UDO

Die Stimmung im Camp von U. D. O. ist eine Mischung aus Freude, Erleichterung und gebannter Erwartung darauf, wie die ersten Resonanzen ausfallen. Die Spannung ist förmlich greifbar, denn Udo Dirkschneider hat nicht nur seinen langjährigen Partner und Produzenten Stefan Kaufmann ausgetauscht, sondern auch seine Band generalüberholt. Hier nun also ein erster Situationsbericht davon, was U.D.O. und sein neues Produktionsteam für das anstehende Studioalbum STEELHAMMER alles ausgeheckt haben. Wer ein weiteres Dirkschneider-Werk auf sattsam bekannten Pfaden erwartet, sieht sich komplett getäuscht: STEELHAMMER nutzt die volle Spielzeit von 16 (!) neuen Songs, um sich stilistisch so facettenreich wie nie zuvor aufzustellen. „Wir sind diesmal ein paar Wagnisse eingegangen, von denen wir anfangs nicht wussten, ob sie überhaupt zu uns passen“, gesteht Dirkschneider. „Mehrfach sagte ich zu meinem Produktionsteam: ‚Leckt mich am Arsch, so etwas singe ich nicht!‘, um anschließend festzustellen, dass gerade die Songs, bei denen ich skeptisch war, diejenigen sind, welche mir am meisten Spaß machen. Und diese höre ich jetzt, da die neue Scheibe fertiggestellt ist, am liebsten.“ Dirkschneider spricht unter anderem von der allerersten Ballade (!) seiner Karriere, ein feines Kleinod namens ‚Heavy Rain‘ mit Klavier, Streichern und feiner Ozzy-Note sowie dem ungewöhnlichen Track ‚Book Of Faith‘ mit großem Orchester-Tamtam. Gemeinsam mit seinem wichtigsten Co-Komponisten, Bassist Fitty Wienhold, hat die deutsche Metal-Legende den Großteil der Stücke auf Ibiza zusammengetragen und immer wieder die Resultate überprüft. Wienhold: „Natürlich gab es Momente, in denen wir uns anschauten und fragten, ob wir überhaupt auf dem richtigen Weg sind. Aber schon am nächsten Tag, mit frischen Ohren, waren wir uns sicher: Die Richtung stimmt!“ Diesem Urteil kann man sich nur anschließen, wie ein Blick auf die 16 Nummern zeigt.