Skillet-Frontmann John Cooper macht um seinen christlichen Glauben kein Geheimnis. Nun hat sich der Sänger und Bassist zur in den USA laufenden Diskussion um die Abtreibungsgesetze geäußert. Kürzlich wurde über die Tageszeitung Politico nämlich ein Gesetzesentwurf des Supreme Court geleakt, der die Aufhebung des „Roe v. Wade“-Grundsatzes zum Ziel hat. Dieser schützt die Möglichkeit, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen.
Coopers Familie: Pro-Life
In einem 13-minütigen Video geht Cooper auf seinem YouTube-Kanal auf die Thematik ein. Dabei positioniert er sich vor dem Hintergrund seiner Religion eindeutig „pro life“, lehnt die Möglichkeit einer Abtreibung also ab. Dass der Supreme Court „Roe v. Wade“ kippen könnte, befürwortet er. „Das ist etwas, wofür Christen für buchstäblich 50 Jahre gebetet haben“, sagt er in seinem Video. Menschen hätten Gott angefleht, einzugreifen – so auch Coopers Familie. „Die Leute in meiner Familie machen sich für die Pro-Life-Seite stark“, unterstreicht Cooper. Er erzählt, dass seine Mutter gefastet und Flyer vor Abtreibungskliniken verteilt hätte. Außerdem arbeite seine Tochter mit einer „Pro-Life-Klinik“ zusammen, und Coopers eigene Kirchengemeinde halte wöchentliche Treffen zum Thema ab. „Meine Schwiegereltern wurden sogar vor zwanzig Jahren verhaftet, weil sie vor einer Abtreibungsklinik standen – natürlich friedlich, aber sie haben versucht, Literatur auszuhändigen“, packt Cooper eine weitere Geschichte aus seiner Familie aus. Da Ziel sei immer, Kinder zu retten, so der Musiker. „Das ist einfach die Tradition, in der ich aufgewachsen bin.“
Änderung der Rechtslage in den USA?
Das als „Roe v. Wade“ bekannte Grundsatzabkommen schützt seit 1973 die Möglichkeit, Abtreibungen durchzuführen. Es ergab sich damals aus einer Sammelklage schwangerer Frauen in Texas, gilt aber landesweit. Bis zum Ende des zweiten Trimesters, also bis zu dem Zeitpunkt, ab dem ein Fötus eigenständig überleben könnte, dürfen Schwangerschaftsabbrüche in den USA nicht verboten werden. Der Vorschlag, das Gesetz zu kippen, stammt von Richter Samuel Alito, und umfasst 98 Seiten. Er hat die Unterstützung von vier weiteren Richtern am Obersten Gerichtshof. Haben sie Erfolg, würden Schwangerschaftsabbrüche nicht automatisch illegal. Die Entscheidungsmacht fällt dann allerdings auch vor dem dritten Trimester wieder auf die einzelnen Bundesstaaten zurück.
Einer Umfrage zufolge wünschen sich 50 Prozent der Amerikaner, dass das Gesetz erneut bestätigt wird, während sich 28 Prozent dagegen aussprechen. 22 Prozent gaben an, unentschlossen zu sein. Bei den Demokraten unterstützen 68 Prozent das Gesetz, die Republikaner sind zwiegespalten.
Stryper-Sänger ebenfalls gegen Abtreibungsmöglichkeit
Skillets John Cooper ist nicht der einzige Musiker, der sich gegen die aktuellen Abtreibungsgesetze ausgesprochen hat. Michael Sweet von Stryper ging vor zwei Jahren in einem Interview mit Slabber.net auf das Thema ein. „Wir [Christen – Anm.d.A.] wollen ungeborene Kinder leben sehen“, sagte Sweet. Selbst im Fall einer Vergewaltigung als Ursache der Schwangerschaft überwögen für ihn als Gläubigen die Argumente gegen eine Abtreibung.