Wertschau: Savatage

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Goldwert

Savatage

SIRENS (1983)

Wer sein Debüt auf der A-Seite mit den Songs ‘Sirens’, ‘Holo­caust’ und ‘Rage’ eröffnet, ist quasi aus dem Stand in der Hall Of Fame des Metal gelandet. Das Quartett mit den beiden Oliva-Brüdern Jon und Criss, Steve Wacholz am Schlagzeug und Keith Collins am Bass, der bald darauf zu Jack Starr’s Burning Starr wechselt, klingt noch viel rauer und weniger verschachtelt als auf späteren Werken. Jons Stimme wackelt an manchen Stellen hörbar, was aber nur den Gesamteindruck bestätigt:

Hier sind ein paar unglaublich talentierte Jungmusiker am Werk, die noch einiges zu lernen haben und doch schon deutlich aus dem Wust der neuen Combos herausstechen. Und genau deshalb funktioniert das Debüt auch heute noch vor­züglich. SIRENS ist Metal-Geschichte in Reinkultur.

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Liebenswert

Savatage

EDGE OF THORNS (1993)

Der Schock in der mittlerweile riesigen Fan-Gemeinde ist groß, als Jon Oliva bekanntgibt, sich (vorerst) vom aktiven Musikerdasein zurückzuziehen. Jons Probleme mit diversen Substanzen nehmen überhand, er legt massiv an Gewicht zu und ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Dabei steht ihm wenige Monate nach der Veröffentlichung des Albums der größte Horror noch bevor. Sein Ersatz am Mikro ist ein unbekannter Jungspund namens Zachary Stevens. Es braucht ein paar Umdrehungen, denn Stevens klingt ganz anders als Oliva.

Aber schnell wandert auch dieses Album in den Kanon der Savatage-Meisterwerke. Vielleicht um ein oder zwei Nummern zu lang, überzeugen Stücke wie der Titel-Song, ‘Lights Out’ oder ‘Damien’ auch heute noch. Und selbstverständlich ist auch Jon auf dem Album zu hören, unter anderem als Keyboarder, ­Gitarrist und am Schlagzeug.

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Erwähnenswert

Savatage

THE WAKE OF MAGELLAN (1997)

Das bis dato vorletzte Studio­album (es folgt POETS AND MADMEN, 2001) und letzte wirklich gelungene Statement der Band. Ende der Neunziger besinnen sich Savatage noch einmal auf die eigenen Stärken, basteln ein stimmiges Konzept (basierend auf zwei wahren, unabhängig voneinander stattgefundenen Ereignissen) und setzen beide Sänger (Jon Oliva und Zak Stevens) ein, was dem Album eine besondere Atmosphäre verleiht. Und so sind es auch nicht unbedingt einzelne Hits, sondern es ist der Gesamt­eindruck, der THE WAKE OF MAGELLAN den Platz in dieser Liste sichert.

Trotzdem stechen natürlich einige Songs hervor, zum Beispiel das überwältigende Titelstück oder der Ohrenschmeichler ‘The Hourglass’, die sich beide im hinteren Teil des Albums verstecken. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hätte wohl niemand daran geglaubt, dass Savatage damit auf kreativer Ebene quasi Lebewohl sagen.

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Wertschau: Mötley Crüe

Die komplette Mötley Crüe-Wertschau findet ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! Goldwert SHOUT AT THE DEVIL (1983) Provokation ist die oberste Prämisse der zweiten Platte, die Mötley Crüe veröffent­lichen. Pseudosatanismus und Pentagramm plus der schon von Charles Manson missbrauchte Begriff ‘Helter Skelter’ in Form des gleichnamigen The Beatles-Covers machen unmissverständlich klar, dass sich die Crüe kompromisslos auf Kriegsfuß mit dem moralinsauren Amerika begibt. Dabei sehen die frisch geschminkten und toupierten Gossen-Glam-Stars, egal, ob im apokalyptischen Amazonenrahmen (‘Looks That Kill‘) oder in asiatischen…
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