Sodom: Der unbekannteste Gitarrist

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„Was wollen wir denn in Brasilien?“

Nach BETTER OFF DEAD standen Sodom ohne Gitarrist da. Mal wieder. Der 1990 eingestiegene Michael Hoffmann verdrückte sich nach Brasilien, wo er ein Studio eröffnen und mit Sodom ein Album aufnehmen wollte. „Darauf hatten wir aber keinen Bock, und Chris (Witchhunter, Schlagzeug – Anm.d.A.) schon mal gar nicht. Was wollen wir denn in Brasilien?“, merkt Tom Angelripper an. „Da war der Drops gelutscht und wir schauten uns nach einem neuen Gitarristen um.“ Sodom brachten damals fast jedes Jahr ein Album raus, für lange Castings war also keine Zeit. Und das war auch auf keinen Fall der Stil, den Tom und Chris damals an den Tag legten.

Denn der neue Gitarrero der Gelsenkirchener sollte kein Virtuose sein, der schon in zig anderen Kapellen die Runde gemacht hatte. Das Casting sah also anders aus. Chris hing zu der Zeit stundenlang in einer Videothek in Essen ab, wo ihm schließlich der Besitzer von seinem Kumpel erzählte, einem jungen Gitarristen, der allerdings noch überhaupt keine Erfahrung in einer professionellen Band hatte. „Aber die haben wir selbst nicht – das würde ja dann passen“, sagte Tom an dem Tag, an dem er zum ersten Mal von Andy Brings hörte. Der wiederum hatte schon Jahre zuvor von Sodom gehört – und fand sie scheiße.

„Also machen – einfach machen.“

Die ersten zwei Platten hatte er sich in den Achtzigern gekauft und für zu rumpelig befunden. Andy stand damals eben mehr auf Mötley Crüe und Skid Row. „Ich war damals echt blutjung“, blickt er auf seinen Einstieg zurück. „Ich war ja noch in der Schule. Aber ich wollte in meinem Leben nie was anderes als Rock-Musiker sein. Und auf einmal wird mir so eine Chance präsentiert. Die bekommt man nur einmal. Also machen – einfach machen.“ Sofort lieh sich der junge Musiker die BETTER OFF DEAD-Platte aus, die, dank der „aus Ermangelung eines besseren Wortes, kommerziellen Ausrichtung“, mehr seinen Geschmack traf als OBSESSED BY CRUELTY.

„Das ging schon mehr in Richtung Skid Row. Sodom waren nicht mehr diese Rumpel-Pumpel-Band, als die ich sie abgestempelt hatte. Das könnte ich liefern. Also haben wir uns getroffen und geprobt.“ Das erste Beschnuppern ging in die richtige Richtung – beide Protagonisten bezeichnen es einstimmig als „nett“. Andy war also dabei.

Wie sich Andy Brings bei Sodom zurechtfand, auf welche Art und Weise TAPPING THE VEIN  eingespielt wurde und wie es zu Toms Growlen kam, lest ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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