Corey Taylor wurde kürzlich in einem Interview gefragt, wie Slipknot so lange überlebt hat. Viele der Mitglieder sind schon seit den Neunzigern in der Band unterwegs und machen noch immer mit, an sich keine Selbstverständlichkeit.
Kein Anspruch auf Dauerfrieden
Taylor sagt dazu folgendes: „Daran denke ich oft, es gibt definitiv Zeiten, in denen wir nicht miteinander klarkommen, aber auch Zeiten, in denen wir unser Leben füreinander geben würden. Ich glaube, das liegt in der menschlichen Natur. Niemand verträgt sich die ganze Zeit. Es wird Zeiten geben, in denen Dinge gesagt werden und jemand den anderen nervt. Solange man das weiß und einem klar ist, wie man es richten kann und dass es vorübergehend ist. Es ist nicht dauerhaft.“
Erfolgsrezept Abstand
Der Frontman erklärt weiter: „Wir haben uns immer erlaubt, voneinander wegzukommen. Das ist auch einer der Gründe, weswegen ich so viele verschiedene Projekte habe. Ich glaube, das hat uns über die Jahre die Möglichkeit gegeben, wieder eine Verbindung aufzubauen. Manche von uns waren nicht von Anfang an Freunde, aber wir haben im Lauf der Zeit angefangen, uns zu lieben wie Brüder. Offensichtlich haben wir die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen zusammen erlebt. Wenn wir uns auseinandergelebt haben, hat uns das zu 100 Prozent stärker gemacht.
Taylor scheint selbst ein wenig überrascht. Er sagt: „Hättest Du mir das vor zwanzig Jahren erzählt, hätte ich dich ausgelacht. Nur weil ich weiß, wie heftig dieses Lager ist. Andererseits, als ich meine Operation an der Wirbelsäule hatte, war der Erste, der mich angerufen hat, Sid [Wilson]. Wenn bei uns im Leben etwas schiefläuft, sind die ersten Leute, die sich melden, Slipknot. Das hab ich nie vergessen.“
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Der Sänger weiß, dass er sich auf die Band verlassen kann: „So schlimm ich auch sein kann – und ich bin genauso schuldig wie jeder andere, weil ich Verbindungen abbreche, Dinge falsch verstehe und einfach ein Arschloch sein kann… Diese Jungs haben mir immer zum richtigen Moment zu verstehen gegeben, dass es ihnen nicht egal ist, dass ich dieses Mal vielleicht nicht mit ihnen geredet habe, aber dass sie das nächste Mal für mich da sind, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Das zu wissen, kann manchmal schon Brücken reparieren und so viel heilen.“
Corey Taylor weiß auch, dass er selbst nicht immer verträglich ist. „Ich bin nicht immer der beste Freund, das beste Band-Mitglied. Ich bin nicht immer der beste Anführer, aber manchmal weiß das der beste Anführer auch. Ein Teil davon ist zu wissen, dass man nicht immer die beste Idee hat, man delegiert und verteilt. Die Teams, die gewinnen, sind diejenigen, die dem stärksten Mitglied den Ball überlassen und sichergehen, dass die Sache erledigt wird. Für mich bedeutet das zu wissen, dass ich mir keine Sorgen darum machen muss, alle Antworten zu haben. Ich kann mein Team helfen lassen. Solange ich da bin und sichergehe, dass alles gut läuft, geht es nur darum. Vielleicht ist das das Geheimnis. Wir vertrauen uns gegenseitig, wenn es darum geht, was wir in der Band tun. Sie vertrauen mir, wenn es darum geht, was ich auf der Bühne tue. Deswegen kann ich die Konzerte so machen, sie vertrauen mir das Ganze am Laufen zu halten.
Slipknot treten im Sommer eine Europa-Tournee an. Im September erscheint Corey Taylors zweites Solowerk CMF2.
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