Nachdem erst kürzlich Iron Maiden-Frontmann Bruce Dickinson eine Rundumkritik am Musik-Business (insbesondere am Streaming-Bereich) vorgebracht hat, legt nun Trent Reznor nach. Im Interview mit dem GQ Magazine geht der Nine Inch Nails-Mastermind dabei so weit zu sagen, dass die miesen Tantiemen „eine ganze Schicht“ von Musikern „tödlich verwundet“ hätten.
Nur gut für die Großen
„Ich denke, die schrecklichen Auszahlungen der Streaming-Anbieter haben eine ganze Schicht von Künstlern tödlich verwundet“, analysiert Trent Reznor schonungslos offen. „Das macht es untragbar, ein Künstler zu sein. Es ist großartig, wenn man Drake ist — es ist nicht großartig, wenn man Grizzly Bear [Indie-Band — Anm.d.A.] ist. Und die Realität ist: Seht euch einfach um. Wir hatten genug Zeit, um schlusszufolgern, dass das Argument, alle Boote werden schwimmen, eben nicht zutrifft: Sie schwimmen nicht alle. Diese Boote schwimmen, jene Boote schwimmen nicht. Sie können auf keine Art und Weise Geld verdienen. Und ich halte das schlecht für die Kunst.“
Darüber hinaus geht Trent Reznor noch ein wenig ins Detail. So hätten die viel zu niedrigen Tantiemen für Musiker mit einigen anderen Faktoren innerhalb der Branche zu tun. „Ich dachte, bei Apple könnte es vielleicht einen Einfluss geben, auf fairere oder maßgebliche Art auszuzahlen. Denn viele dieser Anbieter sind nur ein Rundungsfehler im Vergleich zu dem, was woanders reinkommt.“ Das Geschäft von Spotify fuße zum Beispiel darauf, wenig an Musiker auszuzahlen. „Doch es hängt auch viel mit anderen politischen Themen und Angelegenheiten der Plattenfirmen zusammen. Jeder versucht, an ihrem kleinen Anteil des Kuchen festzuhalten. So ist es, was es ist.“
Des Weiteren kommt Trent Reznor nicht umhin anzuerkennen, dass es auf Seiten der Nutzer auch um Komfort geht. „Ich realisiere auch, dass die Leute einfach ihren Wasserhahn aufdrehen wollen, wenn sie Musik hören wollen. Ihnen geht es nicht wirklich um all den romantischen Kram, von dem ich dachte, dass er wichtig ist.“
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