Tech Death Special

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Als die Band 1984 gegründet wurde, konnte noch niemand ahnen, dass daraus eine der innovativsten und gleichzeitig härtesten Bands aller Zeiten werden sollte. Jedoch bereits die zahlreichen Demos und Bootlegs ließen Großes erwarten.

Diese Erwartungen wurden dann auch erfüllt und brachten einer jungen Death Metal Szene erste „Stars“, die mit SCREAM BLOODY GORE (1987), LEPROSY (1988) und SPIRITUAL HEALING (1990) Alben für die Ewigkeit geschaffen haben. Der wirkliche Höhepunkt sollte aber erst noch kommen – und zwar 1991 mit dem bisher technischsten und melodiösesten Album HUMAN.

Dadurch wurde progressiver Death Metal bekannt und löste eine kleine Revolution aus, denn seit dem gibt es nicht nur ein anerkanntes Untergenre, sondern auch Bands die versuchen, diesen Stil nachzuahmen und weiterzuentwickeln. Selbst Death, oder besser Chuck Schuldiner, hat niemals aufgehört, Neues auszuprobieren und seinen eigenen Stil weiterzuentwickeln.

Atheist:

Eine andere Band brachte bereits ein Jahr vor HUMAN ein sehr Technik-affines Album heraus, was jedoch nicht ganz so „brutal“ war – Atheist mit PIECE OF TIME (1990). Das Album ist zwar prägend, war aber nicht Ausschlag gebend.

Weitaus mehr Anspruch hatte da das Nachfolge-Album UNQUESTIONABLE PRESENCE (1991) welches eine deutliche Steigerung zum Vorgänger zeigt. Atheist haben ihren Stand in der Szene, konnten dennoch nie den Status von Death erreichen.

Sicherlich könnte man noch zig andere Bands nennen wie Cynic, Pestilence und etliche weitere, doch es gab eine andere Band, die das progressive mit einer enormen Brutalität und Rohheit versah, so dass dadurch wieder eine kleine Unterströmung, der Brutal Tech Death, entstand:


Suffocation:

Die New Yorker brachten Zeitgleich wie ihre Kollegen aus Kalifornien und Florida ihr Debut Album EFFIGY OF THE FORGOTTEN (1991) heraus, welches heute oft als Blaupause für jüngere Bands des extremeren Sektors gilt.

Mit der Mischung aus superschnellen Drumming, vertrackten Riffs und hammerharten Breakdowns machte sich diese Band einen Namen, deren Erbe bis heute in den unterschiedlichsten Metal Bereichen wie Brutal Death, Deathcore und ganz klar Tech Death wieder zu finden sind.

Einige junge Bands tragen den Geist dieser Zeit in die heutige Zeit weiter und interpretieren die Strukturen neu, entwickeln das Genre Tech Death immer weiter. Angefangen bei Bands die den technischen Death Metal mit Jazz und Grind Einflüssen erweitern, über eine Band die Elektronik einsetzt, hin zu Bands, die altes neu variieren und so eine lange Tradition am Leben erhalten.
Psyopus:

Die Jungspunde aus New York, zählen zu den Größen dieser jungen Szene uns setzen mit ihrem letzten Album OUR PUZZLING ENCOUNTERS Maßstäbe.

Ihr Stil lässt sich wohl als abgedreht, durchgeknallt und dennoch auf die Mütze beschreiben.
The Crinn:

Ähnlich wie Psyopus schlagen auch The Crinn in eine weitaus „grindigere“ Kerbe als viele Bands.

Sie selbst sehen diese Art Musik als die Zukunft des Extremen Metal, der Genre-übergreifend sein soll und nur schwer in Worte zu fassen oder Schubladen zu stecken ist – ebenso wie ihre Musik.
Success Will Write Apocalypse Across The Sky:

Eine Band, die den Death Metal weitaus höher hält, als die beiden Vorgänger, ist Success Will Write Apocalypse Across The Sky aus Florida.

Bisher nur eine EP veröffentlicht, zeigt diese bereits das Niveau der Band und wird immer noch als Geheimtipp gehandelt.
Blotted Science:

Ebenfalls aus Florida stammt ein extremes Projekt namens Blotted Science. Dahinter steckt kein Geringerer als Alex Webster von Cannibal Corpse.

Zusammen mit dem Watchtower Gitarristen Ron Jarzombek kreiiert Webster rein instrumentalen Tech Death. Was unglaublich klingt, ist aber wahr. Wirre Taktarten, zusammen mit schnellen Gitarren, erzeugen ein kompaktes Paket, das sich wirklich hören lässt aber etwas für Hartgesottene und Nerds ist.

Wer darauf Lust hat, sollte unbedingt auch noch Behold…The Arctopus auschecken.
Genghis Tron:

Eine andere Richtung wagen Genghis Tron, die der Musik zusätzlich elektronische Passagen hinzufügen und ihr Spektrum dadurch erweitern, ohne den Faden zu verlieren.

Was erst ungewohnt klingt, ergibt im Gesamtbild ein absolut schlüssiges Ergebnis, das durch zusätzliche Experimentierfreude besticht.

Das letzte Album BOARD UP THE HOUSE gibt den bisher besten Einblick in die Kreativität des Trios.

Decrepit Birth:

Im Gegensatz zu Genghis Tron bleiben Decrepit Birth der traditionellen Instrumentierung treu und loten damit ihre Grenzen aus.

Mit einer Mischung aus Death, Necrophagist und viel Melodie gehören die Kalifornier zu den jungen Bands, die sich am ehesten an den großen Vorbildern orientieren.

Das zeigt vor allem auch der Titel-Track zum letzten Album DEMINISING BETWEEN WORLDS, der durch „Deathige“ Harmonien brilliert.

Arsis:

Eine viel gerühmte Band, Arsis, geht sogar noch weiter und holt ihre Inspiration aus dem Gothic und Hair Metal Bereich und transferiert diese Einflüsse in ein neues modernes Gewand.

Dabei verzichtet die Band auf allzu komplizierte Taktwechsel etc., sondern konzentriert sich darauf, Progressivität durch Melodie zu erreichen. Was ihnen mit ihrem aktuellen Album WE ARE THE NIGHTMARE durchaus gelungen ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass es unzählige fantastische Bands gibt, die durch ausprobieren und experimentieren die Grenzen des Genres ausweiten. Sicherlich konnten, wie bereits oben erwähnt, nicht alle Bands, Gruppen und Projekte berücksichtigt werden – das würde den Rahmen eines Lexikons sprengen. Jedoch zeigen die genannten Bands, wohin es gehen könnte oder bereits gegangen ist.

Falls euch wichtige Bands einfallen, die vergessen wurden – immer her damit über die Kommentarfunktion!

teilen
twittern
mailen
teilen
Joacim Cans: Als Hammerfall Vorband von Death waren

In einem Interview mit Jaimunji sprach Joacim Cans, Sänger von Hammerfall, über eine ganz besondere US-Tour im Jahr 1998. Bei dieser waren die Power-Metaller nämlich als Vorgruppe für die Death-Metal-Pioniere Death am Start – eine Kombination, die man sich heute auf keinen Fall mehr vorstellen könnte. Chuck Schuldiner und Joacim Cans waren gute Freunde  „Mit Chuck Schuldiner auf Tour zu gehen, war eine große Ehre“, erzählt Cans. „Wir wurden richtig gute Freunde. Ich erinnere mich, dass er uns während der Aufnahmen zu RENEGADE in Nashville 2000 anrief, um zu fragen, wie es uns geht. Das war das letzte Mal, dass…
Weiterlesen
Zur Startseite