Inspiriert von den unkonventionellen und avantgardistischen Künstlern seiner Zeit, entwickelte Jimmy Sullivan, besser bekannt als The Rev, früh eine tiefe Begeisterung für ein breites Musikspektrum. Insbesondere Frank Zappa und King Crimson übten einen nachhaltigen Einfluss auf ihn aus. So beschloss er mit nur zehn Jahren, in die Welt des Schlagzeugs einzutauchen und erzielte schnell Beachtung als herausragender Musiker. Doch mitten in der Pubertät entwickelten sich seine Musikpräferenzen in eine vollkommen andere Richtung.
Stilwechsel
Als Sullivan in seiner Jugend die aufstrebende Metal-Szene entdeckte, wurden Bands wie Slayer, Pantera und Metallica zu seinen neuen musikalischen Fixpunkten. Sie öffneten ihm eine völlig neue Welt voller Virtuosität und Energie. Seine früheren Einflüsse ließ er dabei hinter sich und nahm stattdessen die dynamische Atmosphäre und den packenden Stil von beispielsweise Mötley Crüe und Guns N‘ Roses an. Im Jahr 1999 beschloss der Schlagzeuger schließlich, seinem Metal-Traum zu folgen, und gründete mit M. Shadows, Zacky Vengeance und Matt Wendt die Band Avenged Sevenfold.
🛒 LIFE IS BUT A DREAM auf amazon.de bestellenSein Schlagzeugspiel wurde mit der Zeit stark von einigen der herausragendsten Größen des Metal beeinflusst. Dabei integrierte er die Spielweisen von Musikern wie Mike Portnoy, Dave Lombardo, Lars Ulrich und Vinnie Paul in seine eigenen Projekte. Eine seiner markanten Techniken, die der als „the double-ride thing“ bezeichnete, prägte sein Spiel maßgeblich. Diese Technik zeichnet sich durch die schnelle Abfolge von Doublebass und Ride-Becken aus; vor allem in Titel wie ‘Almost Easy’, ‘Critical Acclaim’, ‘Crossroads’ sowie ‘Dancing Dead’ ist sie zu hören. Zusätzlich zu seinem Talent am Schlagzeug war The Rev auch als Sänger, Pianist und Songwriter für die Band tätig.
Verlorener Kampf
Zwar legte er seinen Hauptfokus auf Avenged Sevenfold, doch kehrte er auch zu seinen experimentellen Anfängen zurück: Gemeinsam mit Synyster Gates, Buck Silverspur, Derek Egilt und dem früheren Avenged Sevenfold-Bassisten Justin Sane gründete er das Nebenprojekt Pinkly Smooth. Trotz der Veröffentlichung eines einzigen Albums, UNFORTUNATE SNORT, ermöglichte die Mischung aus amerikanischem Heavy Metal und dem ungewöhnlichen Sound von Mr. Bungle ihm, seine einzigartigen Fähigkeiten weiter zu perfektionieren.
Es dauerte nicht lange, bis Sullivan in die Riege der besten Drummer aller Zeiten aufstieg. Während also seine musikalische Laufbahn blühte, kämpfte er privat mit vielen Problemen: Sein von Geburt an vergrößertes Herz und der langwierige Kampf gegen verschreibungspflichtige Medikamente hinterließen tiefe Spuren. Die Sucht zwang ihn zu wiederholten Aufenthalten in Entzugskliniken, und schließlich führte sie zu seinem Tod. Am 28. Dezember 2009 starb der damals 28-Jährige an einer versehentlichen Überdosis dieser Medikamente in Kombination mit Alkohol.
🛒 NIGHTMARE auf amazon.de bestellenLetzte Spuren
Nach dem Verlust von The Rev dachten Avenged Sevenfold zunächst über eine Band-Auflösung nach. Die Truppe entschied sich aber, weiterzumachen und ihr bevorstehendes Album NIGHTMARE (2010) umzustrukturieren. Ursprünglich als Konzeptalbum geplant, wurde es zu einer bewegenden Hommage an ihren verstorbenen Band-Kollegen. Um den von Sullivan bereits größtenteils aufgenommenen Schlagzeug-Part für diese Platte zu vervollständigen, holten sie sich die Unterstützung von Mike Portnoy. Ein wichtiger Teil dieser Erscheinung ist der Song ‘Fiction’, welcher ursprünglich als ‘Death’ bekannt war und von Sullivan nur drei Tage vor seinem Tod geschrieben wurde.
Doch auch im neuesten Avenged Sevenfold-Album LIFE IS BUT A DREAM… (2023) ist das Vermächtnis des Musikers präsent: Im Song ‘Mattel’ findet sich eine von The Rev verfasste Bridge, die nie zuvor Verwendung fand. Ein weiterer Track, ‘Beautiful Morning’, enthält Texte, die er und Synyster Gates bereits in ihren früheren Pinkly Smooth-Zeiten verfasst hatten. Happy Birthday, Jimmy!
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