Sensor Motorik aus Bekasi in West Java, Indonesien, machen nicht nur derben Brutal Death Metal mit Slams, welche einem die Synapsen wegbrutzeln, sondern erklären auch ihre kranken textlichen Inhalte. Oder versuchen es zumindest.
Die neue Sensor Motorik-EP ANATOMY OF THE HUMAN VASCULATURE („Anatomie des menschlichen Gefäßsystems“, VÖ 07.07. via Valist Records) hält der Band zufolge eine Philosophie in sich versteckt. „Aus unserer Sicht bezieht sie sich auf die Sensomotorik – das Zusammenspiel von sensorischen und motorischen Leistungen.
Choreographie der Körperorgane
Damit ist die Steuerung und Kontrolle der Bewegungen von Lebewesen im Zusammenspiel mit Sinnesrückmeldungen gemeint. ANATOMY OF THE HUMAN VASCULATURE ist ein zirkulierendes Netzwerk innerhalb des Menschen, es fließt durch jeden Winkel des Körpers und hat sein Zentrum an einer Stelle mitten im Herzen – ein Bewegungsnervensystem das durch die Choreographie unserer Organe in ebendiesen existiert.
Daher können wir davon ausgehen, dass jegliche Arbeit von jeder Band – all der Schweiß, die Zeit, das Geld et cetera – zirkuliert, und von einem zentralen und einheitlichen Netzwerk erstellt wurde, in dem böse Songs erschaffen werden.
Wir kennen das von brutaler Gewalt – eine Welt voller Verbrechen und Dummköpfen. Sie sollten sich darauf konzentrieren, die Kunst und Musik wertzuschätzen, indem sie ihren Hang zur Unmenschlichkeit zum Thema ihrer Musik machen. Der Körper ist eine Form, dazu gemacht, etwas hervorzubringen mit Empfindungen, die über die Grenzen von Vernunft hinaus gehen.
Sadismus pur
Traktiere deinen Körper als Weg, um Sadismus aufzuzeigen – Nacktsein, Sexuelle Erregung, Vergewaltigung, Analverkehr, Nippellecken, Folter, Ritzen, Häuten oder Bespritzen mit frischem Blut aus dem aufgeschlitzten Hals: All diese Themen existieren in der Vorstellung und den Texten, die wir schreiben, also sollte man uns auch nicht als unmenschlich bezeichnen.“
Sprich: Alles, was man sich vorstellen kann, existiert auch, und daher sind Bands, welche diese Themen textlich aufarbeiten, weder verwerflich noch verurteilenswert – sagen Sensor Motorik. Eine wahrlich streitbare Meinung.