US-Power Metal: Die Unabhängigkeitserklärung

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Begrifflichkeiten

Die Metal-Szene in den Achtzigern war daher sehr individuell. Kein Wunder, dass daraus so ein schwammiger Begriff wie Power Metal entstand. Zum ersten Mal wurde der Begriff vermutlich 1982 verwendet, richtig zurückverfolgen lässt sich das heute aber kaum noch. Glaubt man dem ursprünglichen Metallica-Bassisten Ron McGovney, erfand er den Begriff für die Band-eigene Visitenkarte, um einen coolen Slogan unter das Band-Logo zu setzen. Dazu wurde ein Demo unter diesem Namen eingespielt. Im selben Jahr bezeichnete aber auch der Frontfinsterling der englischen Black-Pioniere Venom die von ihnen gespielte Musik als Power Metal: „Unsere Musik ist Power Metal, Venom Metal und Black Metal. Nicht Heavy Metal, denn der ist nur für Mädels“, prahlte er damals gegenüber dem Kerrang!-Magazin.

Slayer wurden 1984 ebenfalls als Power Metal vermarktet. In einer Werbeanzeige wurde HELL AWAITS als das ultimative Power Metal-Album angekündigt – aber auch als ein „Fest für Hardcore-Fans“. Das würde heute ja auch niemand mehr so sagen. Power Metal klingt einfach gut, es beschreibt ein gewisses Gefühl, welches einen bei vielen Stilrichtungen erfasst. Was heute jedoch noch als US-amerikanischer Power Metal bezeichnet wird, ist sozusagen die goldene Mitte des Metal. Denn links und rechts vom Power Metal entwickelten sich zwei Metal-Genres, die populärer wurden als Power-Bands wie Metal Church, Manowar, Savatage, Manilla Road oder Crimson Glory: Thrash Metal und Glam Metal.

Popularität durch Energie

„Für mich waren alle amerikanischen Metal-Bands Teil derselben Szene“, gesteht Mark Briody (Jag Panzer) andächtig in Erinnerung an die Achtziger. „Natürlich hörte ich im Lauf der Zeit die Unterschiede – aber freute mich, dass generell irgendwelche Metal-Bands populär wurden.“ Noch härter werden und dabei auf die essenzielle Melodik verzichten, war für die USPM-Bands allerdings keine Option. Man hätte sich die Thrasher zwar angehört und wahrgenommen, was sie zu erreichen versuchen, so Kurdt Vanderhoof (Metal Church), aber letztendlich wollte man bei den progressiveren, mehr auf Songwriting bedachten Anfängen bleiben. „Thrash hat eine Menge Energie, und ich denke, daher kommt die Popularität“, versucht Vicious Rumors-Sänger Geoff Thorpe den Erfolg des Genres zu erklären.

„Ich finde, es ist ein wenig zu redundant. Ich bevorzuge eine starke Gesangsstimme, die Melodien innerhalb der Musik singt. Aber es gibt einige hervorragende Bands, die den Test der Zeit überstanden haben und noch immer populär sind.“ Mitte der Achtziger war der „anspruchsvollere“ Power Metal dennoch in Teilen erfolgreich. Metal Church konnten mit ihrem zweiten Album charten, die viel proggigeren Queensrÿche schafften es 1988 sogar zu Platin. Der genau wie Thrash erfolgreichere Glam wiederum stieß bei den Bands der Szene eher auf Abneigung. Denn er rückte den Rock wieder in eine kommerzielle Richtung. Genau das, was die Metal-Jugend der Power-Generation wenige Jahre zuvor schon an der amerikanischen Musiklandschaft verabscheuten.

„Uns ging es immer nur um die Musik.“

„Vieles hat sich verändert, als der kommerzielle Faktor dazukam“, sinniert Kurdt. Die Industrie hätte gemerkt, dass Heavy Metal manipuliert und massentauglich gemacht werden kann. „Ich meine, es ist ja alles schön und gut, aber es war einfach nicht das, was wir wollten“, führt er fort. „Man versucht, sein eigenes Ding zu machen, aber alles, was ankommt, ist dieser kommerzielle Mist. Es ging nicht mehr um Musik, sondern darum, ein Rock-Star zu sein. Uns ging es aber immer nur um die Musik.“

Wie alles anfing, vor welchen Problemen manche Bands standen und warum die Hochphase des US-Power Metal endete, lest ihr in der METAL HAMMER-Augustausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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