Scorpions über den Rücktritt vom Rücktritt

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Anstatt die angekündigte Rock-Rente zu genießen, stehen bei den SCORPIONS mittlerweile wieder alle Zeichen auf Angriff: Auf RETURN TO FOREVER mischen sich Zeiten und Stile, von tanzbarem Swing-Rock bis hin zu Blues-Einflüssen. Gitarrist MATTHIAS JABS spricht über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Auch der Albumtitel relativiert euren vor fünf Jahren angekündigten Rücktritt, oder?

Ja, das kann man so sagen. Mit dem in den Medien häufig diskutierten Rücktritt vom Rücktritt ist es nun aber auch mal gut. Das „Return“ steht in Stein gemeißelt, deswegen bitte jetzt auch keine Festlegungen mehr, das hat sich damit erledigt.

Zumal die Ankündigung deiner Meinung nach sowieso etwas unglücklich war.

Sie kam zu früh. Die lange Zeit auf Tournee, unser fortgeschrittenes Alter, das man nun einmal nicht wegdiskutieren kann und dazu Überlegungen, dass wir auf der Bühne nicht eines Tages alt aussehen wollen – das alles waren durchaus bedenkenswerte Kriterien. Doch vier Jahre später wurde uns klar, wie gut wir uns immer noch fühlen, wie viel Spaß alles immer noch macht, sodass wir unbedingt weitermachen wollten. Auch, um die über Facebook unglaublich schnell wachsende Generation junger Fans bei unseren Konzerten zu begrüßen. Die ersten zehn, zwanzig Reihen sind fast immer mit jungen Leuten bestückt, die einen dazu animieren, das Letzte aus sich herauszuholen. Das macht uns einfach Spaß. Es hätte auch ganz anders laufen können, sodass wir froh gewesen wären, uns rechtzeitig verabschiedet zu haben. Man kennt durchaus Beispiele von Bands unserer Generation, die vor stetig abnehmenden Zuschauerzahlen spielen, in immer kleineren Hallen, und die auch ihr Programm nicht mehr erneuern, sondern nur die alten Hits herunterleiern. Genau das wollten wir nicht.

Wobei sich die verfrühte Rücktrittsankündigung werbetechnisch durchaus als funktionierendes Marketing erwiesen hat: So viele Fans wie auf eurer vermeintlichen Abschiedstournee kamen lange nicht mehr zu den Scorpions.

Zweifelsohne war das so. Und es war sicher auch ein Neben­effekt, den das Management gerne miteinkalkuliert hatte. Wir selbst haben das nicht so gesehen, zumal wir wirklich davon ausgegangen sind, dass es das letzte Mal sein würde. Wir wollten niemanden verarschen. Aber aufgrund der großen Nachfrage baten uns einige Veranstalter, die Sache noch ein weiteres Mal zu machen. Für uns war es natürlich sagenhaft, zum zweiten Mal hintereinander in Lissabon vor 19.000 Zuschauern zu spielen. Beim ersten Mal war es der ankündigte Abschied, beim zweiten Mal hieß es dann bereits: Egal, ihr könnt auch ein drittes Mal vorbeikommen. Damit bekam die Sache einen ganz anderen Dreh, an den wir uns erst einmal gewöhnen mussten. Denn als wir das geplant letzte Mal in Moskau, Paris oder München spielten, entdeckte ich Abschiedstränen – nicht nur im Publikum, sondern auch bei mir. Deshalb war ich natürlich total erleichtert, als es Angebote für Wieder­holungskonzerte gab. Das hat es mir emotional einfacher gemacht. Es klingt vielleicht blöd, aber mittlerweile haben wir uns fast schon daran gewöhnt. Es gibt bereits jetzt Angebote für acht Shows im März 2016 in Deutschland. Wohlgemerkt: 2016!

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