Slipknot ohne Masken und Anzüge – das ist eigentlich nicht denkbar. Doch zu seiner Zeit waren auch Kiss ohne Schminke nicht denkbar – und dennoch haben es Gene Simmons und Co. eine Zeit lang durchgezogen. So erscheint es legitim Corey Taylor und Konsorten zu fragen, was sie über diese Option denken. Während eines aktuellen Interviews sagte Perkussionist Shawn „Clown“ Crahan nun: Das kommt nicht in die Tüte!
„Es vergeht kein Tag, an dem sich nicht jedes Bandmitglied wünscht, dass wir dieses Zeug nicht tragen müssten“, gab der Slipknot-Vordenker in „The Fred Minnick Show“ (siehe unten) zu Protokoll. „Besonders weil es meine Idee war – in dem Sinn, dass ich es vorgeschlagen habe. Vielleicht denken manche der Jungs, dass es das Schlimmste überhaupt ist. Sie haben es aus unserer Liebe füreinander und für unseren Traum und für unsere Marke mitgemacht. Doch im Geheimen könnten manche Leute denken: ‚Ich kann nicht glauben, dass ich mich hierfür mein ganzes Leben lang verpflichtet habe.‘
We Are Not Your Kind
Ich dagegen mache es nur damit. Ich habe es niemandem aufgezwungen. Mir erscheint es so,als ob es das ist, was wir tun wollten. Und es half. Es ist wirklich, wer wir sind. Die Leute fragen mich die ganze Zeit: ‚Werdet ihr die Masken abnehmen?‘ Und ich sage ihnen: ‚Warum soll ich das machen müssen?‘ Du frägst mich das nur aus einem Verhaltensmuster. Weil du eine Hypothese von all den anderen Künstlern hast, in irgendeiner Form. Aber ich bin nicht Teil dieses Tests, dieser Feldstudie. Ich bin der Clown in einer Band namens Slipknot. Wir gehören nicht zu eurer Art. Wir sind nicht wie ihr. Wir sind nicht Teil eurer Hypothese.
Für mich ist es pure Religion. Es ist mein Leben. Und ich könnte niemals begreifen, es so persönlich zu machen, nur aus Faulheit oder Stress oder dem Willen, es nicht mehr aufsetzen zu wollen, heraus. Ich habe den Handel unterzeichnet, den wir am Anfang vereinbart haben. Und es gab einfach nie einen anderen Gedanken. Ich könnte uns wirklich nicht auf eine andere Art erfassen. Ich würde mir billig vorkommen. Betrogen. Das ist der Unterschied. Es ist der Selbstwert in dem Traum, in der Kunst, die du erschaffst. Unsere ist sehr, sehr, sehr präzise. Und wir lassen uns nicht davon abhalten, auf Kurs zu bleiben.“