Geheimhaltung ist bei Manowar oberstes Gebot. KINGS OF METAL MMXIV erscheint in Kürze und nur wenige Ausgewählte sollen vorab reinhören können. METAL HAMMER gehört dazu. In diesem Fall bedeutet das: Vor dem Rechner sitzen. Und warten.
>>> Die denkwürdig-katastrophale Listening-Session zum neuen Manowar-Album seht und lest ihr oben in der Galerie als kleine Foto-Lovestory. <<<
Das Reinhören geschieht nämlich online. Ausschnitte des Albums werden ein einziges Mal gestreamt. Der Link zu dem iTunes-Stream soll erst wenige Minuten vor Start des Durchlaufs kommen. Top Secret!
Und das, obwohl es hier nicht um eventuell bahnbrechendes, neues Songmaterial der bei vielen in Ungnade gefallenen Metal-Könige geht. Manowar haben sich lediglich die Mühe gemacht, ihr 1988 erschienenes Kultalbum neu einzuspielen. Ein Rezept, das bereits bei der 2010er-Neuauflage ihres Debüts BATTLE HYMNS enttäuschte.
Um Punkt 17 Uhr landet der Link im Postfach ausgewählter Fanclub-Betreiber und Journalisten. Schon kurz darauf türmen sich die E-Mails der Teilnehmer. „Not working here too“, formuliert jemand vom brasilianischen Manowar-Fanclub. Recht hat er.
Erst nach wenigen Minuten gibt es was zu hören. ‚The Warriors Prayer‘, das gesprochene Preludium zu ‚Blood Of The Kings‘. Im Original bildet das Doppelpack den Abschluss des Albums. Sind wir etwa schon am Ende? Und ist das Christopher Lee, der da der Armee der Unsterblichen hailt? Schwer zu sagen. Der Sound klingt schließlich so, als würde man die Platte über einen Telefon-Lautsprecher abspielen.
Kurz darauf gibt es tatsächlich ‚Blood Of The Kings‘ zu hören. Ein kurzer Anflug von Euphorie. Der Song ist noch immer cool, das Original aber viel besser als diese Neueinspielung. Eric Adams, einst einer der weltbesten Metal-Sänger, krächzt und ächzt. Teils liegt das mit Sicherheit auch an der bescheidenen Soundqualität. Kollege Frank Thießies verzieht das Gesicht und steckt sich Taschentücher in die Ohren.
Lange braucht er den improvisierten Hörschutz nicht. Nach wenigen Minuten ‚Blood Of The Kings‘ ist Schluss. Ironischerweise presst Eric Adams gerade die Worte „…back to the glory of Germany“ aus seinen Lungen, da ist der Stream in Germany tot. Und bleibt es auch.
Insgesamt konnten wir knapp zwei Minuten Musik in mieser Soundqualität plus ein neu eingesprochenes Intro hören. Vorfreude? Würde spätestens jetzt verebben, wenn man nicht ohnehin befürchtet hätte, dass Manowar mit dieser Neueinspielung weiter an ihrem eigenen Denkmal sägen.
Immerhin: Joey DeMaio stellt einen neuen Rekord auf – die kürzeste Listening-Session der Welt. Leider auch die sinnloseste. Herzlichen Glückwunsch!
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