Trivium: Mythenbildung

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Das komplette Interview mit Trivium findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2021, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

***

Bleib du Zuhause, wir kommen zu dir! Keine METAL HAMMER-Ausgabe verpassen, aber nicht zum Kiosk müssen: 3 Hefte zum Sonderpreis im Spezial-Abo für nur 9,95 €: www.metal-hammer.de/spezialabo

Ladet euch die aktuelle Ausgabe ganz einfach als PDF herunter: www.metal-hammer.de/epaper

Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung

***

Harmonie und Härte

Es passt, dass Trivium mit IN THE COURT OF THE DRAGON ihr härtestes Album seit Langem abliefern. Mit WHAT THE DEAD MEN SAY und THE SIN AND THE SENTENCE hatte die Truppe nach dem (vielen Fans zu) sanften SILENCE IN THE SNOW wieder zur Form zurückgefunden und die zwischenzeitlichen Stimmprobleme des Sängers vergessen gemacht. Das neue Werk legt jedoch noch eine Schippe drauf, wütet wie ein Orkan und lässt insbesondere zu Beginn bangende Köpfe und offene Münder zurück – und das bereits beim ersten Hördurchgang. Aggressive Zeiten bedingen aggressive Musik? Alle drei Interview-Partner nicken im Akkord.

„Viele andere Musikrichtungen verstecken sich lieber vor der Welt. Doch das Leben ist keine Party! Metal hat schon immer Dinge angesprochen, die Menschen bewegen; es war immer die Musik der Underdogs“, meint Heafy. Ihm zufolge schreiben Trivium ihre aggressivsten Stücke allerdings paradoxerweise dann, wenn sie bester Laune sind. Dies wurde ihm persönlich spätestens bei der Arbeit an THE SIN AND THE SENTENCE klar, fiel aber auch bei der aktuellen Produktion erneut auf. „Dieses Album ist aus Spaß entstanden, klingt aber trotzdem absolut chaotisch, wütend und episch!

Bessere Komponisten

Der Grund dafür ist, dass uns diese Musik selbst als Balance dient.“„Wenn ich auf frühere Zeiten zurückblicke, als wir alle noch junge Musiker waren und versuchten, das hier zum Laufen zu bringen, gab es viel mehr Spannung beim Songwriting“, fügt Gregoletto hinzu, und behauptet: „Dem sind wir entwachsen! Wir könnten gegeneinander arbeiten, doch wir wollen, dass es für Trivium funktioniert, damit wir eine noch größere Band werden. Dadurch sind wir nicht nur bessere Menschen, sondern auch bessere Komponisten geworden.“

 Heafy betont, abgesehen von THE CRUSADE, VENGEANCE FALLS und SILENCE IN THE SNOW seien sämtliche Alben wie auch die neueste Errungenschaft auf dieselbe Weise zustande gekommen – indem vier Menschen zusammen musizierten und ihren Emotionen folgten. „Die anderen drei Alben mögen wir noch immer, ich spiele auch gerne Songs daraus. Doch bei ihrer Entstehung haben wir anders gearbeitet, weniger gemeinschaftlich, dafür mit mehr Regeln und Richtungsvorgaben. Bei SILENCE und VENGEANCE nahmen wir uns zudem beim Gesang zurück und steckten weniger Arbeit in dessen Vorproduktion“, überlegt der Sänger. Eine Parallele fällt trotzdem ins Auge: Wie bei Triviums Veröffentlichung von 2015 steuerte ihr norwegischer Kumpel Ihsahn (Emperor) Orchestrationen, Arrangements und Instrumente bei, die der neuen Platte Tragik und Dramatik verleihen.

Trivium fühlen sich wohl

„Bei der Mehrheit der Alben hört man uns vier dabei, womit wir uns wohlfühlen. Deshalb klingen sie derart stark und beinhalten so viele Elemente, die uns am Herzen liegen“, betont Heafy, der die Meinung vertritt, sowohl THE SIN AND THE SENTENCE als auch WHAT THE DEAD MEN SAY vereinten zu ihrem jeweiligen Erscheinen das Bestmögliche aller Trivium-Alben zuvor in sich. Dies gelte nun auch für IN THE COURT OF THE DRAGON. „Auch auf dem neuen Werk haben wir uns alles erlaubt, was sich beim gemeinsamen Spielen ergeben hat – alle Elemente, die Trivium auszeichnen. Es gab keine Vorgaben, keine Regeln! Wir sind einfach dem gefolgt, was uns vier glücklich macht.“
Als Ausgangspunkt der aggressiven Stücke sieht Gregoletto ihre starken Riffs an.

Auf dieser Grundlage könne sich das Schlagzeugspiel erst richtig entfalten und zur Strukturierung der Lieder beitragen, meint der technisch versierte Musiker, und bringt ein anschauliches Beispiel an. „‘Crisis Of Revelation’ hätte sich im Mittelteil auf ganz unterschiedliche Weise entwickeln können. Ich begann beim gemeinsamen Spielen ein Bass-Tapping, woraus dieses seltsame Solo entstand. Wenn man die Fähigkeiten dazu hat, gibt es unendlich viele Möglichkeiten – einfach alles ist denkbar!“, erläutert der Tieftöner den Kreativprozess seiner Truppe. „Die Songs sind voller Energie und Erregung, da wir all unsere Empfindungen hineinstecken. Leider kann man diese nicht einfach einstöpseln, sondern muss sie in einem langen Prozess in die Lieder einarbeiten. In solchen Sessions spüren wir intuitiv, wie groß manche noch gar nicht ausgereifte Stücke werden können.“

Die METAL HAMMER-CD: Trivium DEADMEN AND DRAGONS

Auf unserer exklusiv zusammengestellten CD-Beilage DEADMEN AND DRAGONS erwarten euch mit ‘In The Court Of The Dragon’ und ‘Feast Of Fire’ zwei Hörproben des kommenden Trivium-Albums. Darüber hinaus konnten wir für euch sechs Lieder aus dem „A Light Or A Distant Mirror“-Livestream ergattern, den die Band 2020 während der Pandemie spielte – darunter die Livepremiere der WHAT THE DEAD MEN SAY-Stücke ‘IX’/What The Dead Men Say’, ‘Catastrophist’ und ‘The Defiant’, die THE SIN AND THE SENTENCE-Tracks ‘The Heart From Your Hate’ und ‘The Sin And The Sentence’ sowie der brachiale Klassiker ‘In Waves’.

Die vorliegende CD stellt die bislang einzige physische Veröffentlichung des Livestreams dar, über den Bassist Paolo Gregoletto Folgendes berichtet. „Wir haben etwa zweieinhalb bis drei Monate unseres Lebens mit den Planungen dieses einen großen Konzerts verbracht. Unser Manager Justin erzählte es uns damals nicht, doch er war sehr nervös deswegen. Wir wollten dieses Konzert unbedingt in Echtzeit spielen – nicht als ‚Livestream‘ in Anführungsstrichen, sondern wirklich live. Wir wissen, dass einige Bands diese Art von Konzerten eben nicht live umgesetzt haben.

Pionierrolle

Jedoch wollten wir, dass unsere Fans auch wirklich die Liveshow sehen, für die sie bezahlen.“ Sänger Matt Heafy bezeichnet das Unterfangen als finanzielles Risiko, das sich zum Glück ausgezahlt habe – womöglich nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Trivium-Fans dank seines Twitch-Kanals bereits für diese Art von Streamingevents sensibilisiert waren. „Im Nachgang stellte sich unser Konzert als bis dato erfolgreichster bezahlter Metal-Livestream heraus!“ Die Band freut sich nicht nur darüber, sondern auch über ihre Pionierrolle bei derartigen Modellen.

🛒  IN THE COURT OF THE DRAGON bei Amazon

„Anfangs dachte ich, alle großen Bands mit riesigem Budget würden auf den Zug aufspringen, doch am Ende gaben hauptsächlich mittelgroße Bands Livestream-Konzerte, während sich die richtig großen Bands das Jahr freinahmen. Es war cool, diese Bewegung mitanzuführen, auch wenn es sich anfangs wie der Wilde Westen anfühlte“, meint Gregoletto, woraufhin Heafy hinzufügt, mittlerweile gäbe es ganze Firmen, die Technik und Service dafür bereitstellen. „Nach anderthalb Jahren hat unser Manager Justin richtiggehend Erfahrung damit gesammelt“, schließt Gitarrist Corey Beaulieu. „Nach unserem Stream hat er auch welche für Bands wie Behemoth oder andere umgesetzt. Er meinte, er hätte mittlerweile eine Art Doktortitel darin, wie man Livestreams umsetzt.“

Das komplette Interview mit Trivium findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2021, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

teilen
twittern
mailen
teilen
Lita Ford: Neues Album ist fast fertig

Mit LIVING LIKE A RUNAWAY (2012) veröffentlichte Lita Ford ihr letztes Album mit neuen Songs. Dazwischen lag nur noch TIME CAPSULE (2016), welches jedoch Material aus den Achzigern enthält. Seither warten Fans der ehemaligen Runaways-Gitarristin auf frisches Material, was aber schon bald erscheinen könnte. Das einzig Wahre Im Gespräch mit Eddie Trunk von SiriusXM erklärte Ford nämlich: „Wir müssen es eigentlich nur mastern, was einen Tag dauert. Es ist so gut wie fertig.“ Mit „wir“ ist sie selbst sowie Gitarrist und Produzent Gary Hoey gemeint. „Ich arbeite schon seit langer Zeit mit Hoey an dieser Platte. Und ich habe das…
Weiterlesen
Zur Startseite