Es bedarf der Bereitschaft des Hörers, sich gehen zu lassen und in die Musik von The Chant eintauchen zu können, um sie in vollen Zügen zu genießen. Das Septett versinkt in Melancholie, aber Trauerflore sind nicht notwendig. The Chant werkeln konzentriert und effektiv mit Laut-/Leise-Dynamik und streuen gezielt wenige aggressive Ausbrüche in ihre Songs hinein. Die warme, heimelige Produktion verhilft der Mixtur aus Chevelle, Anathema, Katatonia, Paradise Lost oder Charon zu spannenden, aber unaufdringlichen wie unkitschigen Stimmungswechseln. Das dritte Album der Finnen beherbergt einige packende Songs. Etwa das sich stetig steigernde ‘Outlines’, das von einer eindringlichen Melodie geführte ‘Riverbed’, das introvertierte ‘My Kin’, das wunderbar sphärische ‘Regret’ oder ganz besonders ‘Distant Drums’, den Höhepunkt mit coolen Saxofon-Passagen. The Chant befinden sich mit diesem modernen Album auf dem richtigen Weg und demonstrieren Potenzial für höhere Aufgaben. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die überwiegend zu ausgedehnte Länge einiger Lieder, wodurch A HEALING PLACE in seiner Gesamtheit etwas an Kompaktheit beraubt wird.
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