1987 hatten Metallica und Slayer bereits die bis heute gültigen Grundpfeiler des Genres errichtet, aber es brodelte überall. Eine der großen Sensationen kam ebenfalls aus der Bay Area und hieß Testament.
Die blutjungen Kalifornier spielten in jenem Jahr zum ersten Mal in Europa: zunächst im Dynamo-Club in Eindhoven und am nächsten Tag auf dem gleichnamigen Festival vor 30.000 Headbangern.
Bisher gab es von diesem Konzert nur eine Fünf-Track-EP, jetzt erscheint die ganze Sause: 45 Minuten, klanglich aufgepeppt und mit neuem Cover sowie Liner-Notes von Alex Skolnick versehen. Damit kommen endlich auch ‘Disciples Of The Watch’, ‘The Haunting’, ‘First Strike Is Deadly’ und ‘C.O.T.L.O.D.’ zu Ehren.
Schon auf der Kurzversion war zu hören, wie sehr die Band vor Aufregung unter Strom stand und ihren ersten Schritt auf die Weltbühne feierte. Die neun Songs vor großer (und hörbarer) Kulisse klingen ungestüm, wild, energetisch – wie Thrash eben klingen muss – gleichzeitig aber erstaunlich kompetent, was sich auch in Skolnicks kurzem Gitarren-Solo zeigt.
Chuck Billy brüllte schon damals gut, gibt den ambitionierten Zeremonienmeister und will mit Blick fürs Wesentliche wissen, wer alles Bier trinkt. Genau genommen, war bei Testament damals schon alles da und wurde nur noch verfeinert.
Damit wird LIVE AT EINDHOVEN ’87 zu einem tollen Zeit-Dokument der goldenen Ära des Thrash, das zwar nicht heutigen Klangansprüchen genügt, aber unglaubliche Energie und Mosh-Freude versprüht.
Christof Leim
Diese und viele weitere Rezensionen gibt es in der Mai-Ausgabe des METAL HAMMER.
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