Sweden Rock Festival 2013 mit Avantasia, Kreator, Newsted u.v.m.

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Mit seiner so friedlichen und entspannten Atmosphäre hat sich das Sweden Rock Festival in über 20 Jahren zur Institution entwickelt – nicht zuletzt durch seine ausgewogene Mischung diverser Rock- und Metal-Genres.

War der Wettergott die zurückliegenden Jahre nicht allzu gnädig mit den über 35.000 Besuchern, so waren die Vorhersagen diesmal recht vielversprechend und sollten sich in den vier Tagen bewahrheiten.

Bei untergehender Sonne beweisen Threshold, dass sie absolut zum Besten gehören was der melodische Prog zu bieten hat. Kurz darauf schnell zur 4Sound Stage gehüpft, ballert uns der Polen-Bomber Vader die Rübe ab. Fetter Sound, Spielfreude und ‚Hell Awaits‘ als Verneigung vor Jeff Hanneman machen richtig Spaß! Abschließen dürfen den ersten Tag dann die heimischen Candlemass. Sänger Robert Lowe wurde ja gekickt und durch Mats Leven ersetzt, aber gerade bei Songs wie ‚At The Gallows End‘ vermisst man immer noch Roberts Vorgänger, den kultigen Messiah Marcolin, sehr.

Bei schon recht brennender (ja, wir wollten es ja nicht anders) Sonne, werden Raubtier auf der Rock Stage vor ziemlich großer Kulisse richtig abgefeiert. Fast zeitgleich präsentieren uns Demon auf der Sweden Stage lupenreine NWOBHM-Klassiker wie ‚Night Of The Demon‘ oder auch ‚Don´t Break The Circle‘. Nach einem soliden aber recht unaufregenden Gig von Huntress (da konnte auch die nett anzusehende Sängerin Jill Janus nichts dran ändern) hatte Devin Townsend mit seiner Truppe (allesamt einheitlich in rot-weiße Klamotten gehüllt) offensichtlich richtig viel Spaß. Musikalisch nicht immer sehr eingängig und teils nicht von dieser Welt, dürfte das Devin Townsend Project aufgrund des Unterhaltungswertes sicherlich einige neue Freunde dazu gewonnen haben.

Nun war es Zeit für die poppigere Version von Slipknot: Five Finger Death Punch durften auf der großen Festival Stage ran – brachiale Metallriffs im Wechselspiel mit melodiösen Passagen. Das macht Laune… Mit neuem Album im Gepäck entern Amon Amarth um kurz nach 21:00 Uhr die Rock Stage (im Gewand eines Wikingerschiffes) und knallen uns melodische Death Metal-Hammer wie u.a. ‚The Pursuit Of Vikings‘ und ‚Guardians Of Asgaard‘ um die Ohren. Mit noch leicht betäubten Ohren, geht es schnell wieder rüber zur größten Bühne, denn darauf hat das Sweden Rock Festival lange gewartet: Kiss are in the house. Die „Hottest Band In The World“ hat ihre neue Spider-Stage im Gepäck, welche noch mehr Feuer und Pyros zulässt. Eine Best Of-Show im Zirkus-Feeling inklusive des ehemaligen Nummer eins Hits ‚I Was Made For Lovin You‘.

Auch für den dritten Tag sollte man sich vorab schon mal der Sonnencreme bedienen, denn mitten in der Mittagshitze geht es zur leicht abgelegenen und kleinsten Bühne, wo Audrey Horne eine richtig gute Show abliefern. Die Norweger rocken mit viel Elan und Spielfreude die Rockklassiker Stage und haben ich in den Jahren enorm entwickelt – richtig klasse. Die Sonne brennt unerbittlich, der Wasserverbrauch nimmt zu und um Punkt 15:00 Uhr betritt Newsted die Sweden Stage. Jason hat das erste Album mit seiner neuen Band eingespielt und präsentiert uns eine großartige Mischung aus Heavy Metal und groovenden Rock. Songs wie das schnelle ‚Soldierhead‘ (von der vorab veröffentlichten EP) und das fett rockende ‚…As The Crow Flies‘ sorgen für Stimmung, die durch die Cover-Songs ‚Whiplash‘ und ‚We Are The Road Crew‘ noch zunimmt (ist ja eh nicht schon warm genug) – wir freuen uns auf das kommende Album Herr Newsted.

Wenn es um Stimmung geht, ist man bei der deutschen Vorzeige-Rockerin Doro ja an der richtigen Adresse. Songs wie ‚I Rule The Ruins‘, ‚Metal Tango‘ oder auch ‚All We Are‘ sind gerade live eine Macht und sorgen für gute Laune. Auf der Rock Stage bittet Phil Mogg mit seiner Band Ufo zum Tanz. Kultige Klassiker wie ‚Lights Out‘, ‚Rock Bottom‘, ‚Love To Love‘, ‚Doctor Doctor’ und ‚Shoot Shoot‘ sind einfach nicht von dieser Welt – ein grandioser Auftritt. Nachdem die Schweizer Stampf-Rocker Krokus einen sicheren aber unspektakulären Set abgeliefert haben, muss man sich nun zwischen Saxon und At The Gates entscheiden. Die Band aus Göteborg erhält den Vorzug und dankt uns dies mit einer Killer-Show. Ein Death-Brett jagt das nächste. Auch die Schweden erweisen Jeff Hanneman mit ‚Captor Of Sin‘ die Ehre und sorgen mit dem unglaublichen ‚Blinded By Fear‘ für einen absoluten Höhepunkt des Festivals.

Gegen diesen Auftritt anstinken zu können wird für Hypocrisy nicht leicht sein. Vor gut gefüllter Bühne geht bei den Stockholmern nicht viel, denn der Sound ist fast schon unterirdisch und Stimmung will dadurch auch nicht richtig aufkommen – schade. Den Abschluss des dritten Tages bildet dann die Anniversary-Show von Europe, die über zwei Stunden geht und mit u.a Michael Schenker einige hochkarätige Gäste zu bieten hat.

Ziemlich durchgebraten von den ersten drei Tagen beginnt der letzte Tag des Festivals mit den fantastischen Sahg. Die Norweger sind prächtig drauf, spielen sich den Arsch ab und man darf sich auf das kommende Album freuen. Weiter geht es mit der NWOBHM-Ikone Satan, die gerade ein neues Album am Start hat. Locker, melodischer Auftritt mit einem gut aufgelegten Brian Ross am Gesang. Für einen staubigen Moshpit sorgen dann Kreator, die die Rock Stage fast schon in Schutt und Asche legen. Mille ist super drauf, verbeugt sich vor RUSH und seine Truppe begeistert mit Nummern wie ‚Pleasure To Kill‘, ‚Enemy Of God‘ und das obligatorische ‚Flag Of Hate / Tormentor‘.

Kurz darauf ist die außen liegende Rockklassiker Stage diesmal von den Bay Area-Königen Heathen besetzt. Warum spielen die hier auf dieser kleinen Bühne und dazu auch noch zeitgleich mit den Black Star Riders – unbegreiflich. Tracks wie ‚Open The Grave‘, ‚Hypnotized‘ und ‚Goblin´s Blade‘ metzeln alles nieder – Hammer. Schnell noch rüber zur Sweden Stage um so fantastische Thin Lizzy-Klassiker wie ‚Whiskey In The Jar‘, ‚Cowboy Song‘ und ‚The Boys Are Back In Town‘ mitsingen zu können. Auch beim nächsten Act auf der Rock Stage gibt es einiges mitzusingen, denn Accept sorgen mit Hits wie ‚Balls To The Wall‘, ‚Restless And Wild‘ oder auch ‚Pandemic‘ für ausgelassene Stimmung.

Mit den Kanadiern Rush folgt dann auf der Festival Stage der dritte Headliner. Musikalisch absolut nicht jedermanns Sache, ist die Show der drei Prog-Könige aber visuell eine famose Offenbarung – perfekte Show mit bleibendem Eindruck. Zum Abschluss des Festivals darf man sich zwischen Avantasia und Paradise Lost entscheiden. Vor der Sweden Stage ist es zur späten Stunde noch gut gefüllt, aber der Funke will bei der Band um Nick Holmes nicht so richtig rüberspringen. Ja, Paradise Lost haben nicht so richtig Bock und zeigen dies auch ohne Scheu. Die Ansagen klingen dementsprechend und sorgen dafür, dass es bald recht übersichtlich vor der Bühne aussieht. Vielleicht war die Band mit der angesetzten Zeit von 00:00 Uhr nicht so richtig glücklich?

Wie schon in den Jahren zuvor, so war auch dieses Jahr Schweden mal wieder eine Reise wert. Die Sonne brannte alle vier Tage lang unerbittlich, organisatorisch geht es wohl kaum besser und es war mal wieder für jeden Metal/Rock-Geschmack was dabei. Wir freuen uns auf 2014…

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