Band-Chef Gary Holt hatte im Vorfeld angekündigt, dass das neue Exodus-Werk (den Label-Kollegen von Overkill oder Testament folgend) wieder mehr in Richtung alte Schule tendieren wird. Und der Mann hat Recht! Zumindest in Sachen Geschwindigkeit legen die Bay Area-Urväter eine Schippe drauf. Aber das ist nicht der Grund, warum EXHIBIT B: THE HUMAN CONDITION durch die Bank begeistert. Vielmehr ist es die Steigerung von Front-Köter Rob Dukes, der bei manchen immer noch als reiner Brüllwürfel durchgeht.
Okay, einen Sympathiepreis wird der Glatzkopf nie gewinnen – aber sein Gesang hat sich deutlich verbessert. Statt nur stumpf in der Gegend herumzukeifen, baut Dukes (wie auf dem Vorgänger THE ATROCITY EXHIBITION – EXHIBIT A bereits angedeutet) vermehrt Melodien ein und verleiht den unglaublichen Riff-Wänden des Duos Holt/Altus einen Sinn. ‘Beyond The Pale’, ‘Class Dismissed (A Hate Primer)’ und ‘The Sun Is My Destroyer’ sind nur drei Beispiele für dieses perfekte Zusammenspiel. Bei ‘Nanking’, einer entfernt an Slayer erinnernden Mid-Tempo-Walze, wächst der Sänger gar über sich hinaus.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Sound, der dieses Mal eine Spur wärmer und nicht so synthetisch klingt wie auf dem Vorgänger. Auch ein Andy Sneap kann dazu lernen. Wären Exodus bei manchen Songs (‘Downfall’, ‘Democide’) etwas schneller auf den Punkt gekommen, wäre die Scheibe nahezu perfekt. Ultimative Kaufempfehlung!
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