Über 150 Britische Musiker fordern Streaming-Reform

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Zahlreiche Musiker von der Insel haben sich in einem offenen Brief an die britische Regierung um Premierminister Boris Johnson gewandt. Darin fordern sie, dass die britischen Gesetze so angepasst werden, dass Musiker und Bands beim Streaming besser entlohnt werden – am besten so, wie sie für im Radio gespielte Songs entlohnt werden. Zu den Unterzeichnern gehören Jimmy Page, Robert Plant, John Paul Jones (alle Led Zeppelin), Roger Daltrey (The Who), Robert Fripp (King Crimson), Damon Albarn (Blur, Gorillaz), Peter Gabriel, Noel Gallagher (Oasis) und David Gilmour (Pink Floyd).

Gesetz hinkt hinterher

„Wir schreiben ihnen im Namen der heutigen Generation an Künstlern, Musikern und Liedermachern in Großbritannien“, heißt es in dem offenen Brief. „Viel zu lange haben Streaming-Plattformen, Plattenfirmen und andere Internetriesen Interpreten und Künstler ausgebeutet, ohne sie fair zu entlohnen. Wir müssen den Wert der Musik dahin zurücklegen, wo er hingehört – in die Hände der Musikmacher. Schnell ersetzt Streaming das Radio als unser Hauptmittel der musikalischen Kommunikation. Jedoch hat das Gesetz nicht mit dem Schritttempo der technologischen Veränderung mitgehalten.

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Als Ergebnis genießen Künstler und Songschreiber nicht den gleichen Schutz, wie sie es im Radio tun. Die Musiker von heute bekommen sehr wenig Einkommen von ihren Darbietungen. Die meisten Künstler kriegen winzige Anteile eines US-Cents pro Stream, und Session-Musiker kriegen überhaupt nichts. […] Songschreiber verdienen 50 Prozent an Radioeinnahmen, aber nur 15 Prozent am Streaming. […] Wir drängen sie dazu, sicherzustellen, dass die Musikindustrie Teil ihrer Ausgleichsagenda ist, während wir die wirtschaftliche Erholung nach Corona ankurbeln.“ Daran gedacht, ein paar Hard Rock- oder Metal-Musiker aus Großbritannien unterzeichnen zu lassen, haben die Initiatoren zwar nicht. Nichtsdestotrotz ist der Aufruf eine ehrenwerte Aktion, auf die Johnson hoffentlich eingeht, und die hoffentlich auch hierzulande Nachahmer findet.

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Schmier ist nicht gegen Streaming, nur gegen Unterbezahlung

Destruction-Frontmann Schmier hat in einem neuen Interview gegen Musik-Streaming-Anbieter wie Spotify ausgeteilt. Die monetäre Ausschüttung sei so gering, dass sich junge Bands keine Studioaufnahmen mehr leisten könnten. Grundsätzlich habe der Thrash-Metaller nichts gegen das Musik-Streaming, nur eben gegen die dortige "Unterbezahlung". "Es ist eine neue Welt", setzt Schmier im Brutally Delicious-Podcast an. "Vor ein paar Jahren sagte jeder: 'Streaming ist schlecht.' Jetzt streamt jeder." Anschließend nimmt der Destruction-Bassist auf die Klage von Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich gegen die Tauschbörse Napster aus dem Jahr 2000 Bezug. "Lars wurde für etwas fertiggemacht, das eigentlich eine gute Idee war. Und er scheiterte daran, die Regierung an diesem…
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