Die dänischen Doom-Heroen Saturnus rücken für drei Termine in Deutschland an, da sollten knackevolle Clubs Pflicht sein. Doch gerade mal 40 Banger finden sich im Laufe des Abends im Club 2 der Rockfabrik ein. Vor der Bühne klaffen etliche Lücken.
Den Abend eröffnet die Southern Doomcore Combo Doom Division. Die fünf Schwaben schwingen die Groove-Keule mit fettem Sound ins Publikum, stoßen damit aber auf überraschend wenig Gegenliebe. Zwar fliegt die eine oder andere Matte, und die ersten Hörnchen werden gen Bühne gereckt, aber der Funke springt einfach nicht über. Die Rockfabrik reagiert unterkühlt. Schade, denn die Jungs aus dem Stuttgarter Süden liefern ein feines Konzert ab.
Die Chilenen Mar de Grises bieten dem Publikum das absolute Kontrastprogramm: komplexer Death Doom mit überlangen Kompositionen, aufgebaut aus düsteren und aggressiven Elementen, atmosphärischen Zwischenparts und immer wieder eingestreuten Ambient-Sounds. Da werden Songs wie ‘El Otro’ zum echten Klangerlebnis. Fronter Juan Escobar unterstreicht die wechselnden Stimmungen der Songs mit klarem Gesang, gesprochenen Passagen und tiefen Growls. Zusammen mit seinen leicht introvertierten Ansagen erzeugen Mar de Grises ein großartiges Ganzes, das das Publikum bannt.. Folglich werden die Südamerikaner nach ‘To See Saturn Fall’ unter großem Jubel verabschiedet.
Nach einer kurzen Umbaupause beschließen die Headliner Saturnus mit einer einstündigen Show die „Night of Doom“. Sänger Thomas scheint sich anfangs auf der Bühne aber etwas unwohl zu fühlen. Erst, als Drummer Nikolaj all seine Sticks zu Kleinholz verarbeitet hat und in Ermangelung an Nachschub auf der Bühne einen Regentanz anfängt, bricht das Eis. Unter allgemeinem Gelächter bringt Alejandro von Mar de Grises Drumsticks auf die Bühne und ab da stimmt dann auch das Band-Gefüge.
Der Hauptaugenmerk liegt auf der letzten Veröffentlichung VERONIKA DECIDES TO DIE, doch auch ältere Songs wie ‘Starres’ schaffen es auf die Setlist. Auch wenn Saturnus eigentlich genau das liefern, was das Genre ausmacht – hypnotisierende, langsame und harte Riffs – sind es gerade die schnelleren und eingängigeren Songs wie ‘Empty Handed’ oder ‘Christ Goodbye’, die am Ende für Stimmung sorgen. Mit einem dramaturgischen Spannungsbogen ist die Show nach einer gefühlten Viertelstunde viel zu früh vorbei.
Bilder aller Bands findet ihr oben in der Bildergalerie, die kompletten Setlists weiter unten!
Alexander Saur
Setlist Saturnus:
Starres
Pretend
To the dreams
I love thee
Rain washes me
Lost my way
I long
Inflame thy heart
Empty headed
Christ goodbye
Setlist Mar de Grises:
Sleep just on dawn
Recklessness
Deep seeded hope avant-garde
Storm
El Otro
To see saturn fall
Setlist Doom Division:
Intro / Weight of the World
The golden Brush
Concrete
Wings
Nothing Left to Lose
Change it Love it or Destroy it
Bury me in Smoke