Was hat dich zum Heavy Metal gebracht?
Ivar: Hmm, die erste Metal-Band muss wohl Kiss gewesen sein. Als ich ein Kind war, haben wir diese Show über eine Familie im Fernsehen gesehen – die, in der die Tochter in Gene und Paul verliebt war. Sie hat andauernd Träume gehabt, in denen sie gespielt haben. Außerdem mag ich ihren Sound und ihr Image. Ich habe dann Spielsachen von Kiss gesammelt. Schließlich hat mir mein Großvater als ich fünf Jahre alt war eine Kassette zu Weihnachten geschenkt. Kurz danach habe ich nach etwas härterem gesucht und von diesem Zeitpunkt an war Metal mein Leben.
Wer verkörpert für dich den Metal am meisten und warum?
Ivar: Vielleicht Ronnie James Dio. Er hat so viel gemacht und ist der beste Sänger, den man in diesem Genre finden kann – und er scheint in dem, was er tut, einen gewissen Stolz zu haben. Auch sein Engagement in der Kinderhilfe schadet nicht. Ich glaube, Metal hat mehrere Bedeutungen, aber ich konnte mich nie sehr für den anarchistischen Aspekt begeistern, in dem man denkt, dass „Tu was du willst“ direkt „kotze wohin du willst“ bedeutet. Es steckt etwas Tieferes dahinter und er hat das Potenzial, die Gesellschaft zu formen. Unterhaltung, Rebellion und Härte gehören dazu.
Was ist das beste Metal-Album aller Zeiten?
Ivar: Eine Frage, die man unmöglich beantworten kann. Aber warum es nicht versuchen? Möglicherweise ändere ich morgen meine Meinung, aber momentan scheint BLACK SABBATH von Black Sabbath ein guter Kandidat zu sein.
Was ist die wichtigste Metal Band ever für dich?
Ivar: Für mich wären es wohl Bathory, da mich diese Band so sehr geprägt hat, dass ich ein Mitglied der Szene wurde und eine eigene Band gegründet habe.
Was bedeutet Heavy Metal für dich generell: Lifestyle oder Musik?
Ivar: Es ist definitiv eine Lebenseinstellung. Dennoch nehme ich seine Funktion als pure Musik, Unterhaltung und als eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen, war. Ich sehe kein Problem darin, die „künstlerische“ Seite mehr zu beachten, wie bei Tool oder Opeth, während man dann am Wochenende zu AC/DC und Motörhead ausrastet. Bei einem wahren Metalhead gibt es genug Platz für beide Seiten – hehe.
Was ist die Zukunft des Heavy Metal – was passiert als nächstes?
Ivar:Momentan ist der Metal groß und erfolgreich. Ich denke, wir werden mehr von den Bands aus dem mittleren Sektor zu sehen bekommen – von denen, die kleiner sind als Metallica, Slipknot und all diese Typen. Er wird es in den Mainstream schaffen, im Radio gespielt werden und große Gigs hervorbringen.
Ich denke, der Metal wird wieder etwas „Gewöhnliches“ werden wie damals in den 80er Jahren. Das bedeutet aber auch, dass es eine große Chance dafür gibt, dass der Metal sterben wird, wie es geschah, als in den 90ern der Grunge auftauchte. Das ist aber nichts, wovor man sich fürchten muss. Als es das letzte Mal passiert ist, hat sich im Untergrund eine neue Welle von extremem Metal entwickelt. Vielleicht braucht der Metal einfach hin und wieder harte Zeiten, um innovativ zu bleiben.
Was war das verrückteste, das du als Metal-Musiker jemals gemacht hast?
Ivar: Als ich zugestimmt habe, dieses Jahr als Co-Writer – zusammen mit einem Jazz-Komponisten – für einen Song zu fungieren, den das Molde Internation Jazz Festival in Auftrag gegeben hat. Ich glaube, das war das Maximum an Verrücktheit – haha. Dann gibt es natürlich auch noch Dinge, die passieren, wenn du mit der Band unterwegs bist…
In welchem Land gehst du am liebsten auf Tour – und warum?
Ivar: Ah, das ist eine schwere Frage. Das ändert sich ständig. Momentan würde ich Frankreich sagen. Ich liebe das Essen dort. Wir haben auch das Glück, dort sehr treue Anhänger zu haben, die garantieren, dass jede Nacht auf Tour eine Enslaved-Nacht ist! Dann gibt es da noch Deutschland – die Menge ist nicht immer die verrückteste. Dort gibt es ständig so viele Touren, dass sie manchmal ein bisschen gelangweilt von der ganzen Sache wirken – doch als Musiker ist es etwas tolles, da alle Veranstaltungsorte hohen Standards entsprechen. Außerdem ist das Land sauber und super organisiert. Also Deutschland und Frankreich, haha!
Was war der größte Fehler, den du in deiner Karriere bisher begangen hast?
Ivar: Ich möchte hier nicht zu persönlich werden. Aber ich habe viel zu lange gewartet, bevor ich die nötigen Veränderungen eingeleitet habe, die uns zu BELOW THE LIGHTS geführt haben – eine bessere Studioband, eine bessere Liveband und ein stabiles und mehr oder weniger perfektes Line-Up!
Was war der Höhepunkt deiner Karriere bisher?
Ivar: Das Ergebnis von VERTEBRAE zu hören, nachdem die Songs gemastert wurden, war einer meiner glücklichsten Momente als Musiker. Ich muss auch das Wacken 2007 als einen wirklich magischen Augenblick erwähnen. Wenn mich Leute nach einem Moment fragen, in dem ich glücklich war, dann kommt mir oft der Freitagabend ins Gedächtnis, an dem wir auf dem Wacken:Open:Air gespielt haben.
Was sind die 5 wichtigsten Metal-Alben aller Zeiten – ohne spezielle Reihenfolge?
Mayhem – DE MYSTERIIS DOM SATHANS
Iron Maiden – PIECE OF MIND
Black Sabbath – BLACK SABBATH
Metallica – MASTER OF PUPPETS
Bathory – UNDER THE SIGN OF THE BLACK MARK
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