Schlamm und Wut beim Sonisphere Festival in der Schweiz

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[Update:] Auf unsere Nachfrage haben sich die Organisatoren des Sonisphere-Festivals zügig gemeldet, behalten sich aber vor, die Lage erst genau zu untersuchen, bevor sie sich wirklich detailiert zu Wort melden. Sie geben aber trotzdem zu Protokoll, dass derzeit „die Aufräumarbeiten noch wichtiger als die Aufarbeitung der Organisation“ seien. Sie seien außerdem „die ganze Zeit mit Meteorologen in Kontakt“ gewesen, dass jedoch „nicht Regen, sondern Sturzbäche vom Himmel drohten,“ sei erst wenige Stunden vor Festivalbeginn bekannt gewesen.

Das Sonisphere Festival findet in diversen Ländern statt – von Englang über Polen bis zur Schweiz. Nach den Absagen von Heaven & Hell und Mastodon waren viele Fans, die zum Schweizer Festival in Jonschwil fahren wollten, schon im Vorfeld auch mit der Planung der Spielzeiten unzufrieden. Nach dem Festival entlädt sich jetzt die ganze Fan-Wut in Richtung der Organisatoren, denn das Festival versank im Matsch.

In unserem Forum hat die Diskussion schon große Ausmaße angenommen – einige der Meinungen haben wir hier für euch zusammengefasst. Falls ihr selber vor Ort gewesen seid und die Beobachtungen teilt, oder eben eine andere Sicht habt und ein paar Dinge richtigstellen möchtet, könnt ihr das über unsere Kommentar-Funktion gerne tun.

Auf ein Statement der Festival-Organisatoren warten wir momentan noch, stellen sie aber ebenfalls online, sobald sie uns erreicht.

Hier die Erfahrungsberichte einiger Festival-Besucher:

Grü
Ich wollte nur kurz aus meiner Sicht berichtigen: es waren nicht nur 20cm Schlamm, stellenweise bin ich in dem Gang vom Eingangsbereich zum eigentlichen Festivalgelände (am Campingplatz vorbei) ein paar Mal bis zu den Knien versunken!

Und keine Bemühungen der Veranstalter, das wieder gerade zu biegen! Weitere Frechheit: Wir mussten uns noch extra Campingtickets für 20 Franken kaufen, weil diese nicht bei der Karte inbegriffen war. Nur konnten wir keine Campingtickts bei OETICKEt in Österreich kaufen geschweige denn ahnen, dass noch solche extra zu berappen sind. Tja, und das Campen war dann sowieso nur ein Kampf gegen Matsch, Kälte und Regen. Und dann kam erst der eigentliche Festivaltag (ausgenommen Airbourne, Overkill am selben Abend…)

[…]

chris9044
Die Veranstaltung war eine reine Zumutung. Obwohl die Wetterprognosen schon lange klar waren und schon am Donnerstagabend das Gelände unter Wasser stand, reagierte der Veranstalter überhaupt nicht. Kein Heu, keine Holzschnitzel, keine zusätzlichen Wege (davon gab es von Beginn weg schon viel zu wenige), kein Absaugen des Schlamms, man kann das nur als Frechheit bezeichnen. Vom Eingang bis zur Bühne hatte man 45 Minuten zu kämpfen, der Zugang war viel zu lange ausgelegt.

Am Nachmittag als wir in Jonschwil mit der Bahn dann ankamen bereits überall im Dorf Bierdosen und Abfall – auf dem ca. 30minütigen Fußweg zum Gelände gab es gerade einmal drei Abfallsäcke, die schon vor Stunden voll gewesen waren.

In der Nacht bei der Rückkehr aus dem Gelände zum Bahnhof bot sich ein Bild der Zerstörung, es sah aus wie nach einem Krieg. Der ganze Ort stand unter einer Dreckkruste durchmischt mit Abfall. Schlussendlich heißt es, dass wir Metalheads eine Chaostruppe sind – anstatt dass der Veranstalter angeprangert wird. In der Lokalzeitung kein Wort von der schlechten Organisation, nur über Schlamm und „böse Bands“.

Ein weiteres Festival wird an diesem Ort leider wohl kaum möglich sein, obwohl es ein Superort wäre.

[…]

ThrowYourBolts
Bereits nachdem wir den ersten Ort passierten wurde deutlich, dass irgendwas nicht stimmte: Bereits um 7 Uhr Morgens liefen überall – bei strömendem Regen – Dutzende meist Jugendliche herum – und zwar in T-Shirt und barfuß, was uns zunächst zu einigen Witzen über unpassende Kleidung verleitete, nach dem ersten Gespräch mit einen von ihnen aber die Sprache verschlug: Diese armen Gestalten hatten in der Nacht so ziemlich alles an Ausrüstung verloren und wollten jetzt nur noch eines: Nach Hause! Und zwar egal wie.

Das nächste Indiz folgte aber auf dem Fuße, dass hier alles anders werden sollte als bei Festivals quer durch Deutschland und Nachbarländer, die wir in den letzten Jahren kennen gelernt hatten. Von Ordnern wurden wir auf einen „Parkplatz“ gelotst, der im oberen Dorf lag, bei dem aber schon direkt klar war: Hier würde später am Tag kein Auto ohne zumindest Nerven und starke Motorenbelastung mehr rauskommen. Auf die Frage, wie wir es jemals schaffen sollten am Abend gemeinsam mit Tausendern anderen den Acker wieder zu verlassen wurde nur geantwortet: Joaa, des haben alle anderen auch gefragt. Beeindruckend. Nebenbei konnte man von oben erste Blicke auf das Gelände werfen, was uns irgendwie surreal vorkam: Das „Gelände“ sah eher aus wie Bilder aus Tagesschau wenn es um die Kampf gegen Schlammlawinen geht. Aber irgendwie: nein das konnte nicht so schlimm sein.

Der „Campingplatz“ sah schlimmer aus als Wacken 05 egal an welchem Tag, einige wissen sicher noch davon. Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Schnell knüpfte man trotzdem Kontakte aber anders als gewohnt: Auf Französisch wurde uns angeboten zwei Palletten Bier GESCHENKT zu bekommen, unser Gönner stellte sich als 18-Jähriger samt Freundin heraus, die zitternd und ohne Schuhe da standen und auf dem Weg waren irgendwie weg von hier zu kommen. Das kannten wir ja mittlerweile schon. Ich gab dank mangelnden Pegels ab dem Zeitpunkt auf, als ich sah wie etliche Leute durch die Schlammfluten wateten und dabei Schuhe, Strümpfe, etc verloren.

Gut waren, dass muss man sagen, die Bands die spielten. Für mich vor allem Slayer, Metallica, Motörhead, In unserem Forum hat die Diskussion schon große Ausmaße angenommen – einige der Meinungen haben wir hier für euch zusammengefasst. Falls ihr selber vor Ort gewesen seid und die Beobachtungen teilt, oder eben eine andere Sicht habt und ein paar Dinge richtigstellen möchtet, könnt ihr das über unsere Kommentar-Funktion gerne tun.

Auf ein Statement der Festival-Organisatoren warten wir momentan noch, stellen sie aber ebenfalls online, sobald sie uns erreicht.

Hier die Erfahrungsberichte einiger Festival-Besucher:

Grü
Ich wollte nur kurz aus meiner Sicht berichtigen: es waren nicht nur 20cm Schlamm, stellenweise bin ich in dem Gang vom Eingangsbereich zum eigentlichen Festivalgelände (am Campingplatz vorbei) ein paar Mal bis zu den Knien versunken!

Und keine Bemühungen der Veranstalter, das wieder gerade zu biegen! Weitere Frechheit: Wir mussten uns noch extra Campingtickets für 20 Franken kaufen, weil diese nicht bei der Karte inbegriffen war. Nur konnten wir keine Campingtickts bei OETICKEt in Österreich kaufen geschweige denn ahnen, dass noch solche extra zu berappen sind. Tja, und das Campen war dann sowieso nur ein Kampf gegen Matsch, Kälte und Regen. Und dann kam erst der eigentliche Festivaltag (ausgenommen Airbourne, Overkill am selben Abend…)

[…]

chris9044
Die Veranstaltung war eine reine Zumutung. Obwohl die Wetterprognosen schon lange klar waren und schon am Donnerstagabend das Gelände unter Wasser stand, reagierte der Veranstalter überhaupt nicht. Kein Heu, keine Holzschnitzel, keine zusätzlichen Wege (davon gab es von Beginn weg schon viel zu wenige), kein Absaugen des Schlamms, man kann das nur als Frechheit bezeichnen. Vom Eingang bis zur Bühne hatte man 45 Minuten zu kämpfen, der Zugang war viel zu lange ausgelegt.

Am Nachmittag als wir in Jonschwil mit der Bahn dann ankamen bereits überall im Dorf Bierdosen und Abfall – auf dem ca. 30minütigen Fußweg zum Gelände gab es gerade einmal drei Abfallsäcke, die schon vor Stunden voll gewesen waren.

In der Nacht bei der Rückkehr aus dem Gelände zum Bahnhof bot sich ein Bild der Zerstörung, es sah aus wie nach einem Krieg. Der ganze Ort stand unter einer Dreckkruste durchmischt mit Abfall. Schlussendlich heißt es, dass wir Metalheads eine Chaostruppe sind – anstatt dass der Veranstalter angeprangert wird. In der Lokalzeitung kein Wort von der schlechten Organisation, nur über Schlamm und „böse Bands“.

Ein weiteres Festival wird an diesem Ort leider wohl kaum möglich sein, obwohl es ein Superort wäre.

[…]

ThrowYourBolts
Bereits nachdem wir den ersten Ort passierten wurde deutlich, dass irgendwas nicht stimmte: Bereits um 7 Uhr Morgens liefen überall – bei strömendem Regen – Dutzende meist Jugendliche herum – und zwar in T-Shirt und barfuß, was uns zunächst zu einigen Witzen über unpassende Kleidung verleitete, nach dem ersten Gespräch mit einen von ihnen aber die Sprache verschlug: Diese armen Gestalten hatten in der Nacht so ziemlich alles an Ausrüstung verloren und wollten jetzt nur noch eines: Nach Hause! Und zwar egal wie.

Das nächste Indiz folgte aber auf dem Fuße, dass hier alles anders werden sollte als bei Festivals quer durch Deutschland und Nachbarländer, die wir in den letzten Jahren kennen gelernt hatten. Von Ordnern wurden wir auf einen „Parkplatz“ gelotst, der im oberen Dorf lag, bei dem aber schon direkt klar war: Hier würde später am Tag kein Auto ohne zumindest Nerven und starke Motorenbelastung mehr rauskommen. Auf die Frage, wie wir es jemals schaffen sollten am Abend gemeinsam mit Tausendern anderen den Acker wieder zu verlassen wurde nur geantwortet: Joaa, des haben alle anderen auch gefragt. Beeindruckend. Nebenbei konnte man von oben erste Blicke auf das Gelände werfen, was uns irgendwie surreal vorkam: Das „Gelände“ sah eher aus wie Bilder aus Tagesschau wenn es um die Kampf gegen Schlammlawinen geht. Aber irgendwie: nein das konnte nicht so schlimm sein.

Der „Campingplatz“ sah schlimmer aus als Wacken 05 egal an welchem Tag, einige wissen sicher noch davon. Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Schnell knüpfte man trotzdem Kontakte aber anders als gewohnt: Auf Französisch wurde uns angeboten zwei Palletten Bier GESCHENKT zu bekommen, unser Gönner stellte sich als 18-Jähriger samt Freundin heraus, die zitternd und ohne Schuhe da standen und auf dem Weg waren irgendwie weg von hier zu kommen. Das kannten wir ja mittlerweile schon. Ich gab dank mangelnden Pegels ab dem Zeitpunkt auf, als ich sah wie etliche Leute durch die Schlammfluten wateten und dabei Schuhe, Strümpfe, etc verloren.

Gut waren, dass muss man sagen, die Bands die spielten. Für mich vor allem Slayer, Metallica, Motörhead, Anthrax und Alice in Chains.

Leider war der Sound oft sehr leise im krassen Gegensatz zur direkt daneben liegenden, aber auch noch mal mit Wellenbrecher beidseitig abgeschirmten Nebenbühne, die die Zuschauer auf der Hauptbühne immer wieder die Drumbase des Todes losließ – grauenhaft. Ich kann wirklich nichts schlechtes zu den Bands sagen, die durchweg motiviert und spielfreudig waren, vorne weg natürlich die Big 4. Sound – wir wollen die Kirche im Dorf lassen – war sicher nicht immer Optimum (Slayer, Metllica ebenfalls übersteuertes Schlagzeug) aber alle in allem für ein Festival vollkommen okay.

Der Hammer kam dann aber nochmal nach Metallica. Die Schranken zum AUSWEG aus dem Wellenbrecher wurden NICHT geöffnet. Warum auch immer. Dummheit könnte eine mögliche Erklärung sein. Das führte dazu, dass natürlich über den Wellenbrecher gehüpft wurde. Natürlich führte das bei dem Boden, in den man mittlerweile ÜBERALL um die 10-20 cm, in Einzelfällen noch viel tiefer, einsank, zu ungezählten Stürzen. Danke an die Securities, denen das eigene Denken wohl nie beigebracht worden ist.

Der Weg weg von der Bühne war dann der totale Horror. Stürzen, wanken, hängen bleiben. Nein wahrlich, noch nie kamen wir uns so verarscht vor. Und leider: Auch die wirklich großartigen Konzerte konnten den Gesamteindruck eines katastrophalen Festivals nicht wett machen.

[…]

StealthHunter
Hab es trotzdem von Anfang bis Ende durchgezogen, obwohl all meine Ausrüstung bereits bevor mein Zelt am Donnerstag stand nass und dreckig war (danke an das lange Anstehen). Naja, ich fand die Bands die ich sehen wollte klasse, aber der Rest – na ja. Ich habe für ein Bier eine halbe stunde waten müssen, also nach dem bestellen. Scheiss Absperrung gegen die Bühnen, schlecht organisiert durch und durch.

Auch die Besucher waren komisch, ich sah drei Biker ohne Grund auf jemanden eintreten, der wegen Schlamm nicht mehr aufstehen konnte, und noch eine weitere fast entstandene Schlägerei. Dazu schauten mich Leute blöde an, wenn ich headbangte und moshte etc. Das war das erste und letzte Mal Sonisphere für mich, da bringt mich auch kein Slayer oder Megadeth mehr hin.

Kill ‚em all
– Wetter, Platz und Ordner wurde schon genügend zu gesagt. Von mir käme nochmal das gleiche.
– Sound: Bei manchen Bands (vor allem von der Nebenstage) für Festivalverhältnisse gut, bei anderen (Motörhead, Anthrax, In unserem Forum hat die Diskussion schon große Ausmaße angenommen – einige der Meinungen haben wir hier für euch zusammengefasst. Falls ihr selber vor Ort gewesen seid und die Beobachtungen teilt, oder eben eine andere Sicht habt und ein paar Dinge richtigstellen möchtet, könnt ihr das über unsere Kommentar-Funktion gerne tun.

Auf ein Statement der Festival-Organisatoren warten wir momentan noch, stellen sie aber ebenfalls online, sobald sie uns erreicht.

Hier die Erfahrungsberichte einiger Festival-Besucher:

Grü
Ich wollte nur kurz aus meiner Sicht berichtigen: es waren nicht nur 20cm Schlamm, stellenweise bin ich in dem Gang vom Eingangsbereich zum eigentlichen Festivalgelände (am Campingplatz vorbei) ein paar Mal bis zu den Knien versunken!

Und keine Bemühungen der Veranstalter, das wieder gerade zu biegen! Weitere Frechheit: Wir mussten uns noch extra Campingtickets für 20 Franken kaufen, weil diese nicht bei der Karte inbegriffen war. Nur konnten wir keine Campingtickts bei OETICKEt in Österreich kaufen geschweige denn ahnen, dass noch solche extra zu berappen sind. Tja, und das Campen war dann sowieso nur ein Kampf gegen Matsch, Kälte und Regen. Und dann kam erst der eigentliche Festivaltag (ausgenommen Airbourne, Overkill am selben Abend…)

[…]

chris9044
Die Veranstaltung war eine reine Zumutung. Obwohl die Wetterprognosen schon lange klar waren und schon am Donnerstagabend das Gelände unter Wasser stand, reagierte der Veranstalter überhaupt nicht. Kein Heu, keine Holzschnitzel, keine zusätzlichen Wege (davon gab es von Beginn weg schon viel zu wenige), kein Absaugen des Schlamms, man kann das nur als Frechheit bezeichnen. Vom Eingang bis zur Bühne hatte man 45 Minuten zu kämpfen, der Zugang war viel zu lange ausgelegt.

Am Nachmittag als wir in Jonschwil mit der Bahn dann ankamen bereits überall im Dorf Bierdosen und Abfall – auf dem ca. 30minütigen Fußweg zum Gelände gab es gerade einmal drei Abfallsäcke, die schon vor Stunden voll gewesen waren.

In der Nacht bei der Rückkehr aus dem Gelände zum Bahnhof bot sich ein Bild der Zerstörung, es sah aus wie nach einem Krieg. Der ganze Ort stand unter einer Dreckkruste durchmischt mit Abfall. Schlussendlich heißt es, dass wir Metalheads eine Chaostruppe sind – anstatt dass der Veranstalter angeprangert wird. In der Lokalzeitung kein Wort von der schlechten Organisation, nur über Schlamm und „böse Bands“.

Ein weiteres Festival wird an diesem Ort leider wohl kaum möglich sein, obwohl es ein Superort wäre.

[…]

ThrowYourBolts
Bereits nachdem wir den ersten Ort passierten wurde deutlich, dass irgendwas nicht stimmte: Bereits um 7 Uhr Morgens liefen überall – bei strömendem Regen – Dutzende meist Jugendliche herum – und zwar in T-Shirt und barfuß, was uns zunächst zu einigen Witzen über unpassende Kleidung verleitete, nach dem ersten Gespräch mit einen von ihnen aber die Sprache verschlug: Diese armen Gestalten hatten in der Nacht so ziemlich alles an Ausrüstung verloren und wollten jetzt nur noch eines: Nach Hause! Und zwar egal wie.

Das nächste Indiz folgte aber auf dem Fuße, dass hier alles anders werden sollte als bei Festivals quer durch Deutschland und Nachbarländer, die wir in den letzten Jahren kennen gelernt hatten. Von Ordnern wurden wir auf einen „Parkplatz“ gelotst, der im oberen Dorf lag, bei dem aber schon direkt klar war: Hier würde später am Tag kein Auto ohne zumindest Nerven und starke Motorenbelastung mehr rauskommen. Auf die Frage, wie wir es jemals schaffen sollten am Abend gemeinsam mit Tausendern anderen den Acker wieder zu verlassen wurde nur geantwortet: Joaa, des haben alle anderen auch gefragt. Beeindruckend. Nebenbei konnte man von oben erste Blicke auf das Gelände werfen, was uns irgendwie surreal vorkam: Das „Gelände“ sah eher aus wie Bilder aus Tagesschau wenn es um die Kampf gegen Schlammlawinen geht. Aber irgendwie: nein das konnte nicht so schlimm sein.

Der „Campingplatz“ sah schlimmer aus als Wacken 05 egal an welchem Tag, einige wissen sicher noch davon. Schlamm, Schlamm und nochmals Schlamm. Schnell knüpfte man trotzdem Kontakte aber anders als gewohnt: Auf Französisch wurde uns angeboten zwei Palletten Bier GESCHENKT zu bekommen, unser Gönner stellte sich als 18-Jähriger samt Freundin heraus, die zitternd und ohne Schuhe da standen und auf dem Weg waren irgendwie weg von hier zu kommen. Das kannten wir ja mittlerweile schon. Ich gab dank mangelnden Pegels ab dem Zeitpunkt auf, als ich sah wie etliche Leute durch die Schlammfluten wateten und dabei Schuhe, Strümpfe, etc verloren.

Gut waren, dass muss man sagen, die Bands die spielten. Für mich vor allem Slayer, Metallica, Motörhead, Anthrax und Alice in Chains.

Leider war der Sound oft sehr leise im krassen Gegensatz zur direkt daneben liegenden, aber auch noch mal mit Wellenbrecher beidseitig abgeschirmten Nebenbühne, die die Zuschauer auf der Hauptbühne immer wieder die Drumbase des Todes losließ – grauenhaft. Ich kann wirklich nichts schlechtes zu den Bands sagen, die durchweg motiviert und spielfreudig waren, vorne weg natürlich die Big 4. Sound – wir wollen die Kirche im Dorf lassen – war sicher nicht immer Optimum (Slayer, Metllica ebenfalls übersteuertes Schlagzeug) aber alle in allem für ein Festival vollkommen okay.

Der Hammer kam dann aber nochmal nach Metallica. Die Schranken zum AUSWEG aus dem Wellenbrecher wurden NICHT geöffnet. Warum auch immer. Dummheit könnte eine mögliche Erklärung sein. Das führte dazu, dass natürlich über den Wellenbrecher gehüpft wurde. Natürlich führte das bei dem Boden, in den man mittlerweile ÜBERALL um die 10-20 cm, in Einzelfällen noch viel tiefer, einsank, zu ungezählten Stürzen. Danke an die Securities, denen das eigene Denken wohl nie beigebracht worden ist.

Der Weg weg von der Bühne war dann der totale Horror. Stürzen, wanken, hängen bleiben. Nein wahrlich, noch nie kamen wir uns so verarscht vor. Und leider: Auch die wirklich großartigen Konzerte konnten den Gesamteindruck eines katastrophalen Festivals nicht wett machen.

[…]

StealthHunter
Hab es trotzdem von Anfang bis Ende durchgezogen, obwohl all meine Ausrüstung bereits bevor mein Zelt am Donnerstag stand nass und dreckig war (danke an das lange Anstehen). Naja, ich fand die Bands die ich sehen wollte klasse, aber der Rest – na ja. Ich habe für ein Bier eine halbe stunde waten müssen, also nach dem bestellen. Scheiss Absperrung gegen die Bühnen, schlecht organisiert durch und durch.

Auch die Besucher waren komisch, ich sah drei Biker ohne Grund auf jemanden eintreten, der wegen Schlamm nicht mehr aufstehen konnte, und noch eine weitere fast entstandene Schlägerei. Dazu schauten mich Leute blöde an, wenn ich headbangte und moshte etc. Das war das erste und letzte Mal Sonisphere für mich, da bringt mich auch kein Slayer oder Megadeth mehr hin.

Kill ‚em all
– Wetter, Platz und Ordner wurde schon genügend zu gesagt. Von mir käme nochmal das gleiche.
– Sound: Bei manchen Bands (vor allem von der Nebenstage) für Festivalverhältnisse gut, bei anderen (Motörhead, Anthrax, Stone Sour, Overkill) eher Richtung unerträglich.
– Bands: Slayer, Megadeth, Rise Against, Metallica waren die Highlights, Alice In Chains haben enttäuscht, Rest Durchschnitt.

S.O.D
Mein Kollege und ich hatten nach der Nacht von Do. auf Fr. schon keinen Bock mehr und sind schon Freitag-Vormittag wieder abgereist. Und wenn ich mir die Videos da so ansehe, war das auch gut so. War eh schon immer kein Fan von großen Festivals und bei diesen extremen Bedingungen war die Entscheidung leicht, dem ganzen Dreck den Rücken zu kehren. Wir haben es sogar aus eigener Kraft vom „Partplatz“ geschafft (danke an den Unbekannten der die letzten 2m mitgeholfen hat zu schieben).

Mich würde mal interessieren wie das am Samstag-Morgen war. Da kam doch kein Auto mehr raus – oder? Hab irgendwo gelesen, dass die Traktor Fahrer bis zu 100 Franken pro Auto rausziehen verlangt haben.

NickHolmes
Bin ich froh, dass ich nicht der Einzige bin, dem es in der Schweiz so ergangen ist. Will auch nicht alles wiederholen, denn die Vorposter haben eigentlich alles gesagt.

Auch wir sind am Donnerstag angekommen und haben eine Horrorcampingnacht verbracht. Es war dreckig, nass und kalt. Selbst das Bier hat nicht so gemundet wie sonst ! Nach einer Nacht im Auto (Zelt war nass), konnte man am nächsten Tag schon erahnen das eine Flucht nicht so einfach ist. Wir haben jemanden getroffen, der hat fünf Stunden auf nen Traktor gewartet, bis man sein Auto aus dem Schlamm gezogen hat ! Dazu kostete der Spaß noch 40 Franken.!

Wir haben das Gelände dann auch Fluchtartig verlassen. Eigentlich wollten wir unsere Autos nur in Sicherheit bringen und dann mal das Festival besuchen, aber unsere Nerven und unsere Lust waren im Keller. Es waren Katastrophen-Zustände überall.

So ein Festival habe ich noch nie erlebt. Ich bin 38 und habe verdammt viele Konzerte und Festivals besucht, aber so was hab ich noch nicht erlebt. Meiner Meinung nach hätte man die Veranstaltung canceln müssen. Leute, das war teilweise lebensgefährlich.

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