Eine Studie der North Carolina State University hat herausgefunden, dass Musiker in Rockbands in ihrer Karriere Herausforderungen gegenüberstehen, die weniger mit ihren musikalischen Fähigkeiten gelöst werden können, sondern die Können im Bereich der Unternehmenskommunikation erfordern. Die Studie sollte sich laut dem Wissenschaftler Stephen Carradini dazu fungieren um herauszufinden, wie Musiker im 21. Jahrhundert überhaupt bezahlt werden. Dabei fokussierte sich die Gruppe vor allem auf Unternehmenskommunikation – und die Ergebnisse sind eindeutig: Musiker brauchen mehr als nur ihre Kreativität, um erfolgreich zu sein!
Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen
“Die Musiker müssen mit vielen verschiedenen Zielgruppen kommunizieren”, so Carradini. “Fans, potentielle Fans, Booking-Agenten, Plattenfirmen und so weiter. Gleichzeitig müssen sie viele Formate beherrschen: Von der Business-Email bis zum Facebook-Posting um neues Material zu bewerben oder neue Fans zu gewinnen.” Diese Herausforderungen und Aktivitäten verglichen die Wissenschaftler mit herkömmlichen Wirtschafts-Szenarien und stellten dabei fest, dass Rock-Musiker, besonders die ohne ein Major-Label im Rücken, einer ganz besonderen Form von Herausforderung gegenüberstehen würden.
“Zuerst müsse sie ein Publikum aufbauen – also jederzeit Fans identifizieren und anziehen”, so Carradini. “Das ist hauptsächlich eine Kommunikationsfrage. Wie erreiche ich Leute, die noch keine Fans sind?”
“Zweitens müssen Musiker auf sehr langsames Wachstum vorbereitet sein”, so der Wissenschaftler weiter. “Das bedeutet, es wird sehr viel Zeit und eine Menge Arbeit in Anspruch nehmen um einen Punkt zu erreichen, an dem man sich ökonomisch selbst tragen kann, anstatt in vielen Jobs gleichzeitig arbeiten zu müssen. Dieses langsame Wachstum bedeutet für Musiker, dass es schwierig für sie ist die Leute anzustellen, die ihnen mit den Kommunikationsherausforderungen helfen können. Und diese Limitierung ist eine der Gründe, warum das Wachstum so langsam ist.”
Letztlich stellt Carradini zudem noch heraus, dass Musiker oft in ungleichen Machtverhältnissen agieren und kommunizieren müssen. “Musiker können nur selten Gigs ablehnen – selbst furchtbare Gigs – denn es gibt nur eine endliche Nummer an Venue-Bookern in jeder Region. Und Musiker können es sich nicht leisten, die Leute zu verprellen, die den Zugang zu den Venues kontrollieren”, so der Wissenschaftler. “Dies bedeutet, dass die Musiker eine ganz besondere Form der Unternehmenskommunikation beherrschen müssen: Wie man aus einer schwächeren Position heraus verhandelt!”