The Vision Bleak: Reise in die Rue d’Auseil

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Das komplette Interview mit The Vision Bleak findet ihr in der METAL HAMMER-Maiausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Von Schriften

1923 entstand das Literaturmagazin ‘Weird Tales’, und etwas mehr als hundert Jahre später ist es Namenspate des siebten Albums von The Vision Bleak. In Anlehnung an das Medium, in dem einst H.P. Lovecraft, C.A. Smith und Robert E. Howard veröffentlichten, tropft eine dunkle Bedrohung aus jedem Ton des Werks, das über die bloße Bezeichnung als Album weit hinauswächst. Die 40 Minuten von WEIRD TALES sind nicht in Songs unterteilt. Kapitel gibt es, die musikalischen Themen folgen, doch wo eine Passage in die nächste übergeht, muss man selbst herausfinden.

„Als würde man sich am Sonntagnachmittag auf die Couch verziehen und dann stundenlang in einer Kurzgeschichtensammlung herumschmökern“, beschreibt Markus Stock das Konzept. Als Ulf Theodor Schwadorf ist er Haupt-Songwriter von The Vision Bleak. Deren Diskografie ist seit jeher durchzogen von literarischen Referenzen und allerlei Grusel, doch wie auf WEIRD TALES hat das Gothic-Duo das Konzept nie zuvor umgesetzt. „Diese Idee, ein One-Track-Album zu machen, spukte tatsächlich schon ziemlich lange in meinem Kopf rum“, ordnet Markus die neue Veröffentlichung ein.

🛒  WEIRD TALES bei Amazon

Perfekte Verbindung

„Ich hatte das zwischenzeitlich wieder verworfen, aber als ich angefangen habe, für WEIRD TALES zu schreiben, kam es wieder auf, nachdem ich ein Thema in ein anderes habe überfließen lassen.“ Er führte das Schema fort, und dabei entstand das Konzept mit dem Pulp-Magazin ‘Weird Tales’. „Wenn man komponiert und nicht Songs schreibt, sondern Themen, lässt sich das perfekt mit Geschichten verbinden“, ist Markus’ Fazit.

So entstand WEIRD TALES chronologisch. Wegen der Vinylversion gibt es lediglich nach rund der Hälfte einen Bruch – hier konnte auch der Musiker kurz seine Arbeit pausieren, bevor es weiterging: „Ich glaube, so etwas kann man gar nicht anders schreiben. Diese Übergänge sind essenziell für den Fluss des Ganzen, das kann man nicht nachträglich zusammenbauen.“

The Vision Bleak

Nur aus einem Hirn

Dementsprechend lief auch die Zusammenarbeit zwischen Markus und seinem Kollegen Tobias Schönemann (Allen B. Konstanz) bei dieser Platte etwas anders ab als sonst. „Es war ein ziemlich komplexes Entstehen, ­weshalb ich dieses Album komplett alleine geschrieben habe und Tobias erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukam“, erzählt der Musiker. Er betont, seinen Band-Partner und dessen Ideen zu schätzen, da sie den Sound von The Vision Bleak ebenso ausmachen wie die seinen – dennoch: „Diese Komplexität kann erstmal nur aus einem Hirn kommen.

Das Grundgerüst und alles, was Texte angeht, stand dieses Mal in der Vorproduktion zu 90 Prozent.“ Das bedeutet natürlich nicht, dass der Sänger nicht involviert war – er wusste früh um das Konzept, bekam das Material selbst allerdings erst zu hören, als der A-Teil bereits fertig war. „Er fand es super. Er hat gesagt: ‚Wieso nehmen wir das überhaupt noch mal neu auf? Klingt doch schon total geil!‘“, freut sich Markus. Vieles an WEIRD TALES entstand nicht bewusst, für anderes hatte er einen Stapel Bücher auf dem Sofa liegen, und an manchen Ecken habe er Kammern seines Geistes durchwühlt, deren Tür er lieber hätte verschlossen lassen sollen, sagt er.

„Wie kann ich jemals wieder irgendwas schreiben?“

Seine erste Reaktion auf das fertige Werk war demnach weniger enthusiastisch als die von Tobias: „Jedes Mal, wenn ich ein Album geschrieben habe, denke ich mir, ich kann nie wieder ein Album machen, weil man so viel mit dem Unterbewusstsein arbeitet und danach leer ist. Aber dieses Mal ist es am schlimmsten. Nach WEIRD TALES habe ich mir gedacht: ‚Oh Gott, was habe ich jetzt gemacht? Wie kann ich jemals wieder irgendwas schreiben?‘“

Welche Autoren und Kurzgeschichten für WEIRD TALES als Inspiration dienten und warum das Album als Ganzes und am Stück gehört werden sollte, lest ihr in der METAL HAMMER-Maiausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

***

Keine METAL HAMMER-Ausgabe verpassen, aber nicht zum Kiosk müssen: 3 Hefte zum Sonderpreis im Spezial-Abo für nur 9,95 €: www.metal-hammer.de/spezialabo

Ladet euch die aktuelle Ausgabe ganz einfach als PDF herunter: www.metal-hammer.de/epaper

Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung

***

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.

teilen
twittern
mailen
teilen
Die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten: Platz 50-99

Grob überschlagen: 500 Ausgaben METAL HAMMER in 40 Jahren – das umfasst selbst bei vorsichtiger Schätzung mehrere Zehntausend Alben. Wenn man dann noch zugesteht, dass schon vor unserer Kioskpremiere 1984 die ersten harten Riffs angeschlagen wurden, dürfen noch ein paar Hundert relevante Ur-Werke dazukommen. Höchste Zeit also, das mal zu sortieren. Hier geht's zu den Rängen 100-199, die weiteren folgen in den nächsten Tagen. 50 Sodom AGENT ORANGE (1989) Die Ruhrpott-Thrasher Sodom sind längst keine Unbekannten mehr, als sie 1989 ihr drittes Studioalbum in den Ring werfen. Aber mit diesem Donnerschlag hätte wohl niemand gerechnet. AGENT ORANGE katapultiert das kultige…
Weiterlesen
Zur Startseite