Uli interessierte sich nicht fürs Geschäftliche
In einem Interview mit dem britischen Express & Star sprach der legendäre deutsche Gitarrist Uli Jon Roth über seine Entscheidung, Ende der 1970er nach fünf Alben die Scorpions zu verlassen, kurz bevor seine damaligen Band-Kollegen in den Achtziger Jahren enormen kommerziellen Erfolg erzielten. „Die Scorpions waren zu jener Zeit in Deutschland etwas Außergewöhnliches, da wir nach England und Amerika schauten und auf Englisch sangen“, sagte der 69-jährige Musiker im Gespräch.
„Für uns kam Rock-Musik aus England, nicht aus Deutschland. Daher lag es auf der Hand, dass sie auf Englisch gesungen werden sollte. Ich war wohl immer zu unkonventionell, um Mainstream zu werden, da in meiner Musik eine gewisse Unberechenbarkeit steckt.
Ich habe dieses ganze kommerzielle Ding nie wirklich verstanden“, fügte er hinzu. „Ich habe mich nie um diese wirtschaftlichen Aspekte gekümmert, wie viele Platten wir verkauft haben oder so. Andere Mitglieder der Scorpions waren sich dessen bewusst und sehr engagiert, um weltweiten Erfolg zu haben. Für mich war das nicht die treibende Kraft.“
Tage bei den Scorps werden wieder aufgegriffen
Roth war fünf Jahre lang bei den Scorpions, bevor er die Band 1978 verließ, nach der Veröffentlichung des wegweisenden Live-Doppelalbums TOKYO TAPES.
In den letzten Jahren hat Uli Jon Roth die frühe Musik seiner Zeit bei den Scorps wieder aufgegriffen, was zu den Veröffentlichungen des Doppelalbums SCORPIONS REVISITED und der DVD ‘Tokyo Tapes Revisited’ führte.
Uli gilt weithin als einer der besten Gitarristen aller Zeiten und hat einen einzigartigen Stil des Gitarrenspiels entwickelt. Als erster Gitarrist im Rock, der komplexe melodische Arpeggio-Sequenzen integrierte, hat Uli Jon Roth in den Augen vieler seiner Kollegen die moderne Gitarrentechnik praktisch im Alleingang neu erfunden. Mit seinem virtuosen Spiel war Uli eine Inspirationsquelle für viele Musiker der Neo Klassik und des Speed Metal. So zählen ihne Shred-Genies wie Yngwie Malmsteen oder Steve Vai ihn zu ihren größten Vorbildern.
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