Chorus

Während in Deutschland der gefühlt längste Winter seit Erfindung des Schneemanns herrscht, strahlt Dark Tranquillity-Frontmann Mikael Stanne: „Das ist ein typisch schwedischer Winter mit viel Schnee. Ich liebe es.“ Nun aber schnell hinein in das üppige Studio. „Ich bin so froh, dass ihr hier seid. Denn das bedeutet, dass wir endlich fertig sind. Gestern haben wir alles abgeschlossen. Die Studioaufenthalte sind immer die stressigsten Kapitel. Es gibt hier keine Fenster und kaum gute Luft. Wir haben uns irgendwann wie Geister gefühlt.“ Bevor es aber zur Musik geht, zeigt uns Mikael sein neues Mikro: „Ich konnte es während der Aufnahmen in den Händen halten. Das half mir sehr, weil ich mich dann wie auf der Bühne fühle und mehr Gefühl hineinbringen kann.“ Apropos Gefühl: Bier in die Hand und ab auf die Couch. Nach knapp einer Stunde und zehn Songs fällt die Anspannung von allen Beteiligten ab. Vor allem Mikael ist sichtlich erleichtert: „Mann, das war wie eine Achterbahn. Beim Hören des kompletten Albums habe ich alles wieder gespürt: Die Frustration, die Nervosität -und jetzt empfinde ich Erleichterung.“ Der anschließende Small Talk kommt zu einem Fazit: CONSTRUCT ist düsterer als die letzten Alben. Nicht nur die beiden „Goten-Songs“‚Uniformity‘ und ‚State Of Trust‘ verdeutlichen diese Veränderung: „In vielen Aspekten ist das Album anders. Wir alle in der Band haben in den vergangenen Jahren seltsame Ereignisse durchlebt. Daher hat sich unser Schreibprozess geändert, was man wohl auch hört. Aber hey, die Platte ist noch zu frisch, um objektiv über die Musik zu reden.“ Recht hat der Blondschopf. Aber in der nächsten Ausgabe werden wir uns richtig tief in das CONSTRUCT hineinbohren.