Liebe Leserschaft,
aktuell gibt es mit Sicherheit nur sehr wenige, die ‘Stranger Things’ und/oder ‘Wednesday’ auf Netflix nicht gesehen oder zumindest davon gehört haben. Fast jeder spricht dieser Tage darüber; die Meinungen über diese Pop-kulturellen Phänomene gehen jedoch teilweise weit auseinander. Das bietet ordentlich Zündstoff.
Wednesday und Eddie repräsentieren zwar unterschiedliche Welten und Subkulturen, teilen allerdings auch Gemeinsamkeiten. Beide sind soziale Außenseiter, werden aber genau deshalb vom Mainstream-Publikum verehrt. Man muss sich nur die unzähligen Instagram- und TikTok-Videos ansehen, in denen die Nutzer diese Serienhelden nachstellen, sich kleiden, schminken und verhalten wie sie.
Identifikationsfiguren
Während Metalheads und Goths online eine große Bewunderung erfahren, sieht es offline gänzlich anders aus: Oftmals werden sie an Schulen mit Vorliebe Opfer von Mobbing, gemieden oder schlichtweg missverstanden. Dass dieser Widerspruch zu Kopfschütteln führt, ist auf jeden Fall nachvollziehbar. Das Ganze sollte dennoch aus anderen Perspektiven betrachten werden: Die zwei Charaktere fungieren zudem als Identifikationsfiguren, da es um Metalheads und Goths in der Realität, wie eben erwähnt, ganz anders steht. Mit ihnen können sich die Zuschauer, die sich tatsächlich als Außenseiter fühlen, gleichsetzen – insbesondere im jüngeren Alter.
Des Weiteren darf sich die Metal-Szene dank Eddie und seinem epischen Metallica-Solo über viel Zuwachs freuen. Natürlich kommt es auch hier zu Diskussionen: Wie man es ebenso in den Sozialen Medien mitbekommt, sind die vielen neuen Metal-Fans einigen Old-School-Metallern ein Dorn im Auge. Sie werden als „Poser“ oder „Fake-Fans“ abgestempelt, weil sie gerade erst ‘Master Of Puppets’ für sich entdeckt haben. Doch lasst uns nicht vergessen, dass jeder klein anfängt und sich langsam zu einem Vollblut-Metalhead entwickelt. Grundsätzlich sollte es keine Rolle spielen, ob man Metal seit einem Tag, einem Monat oder zwanzig Jahren hört. Unsere Community ist doch dafür bekannt, dass jeder willkommen ist und sich wohlfühlen sollte – oder etwa nicht?
Eure Amanda
Ihr erreicht die Autorin unter redaktion@metal-hammer.de.
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