In „Terminator: Resistance“ schließt ihr euch den Widerstand gegen Skynet und den Maschinen an. Das Spiel ist im gleichen Universum angesiedelt wie die ersten beiden „Terminator“-Teile von James Cameron, basiert aber auf keinen der Filme direkt. Stattdessen ist die Handlung im Jahr 2028 angesetzt – also einem Jahr vor den Zukunftsereignissen aus den ersten beiden Filmen. Als Widerstandskämpfer Jacob Rivers müsst ihr nicht nur gegen feindliche Terminatoren kämpfen, sondern ihr trefft auch auf andere Widerstandskämpfer und könnt euch ihnen anschließen. Was auf dem Papier nach Unterhaltung klingt, entpuppt sich leider als öder Mischmasch verschiedener Ideen und Elemente aus anderen Spielen.
Altbackene Grafik trifft auf altbackenes Gameplay
Zu Beginn des Spiels müsst ihr aus Pasadena fliehen und der Einstiesgslevel dient auch gleichzeitig als Tutorial, um die wichtigsten Spielmechaniken zu erklären. Wer aber auch nur ein einziges Mal in seinem Leben einen Egoshooter gespielt hat, dürfte keinerlei Probleme mit „Terminator: Resistance“ haben. Der Spielanfang spielt bei Nacht und erinnert sehr stark an die „Future War“-Sequenzen der ersten beiden Filme. Die Stimmung wird gut eingefangen, allerdings stechen einem auch schon gleich die niedrig aufgelösten Texturen ins Auge, die man das letzte Mal bei Spielen der vorherigen Konsolengeneration gesehen hat. Im Jahr 2019 erwartet man einfach mehr.
Richtig schlimm wird es aber erst, nachdem man aus Pasadena geflohen ist. Dann spielt „Terminator: Resistance“ nämlich tagsüber und die altbackene Grafik kann sich nicht mehr im Schatten verstecken. Eigentlich komisch, setzt doch Entwickler Teyon auf die Unreal Engine 4, die eigentlich zu Mehr in der Lage ist und optisch ziemlich beeindruckend aussehen kann. Wäre „Terminator: Resistance“ zehn Jahre früher erschienen, hätten wir die Grafik an dieser Stelle vermutlich gelobt, so aber ist sie höchstes unteres Mittelmaß. Selbiges trifft auch auf das Gameplay zu…
Standardkost mit einer Prise RPG
Denn im Kern ist „Terminator: Resistance“ ein x-beliebiger 08/15-Egoshooter im „Terminator“-Gewand. Ihr ballert und schleicht durch die Gegend und kämpft dabei nicht nur mit der unpräzisen und schwammigen Steuerung, sondern auch Mikrorucklern, die den Spielspaß stark trüben und auf unserer PlayStation 4 Pro viel zu oft aufgetreten sind. Das nervt, aber den virtuellen Tod sind wir deshalb zum Glück nicht gestorben. Warum? Die Gegner sind allesamt saublöd, auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Sie laufen stur auf euch zu und greifen euch hirnlos an. Selbst ein Toaster ist vermutlich schlauer als die Robotergegner aus „Terminator: Resistance“. Für das Spiel wurden sogar extra neue Gegnerarten geschaffen, die man aus den Filmen noch nicht kennt. Das sorgt zwar immerhin für Vielfalt, rettet das eintönige Geballer aber auch nicht.
Ausgeschaltete Gegner könnt ihr übrigens nach Gegenständen durchsuchen. Diese lassen sich zum Herstellern anderer Items wie Munition oder den Handel mit anderen Widerstandskämpfern nutzen. Von denen bekommt ihr auch zusätzliche Nebenmissionen, die ihr annehmen oder aber auch ignorieren könnt. Meistens liegen die Sidequests aber ohnehin auf dem Weg zu eurer primären Mission, sodass man keine großen Umwege in Kauf nehmen muss. In Konversationen mit NPCs habt ihr außerdem verschiedene Antwortmöglichkeiten, diese haben aber so gut wie keine Auswirkungen auf das Spiel und wollen Tiefgang vorgaukeln, wo keiner ist.
Richtig gruselig sind aber die vielen Sexszenen, die es im Laufe des Spiels gibt und die aus der Egoperspektive gezeigt werden. Nicht nur, dass sie viel zu lang sind, aufgrund der hölzernen Animation und Mimik der Figuren sind sie auch einfach nur zum Fremdschämen und haben nichts, aber auch überhaupt nichts in einem „Terminator“-Spiel zu suchen. Vermutlich hat sich Entwickler Teyon hier einfach bei „The Witcher“ oder „Far Cry 3“ bedient.
Fazit
Als wir die ersten Trailer und Gameplay-Videos zu „Terminator: Resistance“ gesehen haben, waren wir vorsichtig optimistisch. Doch nachdem wir das Game nun gespielt haben, können wir sagen, dass sich unsere Befürchtungen leider bewahrheitet haben und „Terminator: Resistance“ leider ein schlechtes Spiel geworden ist. Zwar nicht ganz so schlecht, wie „Rambo: The Video Game“ aus dem Jahr 2014, welches vom gleichen Entwickler stammt, aber das ist auch nicht sonderlich schwer. Selbst eingefleischte „Terminator“-Fans sollten die Finger von dem Game lassen oder höchstens dann einen Blick riskieren, wenn es stark reduziert im Sonderangebot ist.
ÄHNLICHE KRITIKEN
Beyond Good And Evil: 20th Anniversary
Call of Duty: Modern Warfare 3
WarioWare: Get It Together! (Nintendo Switch)
Wario ist zurück - und hat mit ‘WarioWare: Get It Together!’ eine ganze Wagenladung an neuen, witzigen Mikrospielen im Gepäck.
ÄHNLICHE ARTIKEL
LANowar: Heavy Metal trifft LAN-Party
Am 30. November findet erneut LANowar statt: Gaming- und Metal-Fans kommen in Berlin zusammen, um Musiker zu treffen und gemeinsam Videospiele zu zocken.
Zocker-Rocker: Siegfried Samer (Dragony)
Die Power-Metaller Dragony, die aktuell ihr Fünftwerk HIC SVNT DRACONES hervorbringen, ließen sich bereits von Videospielen zu Songs inspirieren und tauchten in ‘Albion Online’ auf.
Zocker-Rocker: Sven Polizuk (Rising Insane)
Die Bremer Metalcore-/Post Hardcore-Truppe Rising Insane zeigt sich weiterhin fleißig und veröffentlicht nach dem Debüt 2017 Mitte August bereits ihr viertes Studiowerk.