Anthrax-Schlagzeuger Charlie Benante findet, das Musik-Geschäft hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Schlechteren entwickelt. Besonders sauer stößt dem 61-Jährigen das Streaming auf. Dabei bleibe viel zu wenig bei den Künstlern hängen. Für den Thrash-Metaller grenzt das an Diebstahl, wie er im Interview mit The Irish Times unverblümt zu Protokoll gibt.
Derbe frustriert
Auf die Frage, ob sich die Musikindustrie in den 40 Jahren seit dem ersten Anthrax-Album A FISTFUL OF STEEL verändert habe, entgegnete Benante: „Es gibt keine Musikindustrie. Das hat sich verändert. Es gibt nichts mehr. Die Leute hören zwar Musik, aber sie hören sie nicht mehr wie früher. Es ist jetzt eine andere Zeit. Ich nehme Musik sehr ernst. Was ich mache und schreibe, ist sehr persönlich. Dass das jemand an sich nimmt, ist nicht richtig. Es ist so: Man zahlt 12,99 Dollar pro Monat an Amazon und kann dort alles, was man will, anhören. Das ist im Grunde Diebstahl.
Das, was die Leute, die Streaming-Angebote wie Spotify betreiben, machen, ist Diebstahl vom Künstler. Ich habe Spotify nicht abonniert. Dort geht Musik hin, um zu sterben. Wir haben zwar unsere Musik auch dort, weil wir das verdammte Spiel mitspielen müssen. Doch ich habe es leid, es zu spielen. Wir werden am meisten von allen in der Industrie ausgenutzt. Als Künstler haben wir keine Krankenversicherung, wir haben nichts. Sie haben uns so schlimm gefickt. Ich weiß nicht, wie wir da rauskommen. Man kann wahrscheinlich mehr Geld machen, wenn man an einer Straßenecke Limonade verkauft.“ Darüber hinaus findet Charlie Benante, dass Metallica und Lars Ulrich Recht hatten, sich anno dazumal mit der MP3-Tauschbörse Napster anzulegen.
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