Mittlerweile zocken Mick Thomson und Jim Root zwar ausgiebig Gitarrensoli in den Slipknot-Songs, doch es gab eine Zeit, da war das Gniedeln nicht gern gesehen und gehört — so auch auf dem Debütalbum der Gruppe. Gitarrist Mick Thomson hat nun im Interview bei Guitar World ausgepackt, warum dies so gekommen ist.
„Ich hatte tatsächlich ein paar Soli in verschiedenen Songs“, eröffnet der Slipknot-Riff-Schmied. „Doch sie sind alle herausgeschnitten worden. Denn Ross [Robinson, Produzent — Anm.d.A.] und Joey [Jordison] fanden Gitarrensoli blöd. Über jegliche Art von technischem Gitarrenspiel wurde sich lustig gemacht, es war verpönt.“ Darüber hinaus benennt Thomson konkret den Track ‘(sic)’, der ursprünglich mal ‘Slipknot’ hieß, als Komposition, für die er Soli geschrieben hatte. Wie Mick weiter erklärt, konnte er zwar die Haltung dahinter nachvollziehen, war aber trotzdem verletzt durch die Entscheidung.
Ergebnis des Zeitgeists
„Das war eine dieser Sachen: Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht, Gitarre zu spielen — und hier war ich nun“, schüttet der 50-Jährige sein Herz aus. „Doch dann hieß es: ‚Nein! Denk nicht drüber nach! Es ist alles weg!‘ Nach dem Motto: ‚Nehmt mir einfach alles weg! Das ist cool. Nicht, dass ich jahrelang in meinem Zimmer gesessen, mich hineingesteigert und versucht habe, alles Mögliche zu tun.“
Dennoch habe der Slipknot-Metaller laut eigenen Angaben eine Menge von Ross Robinson gelernt. Ende der Neunziger Jahre hatten viele Lieder keine Gitarrensoli. Das hatte mit Grunge zu tun und hielt sich weiter im Nu Metal. Angeberisches Gitarrenspiel war einfach nicht angesagt, der Sechssaiter diente vor allem als Rhythmusinstrument.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.