Stratovarius, Negative, Turisas, Before The Dawn live

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Deutschland exportiert Autos, Österreich Wein, Griechenland Schulden – und Finnland eben Metal. Also schickt die finnische Regierung höchstpersönlich vier Vertreter ihres Hauptkulturguts auf die EXPO nach Shanghai, um China die Freuden karelischer Metallmusik näher zu bringen. Ob die Beamten im finnischen Kulturministerium die Musik von Stratovarius und Co. tatsächlich gehört haben, ist angesichts der Band-Auswahl zu bezweifeln. Die Beijinger denken offensichtlich ähnlich: Beim Warm-Up Gig im Star Live House ist die Halle mit 350 Unerschrockenen ähnlich schütter gefüllt wie Jens Johanssons Kopfhaut.

Den Reigen eröffnen Before The Dawn, die im Morgengrauen tatsächlich besser dran gewesen wären – zu ihrer Spielzeit steckt nämlich halb Beijing im Stau. In der Umbaupause lallt ein Roadie „Heavy Metal ist keine gute Fickmusik“ in die Mikrofone, was auf Turisas natürlich zu 100 Prozent zutrifft. Ihre Musik ist eher dazu geeignet, sich mit den Fäusten gegen den Kopf zu schlagen und dabei „Was mach ich hier eigentlich?“ zu denken. Im direkten Vergleich wirken sogar Ensiferum seriös. Battle Metal in the house.

Das lassen sich die Chinesen, die schon bei gepflegten Walzerabenden regelmäßig den Krieg ausrufen, nicht zweimal sagen: Sie krönen Turisas zum eindeutigen Headliner und feiern sie ab – wenngleich nicht ganz so enthusiastisch, wie man das bei anderen Bands schon erlebt hat. Dennoch fühlen sich die Fellträger geschmeichelt, veranstalten kleine Sing- und Trinkspielchen und verfügen zweifellos über einen gewissen Entertainment-Faktor. Außerdem haben sie eine auffallend hübsche Akkordeonspielerin.

Bei Negative spielen keine Mädchen, obwohl sie so aussehen. Was soll man sonst noch sagen? Diese Mischung aus HIM, Roxette und Cinema Bizarre geht eindeutig zu weit. Immerhin finden sich Negative selbst voll super und bejubeln ihren peinlichen Rockstar-Auftritt. Das Publikum eher nicht so.

Nach diesem Desaster dann Stratovarius – die Band vom Tolkki ohne den Tolkki. Das ist halt das Problem mit verrückten Gitarristen: Mit ihnen kannst du nicht spielen, ohne sie aber auch nicht – fragt nur mal Deep Purple. Der Steve Morse von Stratovarius heißt übrigens Matias Kupiainen, wobei man den Namen getrost vergessen darf – man kann sich schließlich nicht jeden Finnen merken, der in den Pausen lieber Stratovarius-Songs statt Mathe gelernt hat. Irgendwie passt der Bub aber ganz gut zu dieser Band, deren Harmlosigkeit ein bedrohliches Ausmaß erreicht hat.

Ein paar Bilder der Bands findet ihr oben in der Galerie.

Wolfgang Kuhn

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Das lassen sich die Chinesen, die schon bei gepflegten Walzerabenden regelmäßig den Krieg ausrufen, nicht zweimal sagen: Sie krönen Turisas zum eindeutigen Headliner und feiern sie ab – wenngleich nicht ganz so enthusiastisch, wie man das bei anderen Bands schon erlebt hat. Dennoch fühlen sich die Fellträger geschmeichelt, veranstalten kleine Sing- und Trinkspielchen und verfügen zweifellos über einen gewissen Entertainment-Faktor. Außerdem haben sie eine auffallend hübsche Akkordeonspielerin.

Bei Negative spielen keine Mädchen, obwohl sie so aussehen. Was soll man sonst noch sagen? Diese Mischung aus HIM, Roxette und Cinema Bizarre geht eindeutig zu weit. Immerhin finden sich Negative selbst voll super und bejubeln ihren peinlichen Rockstar-Auftritt. Das Publikum eher nicht so.

Nach diesem Desaster dann Stratovarius – die Band vom Tolkki ohne den Tolkki. Das ist halt das Problem mit verrückten Gitarristen: Mit ihnen kannst du nicht spielen, ohne sie aber auch nicht – fragt nur mal Deep Purple. Der Steve Morse von Stratovarius heißt übrigens Matias Kupiainen, wobei man den Namen getrost vergessen darf – man kann sich schließlich nicht jeden Finnen merken, der in den Pausen lieber Stratovarius-Songs statt Mathe gelernt hat. Irgendwie passt der Bub aber ganz gut zu dieser Band, deren Harmlosigkeit ein bedrohliches Ausmaß erreicht hat.

Ein paar Bilder der Bands findet ihr oben in der Galerie.

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Das lassen sich die Chinesen, die schon bei gepflegten Walzerabenden regelmäßig den Krieg ausrufen, nicht zweimal sagen: Sie krönen Turisas zum eindeutigen Headliner und feiern sie ab – wenngleich nicht ganz so enthusiastisch, wie man das bei anderen Bands schon erlebt hat. Dennoch fühlen sich die Fellträger geschmeichelt, veranstalten kleine Sing- und Trinkspielchen und verfügen zweifellos über einen gewissen Entertainment-Faktor. Außerdem haben sie eine auffallend hübsche Akkordeonspielerin.

Bei Negative spielen keine Mädchen, obwohl sie so aussehen. Was soll man sonst noch sagen? Diese Mischung aus HIM, Roxette und Cinema Bizarre geht eindeutig zu weit. Immerhin finden sich Negative selbst voll super und bejubeln ihren peinlichen Rockstar-Auftritt. Das Publikum eher nicht so.

Nach diesem Desaster dann Stratovarius – die Band vom Tolkki ohne den Tolkki. Das ist halt das Problem mit verrückten Gitarristen: Mit ihnen kannst du nicht spielen, ohne sie aber auch nicht – fragt nur mal Deep Purple. Der Steve Morse von Stratovarius heißt übrigens Matias Kupiainen, wobei man den Namen getrost vergessen darf – man kann sich schließlich nicht jeden Finnen merken, der in den Pausen lieber Stratovarius-Songs statt Mathe gelernt hat. Irgendwie passt der Bub aber ganz gut zu dieser Band, deren Harmlosigkeit ein bedrohliches Ausmaß erreicht hat.

Ein paar Bilder der Bands findet ihr oben in der Galerie.

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