Till Lindemann und Joey Kelly sind Freunde. Gute Freunde. Das klingt in Zeiten von Internet-Hoax und Fake News nach einer weiteren Schwindelei. Doch fernab von RAMMSTEIN und der KELLY FAMILY haben sich zwei Männer gefunden, die eine Leidenschaft teilen: Das Reisen.
Die bislang gefährlichste Reise, die Fahrt mit dem Kanu über den Yukon, haben die beiden dokumentiert, und so erschien dieser Tage der Bildband YUKON: MEIN GEHASSTER FREUND. METAL HAMMER versucht, hinter diese unglaubliche Geschichte zu blicken. Ein Gespräch unter Freunden.
Joey, obwohl du schon so vieles erlebt hast, würdest du trotzdem sagen, dass die drei Wochen mit Till auf dem Yukon zu den Höhepunkten deines Lebens gehören?
Joey: Ja. Ich kannte Kanada und Alaska schon, aber nur im Winter. Da war es gefühlt 24 Stunden am Tag dunkel und die Temperaturen lagen immer im Minusbereich. Diese Landschaft dann noch einmal im Sommer zu erleben, wenn es 23 Stunden am Tag hell ist! Der Yukon ist ein Mythos, und National Geographics, die Marke schlechthin für Dokus und Bildbände zum Thema Natur, fand unser Abenteuer spannend. Jetzt erscheint der Bildband von Till und mir passend zur Frankfurter Buchmesse.
Till: Natürlich wird jetzt auch die Kontroverse Lindemann–Kelly ausgeschlachtet, aber ich glaube schon, dass es in erster Linie echtes Interesse war. Wir haben die bereits sehr guten Fotos dann auch noch durch Gedichte und eine Story zu Dawson City und den Goldrausch aufgewertet. Es sind halt gute Autoren. (lacht)
Joey: (lacht) Die besten!
Ihr müsst bedenken, dass nicht bekannt ist, wie gut ihr befreundet seid. Und es weiß auch niemand, dass ihr eine solche Abenteuerreise gemacht habt. Wenn das Buch jetzt erscheint, ist das für viele Fans spannend. Ein Kelly mit Till Lindemann…
Joey: Bei den Fans ist aber bekannt, dass ich immer ein Heavy Metal-Fan war und großer Rammstein-Fan bin. Das wissen die Leser des METAL HAMMER natürlich nicht, weil sie sich auch früher nie für die Kelly Family interessiert haben. (lacht)
Till: Was keiner weiß: Joey ist nicht nur der härteste Metal-Typ, sondern auch ’ne knallharte Sau. Da können sich alle anderen hinten anstellen.
Darf ich das schreiben?
Till: Na ja, vielleicht ändern wir die Wortwahl noch einmal. Aber du weißt, was ich meine? Joey ist ein ganz harter Hund, egal was über ihn gedacht und gesagt wird. Er ist zum Glück nicht Florian Silbereisen.
Joey: Ich mache die Kellys nur wegen des Geldes. (lacht)
Das behauptest du auch immer bei deinen Vorträgen. Wie waren eigentlich die letzten Kelly-Shows?
Joey: Wir spielen nur ein paar Termine, regional und nicht in Tokio, auf Hawaii oder in Australien. Bei den Shows verlosen wir, ähnlich wie einige Heavy Metal-Acts das machen, Meet And Greets. Bei uns gelten aber andere Regeln: Diejenigen, die verlieren, müssen zur Strafe kommen und bis zum Schluss bleiben. (lacht) Unter uns: Die Kelly Family ist okay. Ich bin dankbar und froh, denn ohne sie wäre ich heute gar nicht hier, hätte Till nie kennenlernen dürfen, es würde das Buch nicht geben. Aber nun pass mal auf und halt dich gut fest: Wacken hat letztes Jahr angefragt, ob die Kelly Family dort spielen würde.
Und?
Joey: Wir haben abgesagt.
Mehr über ‚Yukon – Mein gehasster Freund‘ erfahrt ihr hier.
Das komplette Interview mit Till Lindemann und Joey Kelly sowie noch vieles mehr findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Novemberausgabe: