System Of A Down: „Serj hätte schon 2006 aussteigen sollen“

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Die Stimmung innerhalb von System Of A Down scheint einem neuen Tiefpunkt entgegenzusteuern. So hat Schlagzeuger John Dolmayan im „Battleline Podcast“ (siehe Video unten) reichlich Dampf abgelassen. „Serj Tankian wollte schon lange nicht mehr wirklich in der Band sein“, beginnt der 50-Jährige seine Ausführungen. „Und offen gestanden hätten wir uns wahrscheinlich schon um 2006 herum trennen sollen. Wir haben mehrere Male versucht, zusammenzukommen, um ein Album zu machen.

Doch bestimmte Regeln wurden implementiert, die es schwierig machten, das zu tun und die Integrität dessen beizubehalten, wofür System Of A Down stehen. Also konnten wir nicht wirklich zusammenfinden und übereinstimmen. Ein Teil davon ist Serjs Fehler, ein Teil davon mein Fehler, genauso wie auch Shavo [Odadjian, Bassist — Anm.d.A.] und Daron [Malakian, Gitarrist] ihren Teil dazu beigetragen haben. Doch wenn schlussendlich die Mehrheit der Band in eine Richtung denkt, und eine Person in die andere Richtung, ist es sehr schwierig, zusammenzufinden und Musik zu machen.“

20 Jahre verschwendet

Jedes Band-Mitglied sei wichtig für den Gesamt-Sound der Gruppe. Die diversen Nebenprojekte der einzelnen Musiker würden im Vergleich zu SOAD deutlich abfallen. Malakian sei einer der besten Songwriter, den Dolmayan in seinem Leben begegnet ist. Doch dessen eigene Band Scars On Broadway werde nie das Niveau von System Of A Down erreichen. Denn dabei fehle eben der Input von Tankian, Odadjian und Dolmayan selbst. Noch einmal auf die Anmerkung angesprochen, dass sich System Of A Down 2006 von Tankian hätten trennen sollen, sagte Dolmayan:

„Ich finde, wir hätten unserer Wege gehen sollen. Wenn Serj zu der Zeit nicht in der Band sein wollte, hätten wir weitergehen und es mit jemand anderem machen sollen. Doch das passiert, wenn man loyal ist und will, dass es klappt. Man nimmt Dinge hin, die schädlich für die Gesundheit der Band sein könnten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir weitergezogen wären und einen anderen Sänger für ein oder zwei Alben geholt hätten. Wenn Serj gewollt hätte, hätte er zurückkommen können. Das wäre wahrscheinlich besser gewesen. Doch so haben wir 15 oder vielleicht 20 Jahre unserer Leben mit Warten verschwendet.“

Entmutigende Situation

Des Weiteren sprach der Trommler noch über die Live-Situation von System Of A Down. „Wir kommen an den Punkt, an dem es entmutigend ist. Für 2023 haben wir ein Konzert gebucht. Ein Konzert. Das war’s. Ich denke, wir würden gerne viel mehr arbeiten. Doch Serj hat jetzt auch Rückenprobleme. Er irgendwie seinen Rücken vermurkst. Deswegen will er einfach nicht so viel auf Tour sein wie der Rest von uns. Schau: Wenn meine Frau mir sagen würde, dass wir einmal pro Jahr Sex haben werden, würde ich mich scheiden lassen. Ich finde nicht, dass es so nachhaltig ist. Der Rest von uns will viel mehr arbeiten als er.

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Ich weiß allerdings nicht, ob das bedeutet, dass wir uns einfach auflösen und die Sache vergessen oder ob wir mit jemand anderem weitermachen oder ob Serj einlenken wird. Letztendlich wäre das Optimale für mich, wenn Serj einlenkt und wir ungefähr 15 bis 20 Shows im Jahr spielen könnten. Das wäre schon genug. […] Ich weiß, was passieren wird. Allein über System Of A Down zu reden, zieht mich runter, weil ich weiß, was unser Potenzial ist. Und ich weiß, wenn wir ein Album machen, wird es fantastisch. Denn wir haben Songs, die jetzt schon seit fünf oder sechs Jahren fertig sind. Wir müssen sie nur aufnehmen. Ob das passieren wird, weiß ich nicht. Man kriegt nur eine Chance im Leben. Mach das Beste daraus.“

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