Die diesjährige Staffel der Vox-Sendung ‘Sing meinen Song – Das Tauschkonzert’ neigt sich gemächlich dem Ende zu. Bevor die Teilnehmenden allerdings in die Duett-Runden übergehen und daraufhin die südafrikanische Idylle verlassen, soll sich die vorletzte Episode noch einmal einzig und allein der großartigen Nightwish-Frontfrau Floor Jansen widmen. Nachdem Clueso, Elif, Lotte und Co. bereits ihren Moment im Rampenlicht erlebt hatten, trat die 41-jährige Niederländerin am gestrigen Abend an die Stelle der zu ehrenden Künstlerin im Rahmen der Konzertsendung.
Die bislang schwierigste Herausforderung
Dass es sich bei der Fernsehshow wöchentlich um ein Überraschungspaket handelt, haben die letzten Jahre bereits bewiesen. Besonders spannend wird es beim Tauschkonzert allerdings erst, wenn eine der teilnehmenden Personen aus dem weitestgehend vertretenen Genre der Truppe herausfällt – was in diesem Falle vermutlich die Herzen aller Symphonic Metal-Huldigenden höherschlagen ließ.
Floor Jansen, Sängerin der wohl renommiertesten Band dieser Gattung, konnte während der vergangenen Episoden bereits ihr außergewöhnliches Gesangstalent unter Beweis stellen und Halbwissenden gleichzeitig eröffnen, dass Metal diverser ist als sein Klischee. Und die Resonanz war, wie so oft, überragend.
Jansens Mitstreitende, deren Kontakte zur Metal-Musik bislang vornehmlich von Zurückhaltung geprägt waren, haben sich im Laufe der Sendung als heranwachsende Enthusiast*innen des Hard ‘n‘ Heavy-Genres geoutet. Die Angst vor der womöglich nicht zu bewältigenden Aufgabe, Songs von Nightwish, Northward, After Forever, ReVamp oder Floor Jansen als Solistin würdig nachzuahmen, blieb bis zur gestrigen Folge bei so ziemlich allen Teilnehmenden bestehen, wie auch deutlich kommuniziert wurde. „Floor ist die beste Sängerin hier. Sie singt uns alle an die Wand“, so Mitstreiterin Elif.
Floor Jansen im Remix
Performen mussten trotzdem alle. Nachdem Moderator Johannes Oerding dem deutschen TV-Publikum Floor Jansen also noch einmal ausführlich vorgestellt und diverse Ausschnitte ihrer bisherigen Karriere präsentiert hatte, begann Musikerin Lotte mit ihrer Pop-getönten Eigeninterpretation des Krachers ‘Noise’ aus dem 2020 erschienenen Album HUMAN. :||: NATURE der niederländisch-finnischen Band. Während Clueso eine völlig individuelle, neubetextete Rap-Rock-Version aus der Nightwish-Ballade ‘Sleeping Sun’ schälte, verzauberte Sänger und Produzent Kelvin Jones mit einer bluesrockigen Jazz-Variante von ‘Storytime’, die nachhaltig Eindruck hinterließ.
Berlinerin Elif, die von wütenden Internettrolls gerne als „Emo des Deutschrap“ bezeichnet wird, schnappte sich Floor Jansens allererste Solo-Single ‘Fire’ und machte laut Oerding „einen klassischen Elif“ aus dem mitreißenden Titel. Oerding selbst entschied sich für eine komprimierte, doch dramatische Interpretation des Northward-Tracks ‘While Love Died’, den er aufgrund des für ihn nachvollziehbaren Inhalts ausgewählt hatte. Den krönenden Abschluss des Abends lieferte jedoch das Quatch-Duo SDP mit einer überspitzten, allerdings Metal-getreuen Darbietung des Nightwish-Dauerbrenners schlechthin: ‘Amaranth’.
Neue Single und Dokumentation
Obwohl die Auftritte der ‘Sing meinen Song’-Teilnehmenden unmöglich mit den Originalversionen zu vergleichen sind, haben doch alle einen außerordentlich beachtlichen Job geleistet, der Floor Jansen über die gesamte Episode hinweg ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern sollte. Die Protagonistin des Abends durfte selbst auch noch einmal auf die Bühne, um ihre aktuelle Solo-Single ‘Storm’ vorzustellen, die sowohl thematisch als auch dramaturgisch an den Vorgänger anknüpft. Seht hier:
Im Anschluss an die Floor Jansen-Episode von ‘Sing meinen Song – Das Tauschkonzert’ strahlte der Sender Vox eine emotionale und tiefgründige Dokumentation über das Leben und die Hintergründe der in Schweden lebenden Musikerin aus, die in der RTL+-Mediathek nachgeschaut werden kann.