Als Musik- und Eventmanager*in hinter den Kulissen arbeiten
Was, wenn ich gar kein Instrument beherrsche, aber trotzdem in der Musikindustrie Fuß fassen möchte? Was, wenn ich schon lange Musiker*in bin, aber gar nicht so richtig weiß, wie die Mechanismen des Business‘ überhaupt funktionieren? In diesen beispielhaften Fällen ist ein Studium im Fachbereich Musik- und Eventmanagement denkbar. Der Studiengang wird schon seit einer Weile an diversen privaten Hochschulen angeboten. Bisher findet sich leider noch kein Äquivalent an einer staatlichen Einrichtung.
Im Idealfall bildet ein Studium dieser Art die Grundlage für ein eigenes, fruchtbringendes Netzwerk. Später dient dieses – zumindest Freischaffenden – als Basis für neue Aufträge, Lösungen zu Problemen und nicht zuletzt als Einnahmequelle. Studierende bekommen Grundlagen in Marketing und PR, sowohl Recht in Bezug auf Medien, Veranstaltungen und Selbstständigkeit, als auch die Organisation von Events aller Art vermittelt. Neben viel Input mangelt es vielen Studierenden oft nicht an der Zeit, die Theorie sofort in die Praxis umzusetzen und sich bereits während des Studiums beispielsweise eine eigene PR- oder Booking-Agentur aufzubauen. Oder am Online-Auftritt der eigenen Band zu feilen.

Skandinavistik: Die Wiege vieler Metal-Bands erforschen
Skandinavien bringt bereits seit Jahrzehnten Metal-Bands hervor, die aus der kontinuierlich wachsenden Plattensammlung gar nicht mehr wegzudenken sind. Und damit tragen sie nicht nur laufend ihre Genialität, sondern auch ihre Sprache, Kultur und Geschichte vom Plattenspieler in unsere Ohren. Für diejenigen, die sich intensiver mit den Literaturen und Kulturen, der Geschichte, Politik und Mythologie Nordeuropas und der Ostseeregion auseinandersetzen (oder endlich die Texte der Lieblingsband problemlos verstehen möchten), ist möglicherweise ein Studium in Skandinavistik eine denkbare Option. Der Studiengang wird von den meisten Universitäten angeboten. Eins der größten Skandinavistik-Institute außerhalb Nordeuropas ist das an der Humboldt-Universität zu Berlin. Darüber hinaus bieten verschiedene Universitäten unterschiedliche Schwerpunkte und bereiten auf eine Laufbahn im Kulturmanagement, in den Medien oder als Wissenschaftler*in vor.
Was Jura und Humangeographie mit Heavy Metal zu tun haben
Neben Skandinavistik, Musik- und Eventmanagement existiert eine ganz besondere, kleine, aber feine Disziplin: Metal Music Studies. Peter Pichler ist Kulturhistoriker am Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen der Universität Graz, hat ursprünglich Geschichte studiert, doziert Inhalte zur Europäischen Union und forscht zum Thema Heavy Metal. Dazu leitet er das Projekt „Breaking the Law…?!“, das sich mit der Geschichte der Heavy-Metal-Szene in Graz und der Steiermark auseinandersetzt. Das Projekt fokussiert sich dabei hauptsächlich auf die Einstellung der entsprechenden Subkultur gegenüber Rechtsnormen – und dem Bruch dieser.

Auch in Australien gibt es einen Mann, der das Genre universitätstauglich macht – und das im Rahmen eines Studiums in Humangeographie. Simon Springer arbeitet als Professor an der Universität in Newcastle, Australien und beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen Veganismus, Obdachlosigkeit und Heavy Metal. Bei letzterem geht Springer mit seinen Studierenden beispielsweise der Frage nach, ob sich die lyrischen Themen australischer Bands von denen skandinavischer unterscheiden. Oder ob zwischen der australischen Metal-Subkultur und Kolonialismus eine ungeahnte Verbindung besteht.
Beide Beispiele beweisen, dass sich mit genügend Kreativität so ziemlich jeder berufliche Schwerpunkt mit dem Thema und Genre Heavy Metal verknüpfen lässt. Und meistens handelt es sich bei dieser Begegnung um eine unerhört spannende.
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