Schlitterpartie mit Happy-End: Wer es an diesem Abend über die vereisten Gehwege Hamburgs bis in die Große Freiheit geschafft hat, wird mit einem fulminanten Rock-Konzert belohnt.
Schon seit Wochen ist Wolfmothers Europa-Tour-Finale ausverkauft, was dazu führt, dass in unmittelbarer Hallennähe semiprofessionelle Kartenverticker bis zu 70 Euro für einen Eintrittsschein verlangen – eine Dreistigkeit sondergleichen.
Einmal drin, muss man erstmal die texanischen The Black Angels über sich ergehen lassen, die mit obskurem Stoner-Doom-Rock verstören. Wirklich schlecht sind sie nicht, aber wahrlich auch keine Partyband für grenzenlose Kollektivekstase.
Die gibt es erst, als Wolfmother die Bühne betreten und mit „Dimension“ schon beim ersten Song Vollgas geben. Mit perfekt abgestimmtem Sound keulen sich Andrew Stockdale und seine neuen Kompagnons durch ihre zwei Alben und begeistern die Menge mit großartigen Rock-Nummern wie „Woman“, „Colossal“ oder „Apple Tree“.
Natürlich huldigen sie auch einigen ihrer musikalischen Idole: Mit „Dear Prudence“ und „Lady Madonna“ geben sie zwei Beatles-Stücke zum Besten, im Mittelteil ihres epischen Krachers „White Unicorn“ entfaltet sich plötzlich das Doors-Cover „Riders On The Storm“ in bombastischer Schönheit. Als Zugabe covern Stockdale und Co. noch hervorragend Kate Bushs „Wuthering Heights“. Mit den Bandhymnen „Vagabond“ und „Joker & The Thief“ beenden Wolfmother schließlich fulminant den Abend und haben summa summarum fast 130 Minuten gespielt – und jede davon war großartig.