Für den Sodom-Sänger Tom Angelripper hat Weihnachten eigentlich kaum noch Bedeutung. Trotzdem feiert er ganz traditionell: 18h gibt es Bescherung, danach gutes Essen mit Schweinebraten und Gans – was Tom übrigens selber kocht.
Der Grund: Er hat zwei Kinder, heute 2016 19 und 16. Da gehört die Tradition natürlich dazu. „Eigentlich sind meine Kinder aber auch ganz froh, wenn Weihnachten wieder vorbei ist,“ relativiert der Sänger gleich wieder, der sich am Ersten und Zweiten Weihnachtstag die obligatorischen Familienbesuche auch selber gerne klemmt.
Meistens kommt er aber auch drumherum, sich allzu viel auf die Besinnlichkeit einzulassen. Er ist schließlich in erster Linie Berufsmusiker. „Musik kommt bei mir an allererster Stelle. Anders geht es auch gar nicht. Am 26.12.2011 habe ich zum Beispiel eine Autogrammstunde bei der Metal-Börse in Köln, an Silvester sind fast immer Gigs. Da leidet die Familie zwar drunter, aber es geht nicht anders.“
Bisher kam zum Glück noch kein Angebot für Heiligabend. So ist das traute Zusammensein, das dem Familienvater natürlich ziemlich wichtig ist, zumindest an diesem Tag nicht in Gefahr – er würde es nämlich opfern.
Ein besonderes Verhältnis hat der Mann, der mit Onkel Tom selber eine Weihnachts-Scheibe gemacht hat, dabei zur Vertonung von Weihnachts-Liedern. „Bei Onkel Tom passte es ins Konzept, zumal wir in der Weihnachtszeit auch Gigs hatten und so das Album promoten konnten. Generell finde ich das Thema aber fragwürdig, denn es kommt ja nichts Neues dazu. Es sind immer die gleichen Songs – und die passen oft genug nicht mal ins Konzept der Band. Mit Sodom würden wir das zum Beispiel nie machen.“
Dann also doch lieber die amerikanischen Weihnachts-Songs im Original. Zum Beispiel von Dean Martin – „die sind deutlich peppiger, als die ur-deutschen Songs. Und haben ein gewisses Rock’n’Roll-Flair im Songwriting.“