Wacken-Veranstalter Jensen: „Die Terrorgefahr ist jetzt nicht bedrohlicher als das Wetter.“

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Wie gestern bekannt gegeben wurde, wir berichteten, ist aufgrund der Vorfälle wie des Anschlags auf ein Musik-Festival in Ansbach das Sicherheitskonzept für Wacken 2016 angepasst worden. Aus Sicherheitsgründen sind Rucksäcke, Taschen und auch Full Metal Bags auf dem Veranstaltungsgelände verboten. Weitere Einschränkungen würde es aber nicht geben, denn laut Wacken-Veranstalter und -Mitbegründer Thomas Jensen, ist der gesamte Sicherheitsstandard bereits seit Jahren sehr hoch. Mit „Deutsche Welle“ sprach Jensen jetzt über Terror, Sicherheit und Freiheit.

Das Wacken Open Air arbeitet seit Jahren eng mit Polizei, Rettungsdienst, Ordnungsamt und einem Sicherheitsdienstleister zusammen. Dadurch seien laut Thomas Jensen keine weitreichenden Anpassungen des Sicherheitskonzeptes nötig.

„Werden Sie trotz allem gelassen auf das Festival gehen?“

„Aufmerksam würde ich sagen. Die Terrorgefahr ist jetzt nicht bedrohlicher als das Wetter.“ – Thomas Jensen gegenüber dw.com

Über die Jahre habe man die verschiedensten Sicherheitstrainings, Schulungen und Analysen vergangener Vorfälle wie dem Anschlag im Bataclan im Jahr 2015 durchgeführt. „Wir haben festgestellt, dass der Clou eigentlich immer in der Kommunikation und der Zusammenarbeit liegt“, so Jensen über die Erfahrungen, die Veranstalter und Behörden dabei gemacht hätten.

Dass in diesem Jahr Rucksäcke und Taschen jeglicher Art auf dem Veranstaltungsgelände verboten seien, hätte „in erster Linie den Grund, den Personencheck zu vereinfachen. Denn die Rucksäcke halten den gesamten Prozess enorm auf.“

Wie weite Teile von Politik und Expertenkreisen ist man auch auf Wacken-Veranstalterseite davon überzeugt, dass Panik, gespeist aus subjektiven Gefühlen, nicht die Reaktion auf die aktuellen Terror-Anschläge in Europa sei:

Was man jetzt auf keinen Fall machen darf, ist, zu verallgemeinern. Man muss sich jede Geschichte und Lage im Einzelnen angucken. Natürlich haben wir jetzt eine erschreckende Häufung von Ereignissen gehabt, so dass man subjektiv natürlich ein Gefühl hat: Oh, jetzt ist alles ganz fürchterlich. Dann habe ich aber, um mal die Kerze der Hoffnung anzuzünden, eine Analyse eines Kriminologen gelesen, die besagt, dass die Gewaltstatistiken in Deutschland drastisch runtergegangen sind. Das muss man sich auch vor Augen halten.“

Auch diesem Jahr soll dem Spaß am Wacken damit nichts im Wege stehen. Dabei stünde vor allem eine Frage, dem Terror zum Trotz, im Zentrum: „Wie wollen wir leben und wie erreichen wir dieses?“ Darauf gäbe es in einer Demokratie nur eine Antwort: „Unsere Maxime lautet: das größtmögliche Maß an Freiheit“, so Thomas Jensen besonnen.

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