Italien, 1943
Vor der Landung der Alliierten an der italienischen Küste im Jahr 1943 muss zunächst die neue Raketen-Geheimwaffe der Deutschen aus dem Weg geräumt werden. Dazu landet Geheimdienst-Allzweckwerkzeug Karl Fairburne auf der vorgelagerten Insel San Celini um wertvolle Informationen zu sammeln und einige wichtige Nazi-Offiziere per Scharfschützengewehr auszuradieren. Sniper Elite setzt auch im vierten Teil auf eine gesunde Mischung aus Stealth-Action mit Schalldämpfer, Angriff aus dem Hinterhalt oder fieser Falle, sowie dem Namensgebenden Langstrecken-Kampf mit dem Gewehr. Es gilt: Wer nicht entdeckt wird, hat eine höhere Überlebenschance und macht sich das Sniper-Leben deutlich leichter.
Die Umgebung Italiens wirkt auf den ersten Blick stimmig und bietet mit ihrer abwechslungsreichen Fauna und den satten Farben herrliche Panoramen. Zudem sollen die acht Kampagnen-Karten im Vergleich zu den Wüsten des dritten Teils noch einmal deutlich an Größe zugelegt haben und mehr Abwechslung bieten.
Ordentliche KI, offene Umgebungen
Wie in Afrika reagieren die Feinde in mehreren Stufen auf Geräusche und Sichtbarkeit. Fairburne muss nach tödlichen Schüssen die Stellung wechseln um nicht enttarnt zu werden und sollte die Sichtlinien der Soldaten umgehen um nicht zügig aus dutzenden Läufen beschossen zu werden. Die KI macht einen ordentlichen Eindruck: verdächtigen Geräuschen und Anblicken wird konsequent nachgegangen, und ist eine Stellung des Scharfschützen identifiziert worden, werden sinnvolle Flanken-Angriffe ausgeführt.
Ähnlich wie schon beim dritten Teil ist die erste Karte von Sniper Elite 4 angenehm weitläufig und die Ziele in ihrer Reihenfolge frei wählbar – wie große Soldatengruppen, Feldlager oder Fahrzeugparks um- oder angegangen werden, ist also dem Spieler erneut selbst überlassen. Es gibt auf San Celini zudem zahlreiche Überblickspunkte auf Türmen und alten Gemäuern, von denen aus Fairburne seine Feinde aufs Korn nehmen kann. Wie schon im Vorgänger helfen Generatoren oder periodische Flugzeug-Überflüge dabei, die Schussgeräusche zu maskieren. Auch sind viele Interaktionen mit der Umwelt möglich, so kann mal eine Last von einem Kran geschossen werden, um unvorsichtig darunter patrouillende Soldaten auszuschalten, mal sprengt man ein Fahrzeug, um gleich eine ganze Gruppe Uniformierter unschädlich zu machen.
Neue Gadget-Möglichkeiten
Dazu stehen dem Agenten jetzt auch ein paar neue Funktionen und Möglichkeiten zur Verfügung. So kann z.B. per Tastendruck zwischen normaler und schallgedämpfter Munition gewechselt werden, die sich allerdings deutlich seltener im Level findet. Zudem erhalten alle Gadgets eine zweite Anwendungsmöglichkeit – so können z.B. Tretminen so eingestellt werden, dass sie erst beim zweiten Fußkontakt explodieren. Das ist praktisch, um größere Gruppen von Gegnern und nicht nur die Vorhut zu erwischen. Ebenfalls nützlich ist die neue Entfernungs-Justierung der Visiere, mit denen man, ähnlich wie bei den jüngeren Battlefield-Ablegern, den Bullet-Drop der Gewehre auf lange Distanzen kompensieren kann.
Fiese X-Rays, Koop-Einsätze
Wie von der Reihe gewohnt wird dem Spieler auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad zudem eine Abweichungs-Markierung angezeigt, wenn er kurz vor dem Schuss per Tastendruck die Luft anhält. Ebenfalls gewohnt sind die fiesen X-Ray-Einblendungen bei gut gezielten Schüssen, die in Zeitlupe und Nahaufnahme die Verheerungen illustrieren, die eine Sniper-Kugel im menschenlichen Körper anrichtet (und die zur zeitweiligen Zensur des ersten Teils auf dem deutschen Markt führten). Sniper Elite 4 blendet nur auch X-Ray-Sequenzen ein, wenn Feinde besonders spektakulär von Granaten oder Umgebungs-Elementen getötet werden. Auch einige Nahkampf-Attacken werden mit fiesen Röntgenaufnahmen begleitet.
Alle Missionen können erneut kooperativ bestritten werden. Zudem wurde ein Horde-Modus implementiert, dessen Mechaniken man sich von der Zombie Army-Trilogie abgeschaut hat. Die Karten sollen in Zukunft mit Gratis-Downloads erweitert werden, eine genauere Analyse der Mehrspieler-Mechaniken werden wir aufgrund der knappen Spielzeit bei dem Vorschau-Event in unserem Test anbieten!
Vorschau-Fazit:
Sniper Elite 4 macht in der ersten Stunde richtig Spaß: Die Kulisse überzeugt mit tollen Panoramen und großen Schauplätzen, die neuen Funktionen und überarbeiteten Gadgets wirken schlüssig und können sinnvoll eingesetzt werden. In unserer kurzen Vorschau-Fassung machten zudem Feind-KI und Missionsdesign einen ordentlichen Eindruck. Auch kann erfreulicherweise erneut kooperativ auf Nazi-Jagd gegangen werden, was schon in Teil 3 ordentlich funktioniert hat. Ob die weiteren Schauplätze und die Handlung ebenfalls überzeugen können, lest ihr in unserem Test!