Es ist schon eine ganz besondere Kunst, instrumentale Post-/Progressive Rock-Songs so zu arrangieren, dass der fehlende Gesang nicht ins Gewicht fällt. Oder aber das Material sogar – im günstigsten Fall – dermaßen atmosphärisch dicht zu gestalten, dass man jedes weitere Element als störend oder überflüssig empfinden würde. Genau dies gelingt der spanischen Formation Syberia. Ihr drittes Album SEEDS OF CHANGE hat in gleichem Maß wie die beiden Vorgänger DRAWING A FUTURE (2012) und RESILIENCY (2016) unzweifelhafte Soundtrack-Qualitäten mit hypnotisch-magischen Gitarren-Licks, hymnischen Melodien und Rhythmen, die gleichzeitig nervöse Unruhe, aber auch unbändige Energie ausstrahlen.
🛒 SEEDS OF CHANGE bei AmazonZudem versorgen die immer wieder an The Edge (U2) erinnernden Parts der beiden Saitenartisten Oscar Linares und Jordi mit ihren wechselnden Härtegraden sämtliche neun Tracks der Scheibe mit mehr als nur ausreichend „Futter“, um eine ganze Herde Prog Metal-Jünger zu sättigen. Die zwei Krönungen der Scheibe: In ‘Beirut’ erreichen Syberia sogar Pink Floyd-Sphären, während ‘26 Days’ dem Begriff „High Fidelity“ zu einer vorösterlichen Wiederauferstehung verhilft!