Vorbei sind die Zeiten, in denen noch massenweise Nadeln noch über das schwarze Vinyl kratzten. Vorbei sind die Zeiten, in denen die CD im Laufwerk der heimischen Anlage ratterte. Vorbei sind aber auch die Zeiten, in denen Künstler und Labels den eigenen finanziellen Niedergang durch Internet-Piraterie fürchten mussten. Die gar nicht mehr so neue Konsumform, die der Musikindustrie nebenbei bemerkt eine Menge Geld einbringt, trägt den Namen Streaming.
Die harten Fakten: 2019 fuhren die drei großem Major-Labels Sony, Universal und Warner Rekordumsätze ein. Nach Angaben von Music Business Worldwide machten die Big Three der Musikindustrie so im Durchschnitt 22,9 Millionen US-Dollar täglich. Das vierte Quartal des Jahres war durch die Streaming-Einnahmen aber besonders ertragreich. 1,02 Milliarden US-Dollar scheffelten die Majors so zum Jahresende. Das macht 24,8 Millionen US-Dollar am Tag – auf die Stunde gerechnet also mehr als eine Million US-Dollar.
Stagnierendes Wachstum
Ein absoluter Blitzanstieg ist das aber nicht. Rückläufig sind die Absatzzahlen der physischen Tonträger, die über die physische oder virtuelle Ladentheke gehen – zumindest was die CD anbelangt. Streaming-Dienste hingegen verzeichnen schon seit geraumer Zeit derartige Umsatzsteigerungen. Zwischen 2018 und 2019 stieg der Umsatz von Musik-Streaming um 1,43 Milliarden US-Dollar, zwischen 2017 und 2018 sogar um 1,62 Milliarden.
Das verringerte Wachstum dürfte aber nicht für besonders viel Verwunderung sorgen, denn allzu viel Wachstum kann diese zugegebenermaßen bequeme Form des musikalischen Zugangs nicht mehr. Aber auch wenn Musikliebhaber in der Vergangenheit wieder vermehrt zu den betagten Medien Kassette und Schallplatte greifen, so bleibt das Streaming immer noch mit gigantischem Abstand Marktführer in seinem Metier. Fraglich ist hingegen, wie stark die einzelnen Musiker durch die auf diese Art und Weise abgerufene Musik an den Einnahmen ihres künstlerischen Schaffens beteiligt werden.