Zu Beginn nichts weiter als ein Haufen ungezogener Bengel, nicht mehr als ein paar Jugendliche, die gar nicht anders können, als Zuhörer*innen ihre Interpretation bekannter Rock-Songs aufzudrücken. Wer hätte schon ahnen können, dass sich diese Band bald nicht nur auf dem Highway To Hell befindet, sondern auch eine der wegweisenden Rockgruppen aller Zeiten werden sollte. In ihrer Mitte der vor 40 Jahren verstorbene Bon Scott, der den jungen Rüpeln erst einmal ordentlich auf die Sprünge half. Vielleicht wären AC/DC ohne ihn nicht zu der dreckigen Hard-Rock-Band geworden, die für viele so bedeutungsvoll ist, dass sie auf jeder ordentlichen Kutte mindestens einen Patch verdient hat. Ich wiederhole: Mindestens.
Ein Leben vor Bon Scott
Aber zurück zum Anfang – beinahe wäre das Projekt „Rockgruppe“ nämlich ziemlich in die Hose gegangen: Der 2017 verstorbene Malcolm Young hatte 1973 keinen Bock mehr auf seine damalige Band The Velvet Underground (es gab sie zweimal und Malcolm Young spielte in der erfolglosen, australischen Variante), schmiss hin und rief daraufhin mit seinem kleinen Bruder Angus AC/DC ins Leben. Der war damals noch nicht volljährig – Schuljunge eben – und wurde nach den Konzerten von entsprechendem Erziehungsberechtigten abgeholt; statt an Groupies zu fuhrwerken und in Alkoholexzessen zu versumpfen.
In euren Ohren klingt das nach keiner Band auf dem aufsteigenden Ast? Zu Recht. AC/DC schlugen sich zu dieser Zeit in versifften Clubs und vor allem mit ihrem ziemlich anstrengenden ersten Sänger Dave Evans herum. Und jetzt alle so: Was?! Bon Scott war nicht der erste AC/DC-Fronter? War er nicht. Vor ihm engagierten die Young-Brüder besagten Dave Evans, mit dem sie eine eher poppige Single mit dem Titel ‘Can I Sit Next To You Girl’ und der B-Seite ‘Rockin‘ In The Parlour’ veröffentlichten. Als Evans sich auf der zugehörigen Tour mit dem damaligen Bandmanager in die Haare bekam, feuerte der ihn kurzerhand.