Es gibt Bands, deren Name heutzutage wie geflügelte Worte funktionieren. Über den Gruppenkontext hinaus stehen sie für so viel mehr, die Szene an sich, werden über die Grenzen des Metal genutzt, um diesen darzustellen. Schon mal in einer größeren Menge „Slayer!!!“ gerufen? Tom Araya hat an solchen Situationen sicher seinen Spaß. Aber auch sonst hat der Frontmann der legendären Gruppe heute Grund zur Freude: Er feiert seinen Geburtstag!
Vom Aufstieg einer Legende
Tomás Enrique Araya Díaz wurde am 6. Juni 1961 im chilenischen Viña del Mar geboren. Vier Jahre nach seiner Geburt zog die Familie in die USA, da sein Vater in Los Angeles arbeiten wollte. Erste Schritte in die Musik machte der junge Tom, als sein Bruder anfing, Gitarre zu spielen – da besorgte er sich einen Bass, damit sie zusammen Musik machen konnten. Eine familiäre Verschränkung, wie es viele geben sollte: Nicht nur hatte dieser Bruder später eine Band mit Slayer-Gitarrist Jeff Hannemanns Bruder, ein anderer blieb Toms Truppe später auch bis zur Auflösung von dessen Band als Techniker bestehen.
Aber nun zu Slayer und Tom Araya: Bevor er 1981 der Band beitrat, wollte er Therapeut werden, arbeitete auch einige Zeit im Bereich der Atemtherapie. Eine Weile finanzierte er so seine Musik, unter anderem Slayers Debüt SHOW NO MERCY (1983). Nach einer Weile waren die beiden Tätigkeiten allerdings nicht mehr vereinbar. Dass Araya sich für eine Europatournee frei nehmen wollte, wurde abgelehnt, frühe Arbeitszeiten waren dem Musiker nicht möglich. Glücklicherweise lief die Karriere der Thrash-Metaller gut: Nur kurze Zeit später machten sie sich mit ihrem dritten Album REIGN IN BLOOD (1986) unsterblich.
Tom Araya privat: Zwischen Morbidität und Gewöhnlichkeit
Neben der Musik interessiert sich Tom Araya für Serienmörder – was sich wiederum in der Musik von Slayer spiegelt. Auch andere menschliche Abgründe und Probleme schrieb er in seine Songs. Unter anderem stammen die beiden Grammy-ausgezeichneten Titel ‘Eyes Of The Insane’ (2007) und ‘Final Six’ (2008) aus seiner Feder. Auch Horrorfilme sind im Hause Araya keine Seltenheit. Sogar seine Kinder ließ er früh gruselige Streifen sehen.
Ansonsten sieht das Zusammenleben der Familie – und damit auch Tom Arayas musikalische Rente – allerdings weniger gruselig aus: Er lebt auf einer Ranch in Texas, besitzt einige Tiere und berichtete, Country-Songs zur Übung zu singen. Auch wenn Slayer mehrfach Satanismus vorgeworfen wurde, ist der Frontmann der inzwischen aufgelösten Thrash-Giganten eigentlich gläubiger Katholik. Das sollte der Musik allerdings nie im Weg stehen. Gute Songs zu haben oder Menschen zu ärgern sollte das Wichtigste sein, findet der Sänger. Was für ein Statement! Von dem her: Einen frohen 62. Geburtstag!
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