Slayer-Special: 20 Jahre SEASONS IN THE ABYSS

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Die Neunziger fangen für Slayer gut an, denn mit der Veröffentlichung ihres fünften Albums befinden sich die Musiker auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs: SEASONS IN THE ABYSS profitiert von dem guten Ruf, den sich die Kalifornier mit SHOW NO MERCY, HELL AWAITS, REIGN IN BLOOD und SOUTH OF HEAVEN in Metal-Kreisen erarbeiten konnten, findet aber außerdem wichtige Unterstützung im Musikfernsehen. MTV hatte zwar bereits 1987 ein Format namens ‘Headbangers Ball’ ins Leben gerufen, etabliert es 1990, also passend zum Release, aber erstmals auch in Europa. Somit läuft das erste Slayer-Video ‘Dead Skin Mask’ immer wieder in den beiden wichtigsten Musikmärkten Europa und Nordamerika.

Das Resultat: Bassist und Sänger Tom Araya, die Gitarristen Kerry King und Jeff Hanneman sowie Schlagzeuger Dave Lombardo stürmen die Album-Charts in ihrer Heimat, in Österreich, Großbritannien und Schweden und räumen in den USA und Kanada Goldene Schallplatten ab. Die Touren geraten weltweit zu einem einzigen Triumphzug, und der Brunftschrei „Slayeeer!!!!“ ertönt bis heute unzählige Male auf jedem Metal-Festival. Oder wie Children Of Bodom-Bassist Henkka „Blacksmith“ Seppälä 1998 dem METAL HAMMER diktiert: „SEASONS IN THE ABYSS ist für mich das beste Metal-Album aller Zeiten.“ Darüber lässt sich trefflich streiten, aber zu den heißesten Anwärtern zählt es ganz sicher, und eine Troika wie ‘War Ensemble’, ‘Dead Skin Mask’ und ‘Seasons In The Abyss’ allein reicht aus, um aus einem sehr guten Album ein monumentales Werk zu machen. Was keinesfalls die Qualität der anderen Songs schmälern soll. Ehre, wem Ehre gebührt.

Drei Alben für die Ewigkeit

Man muss klar sagen, dass es nur sehr wenige Bands gibt, die mit drei aufeinander folgenden Alben die Metal-Welt komplett auf den Kopf stellen, wie es Slayer mit REIGN IN BLOOD (1986), SOUTH OF HEAVEN (1988) und eben SEASONS IN THE ABYSS (1990) gelingt. Während REIGN IN BLOOD, von vielen Metallern als das beste Thrash Metal-Album aller Zeiten betrachtet, absolute Raserei darstellt und quasi ununterbrochen das Nasenbein ins Gehirn treibt, geht die Band mit SOUTH OF HEAVEN zwei Jahre später Wege, die erstaunen: Mid-Tempo, sogar Melodien! Bis dahin waren das Worte, die im Zusammenhang mit King und Hanneman eher selten fielen. Die Fans reagieren zwar erwartungsgemäß zunächst überrascht, nehmen die Weiterentwicklung aber letztlich hin und feiern ihre Helden weiterhin frenetisch. Nur der eine oder andere Fan zweifelt, ob das vierte Album der Band ein erster Schritt ist, der Slayer zu weit weg vom Ursprung führt.

SEASONS IN THE ABYSS aber bringt die beiden Welten von REIGN IN BLOOD und SOUTH OF HEAVEN zusammen, ist in vielen Momenten kompromisslos schnell und brutal (‘War Ensemble’, ‘Spirit In Black’, ‘Hallowed Point’), kann aber dazu mit Mid-Tempo-Songs wie ‘Expendable Youth’, ‘Dead Skin Mask’, dem das Album beschließenden Titel-Track und ‘Skeletons Of Society’ Gänsehautmomente schaffen, die ihresgleichen suchen.

Wie die Geschichte von SEASON IN THE ABYSS weitergeht, erfahrt ihr im ausführlichen Heft-Interview. Es steht im aktuellen METAL HAMMER (hier die Details), der ab dem 20.10.2010 am Kiosk liegt.

Die Ausgabe kann einzeln und portofrei für 4,90 Euro per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 11/10“ an einzelheft@metal-hammer.de schicken.

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