Liebe Online-Kommentatoren
neben meiner Tätigkeit als Autor pflege ich die Social Media-Rubrik im METAL HAMMER und verfolge daher stets das Treiben auf unserer Facebook-Seite. Ich freue mich über euer reges Interesse an den Beiträgen, dem lebhaften Austausch von Ansichten und Erfahrungswerten, Lob und (konstruktiver) Kritik. Leider stolpere ich bei meiner Recherche immer wieder über Kommentatoren, die mit Intoleranz, gefährlicher Selbstüberschätzung und blindem Hass den Dialog verpesten. Dieser Text richtet sich an euch: ihr Hater, Dummschwätzer, Maulhelden und Selbst-Überschätzer, im Schutz von Papis IP-Adresse. Wenn ich lese, wie ihr Menschen aufgrund ihrer musikalischen Interessen und Wahrnehmungen, mitunter wegen der Herkunft (meilenweit unter der Gürtellinie) attackiert, platzt mir der Arsch.
Deshalb will ich ganz ehrlich mit euch sein: Ginge es nach mir, würde ich euch für alle Ewigkeit in die erste Reihe eines Wendler-Konzerts verbannen – eingekeilt zwischen zwei euphorisch-schwitzenden Fan-Muttis. So funktioniert das aber nicht, also müssen wir einen anderen Weg finden, um miteinander klarzukommen. Dazu will ich euch ich euch ein paar einfache, aber sehr wertvolle Hilfestellungen reichen:
1. Selbstreflexion. Nimm dir Zeit: Selbst-re-fle-xi-on, oder einfacher: Das Hinterfragen des eigenen Denkens, der eigenen Person. Wer bin ich? Was bin ich? Was kann ich? Was kann ich nicht? Was weiß ich? Was weiß ich nicht? Ein gesunder Umgang mit diesen Fragen ist der erste Schritt zu einem besseren Leben.
2. Erst denken, dann handeln/tippen. Ihr werdet überrascht sein, wozu ihr fähig seid – sowohl online, als auch im Alltag.
3. Höflichkeit. Diese Tugend bringt den Respekt deinem Gegenüber zum Ausdruck und erweist sich seit Jahrhunderten als Schlüssel zur effektiven Kommunikation. Wer seine Meinung öffentlich kundtut, wird sicher mehr Gehör finden, wenn er sein Anliegen nicht mit „Fotze“ beginnt und mit „Hurensohn“ enden lässt. Es ist ganz einfach: Will ich ernst genommen werden, sollte ich meinen Mitmenschen auch einen Grund dafür geben – womit wir wieder den Punkt der Selbstreflexion streifen.
4. Bin ich hier überhaupt richtig? – Wenn dein Aktionismus von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Antisemitismus getrieben ist, bist du hier nicht nur völlig falsch, sondern ausdrücklich unerwünscht. Wir sind ein Metal-Magazin und keine Plattform für Gehirnamputierte.
Grimmigen Gruß,
Euer Ben
Dieser Text ist Teil der April-Ausgabe des METAL HAMMER, die ihr hier bestellen könnt.