System Of A Down-Bassist Shavo Odadjian hatte anfangs seine Probleme damit, dass die armenischstämmigen US-Amerikaner in die Nu Metal-Schublade gesteckt wurden. Inzwischen hat sich der 50-Jährige damit arrangiert. In einem neuen Interview in der Sendung ‘New & Approved’ beim Radiosender 95.5 KLOS stufte der Musiker das Genre nun als einen bestimmten klanglich-kreativen Zeitabschnitt ein.
Aus cool wurde cheesy
„Jemand hat mich kürzlich darauf angesprochen, wie es ist, in einer Nu Metal-Band zu sein“, erzählt Shavo Odadjian. „Und ich habe nun eine andere Perspektive auf Nu Metal. Es ist kein Stil. Vielmehr war es eine Ära, in der Bands harte Musik gespielt haben, es aber auf eine andere Art gemacht haben. Sie haben es nicht auf die Achtziger-Heavy-Art getan, sondern sie haben Rock und Metal mit etwas anderem vermischt — sei es nun Hip-Hop, Punk Rock, eklektische Sachen, kompliziertes Prog-Zeug oder psychedelischer Prog. Die Leute haben andere Dinge gemacht.“
Darüber hinaus führt Shavo Odadjian aus: „Zum Beispiel hatten Deftones diese Portishead-Stimmung, die sie in den Metal eingebracht haben. Das ist verdammt cool. Jetzt gibt es hier einen ganzen Stil, es gibt momentan einen ganzen Deftones-Musikstil, der bei TikTok aufpoppt. Wenn man darüber nachdenkt: Zwar wurden wir ein wenig diffamiert, weil das Nu Metal-Ding für eine Weile etwas schmalzig war. Erst einmal beginnt eine Ära, und sie ist cool. Dann kommen manche Bands auf und ruinieren diesen coolen Vibe. Heavy Metal in den Achtziger Jahren war großartig. Dann kamen diese Gruppen auf, die ihn irgendwie ruiniert haben. Diese kitschigen Glam Metal-Bands — ich will hier keine Namen nennen.“
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