Sound-Feuerwerk ab, das eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass die Jungs ihre musikalische Filigranität auch live perfekt zur Geltung bringen können. Wie ein Derwisch fegt Rickly über die (kleine) Bühne und schmettert Band-Hymnen wie „Understanding In A Car Crash“, „Paris In Flames“ oder „At This Velocity“ mit markerschütternder Inbrunst. Auch ohne Rise Against ist dieser Abend also ein voller Erfolg – zumindest für Thursday.

Bilder von beiden Bands gibt es oben in der Galerie, die Setlists stehen weiter unten.

Benjamin Foitzik

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Setlist Thursday:
– For The Workforce, Drowning
– Between Rupture And Rapture
– At This Velocity
– Division St.
– The Other Side of the Crash/Over and Out (Of Control)
– Paris In Flames
– Understanding In A Car Crash
– Resuscitation Of A Dead Man
– Subway Funeral
– Autobiography Of A Nation
– Circuits Of Fever
– Beyond The Visible Spectrum
– Signals Over The Air
– Jet Black New Year

Setlist Poison The Well:
– Botchla
– Zombies Are Good For Your Health
– Arctica Inside Me
– Ghostchant
– Slice Paper Wrists
– Sparks It Will Rain
– Letter Thing
– Apathy Is A Cold Body
– Exist Underground
– Cinema
– Prematurito El Baby
– For A Bandaged Iris
– Artist’s Rendering Of Me
– Nerdy

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