Den kompletten Bericht über die Listening Session mit Sabaton findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Juniausgabe.
Eine Albumpremiere der besonderen Art: METAL HAMMER folgt dem Ruf zu den Waffen. Lest hier das Track-by-Track des neuen Albums von Sabaton.
Die Hörprobe: THE GREAT WAR
VÖ: 19. Juli
The Future Of Warfare
Synthie- und Industrial-Sounds im kurzen Intro stehen stellvertretend für die industrialisierte Kriegsführung – Panzerkampf! In den reduziert instrumentierten düsteren Strophen singt Joakim besonders tief; der stampfende Refrain wird von weiblichen Chören unterstützt und von dynamischen sowie wuchtig rollenden Drums angetrieben. Der energiegeladene Start zeigt Sabaton hart und kantig wie lange nicht mehr!
Seven Pillars Of Wisdom
Das Stück über T.E. Lawrence („Lawrence von Arabien“) glänzt mit hymnischem Refrain und galoppierenden Strophen; der ein oder andere „Das Riff kenne ich doch“-Moment stört nicht. Erneut preschen Sabaton dynamisch und verspielt statt allzu glattgebügelt voran.
82nd All The Way
Das musikalische Denkmal für US-Sergeant Alvin York wird von einer Synthie-Melodie geleitet, klingt antreibend und feierlich und gefällt in den Strophen mit verspielter Gitarrenarbeit. Die Nummer eignet sich zum sofortigen Mitsingen, steht in der Tradition eines ‘The Lion From The North’ und hat alle Hit-Qualitäten.
The Attack Of The Dead Men
Es wird fies: Der Song spielt vor dem Hintergrund eines Gasangriffs. Electro-Effekte und Disco-Beats vertonen die industrialisierten Gräuel, Stakkato-Riffing treibt die Nummer an – unvermittelt wird das Tempo in der Bridge gedrosselt, makabre Gothic-Atmosphäre kommt auf, gefolgt von einem gehetzten Refrain. Das ausladende Solo taugt zum Mitsingen und mündet in einem Kanonfinale. Ein enorm starker, harter Stampfer und Album-Highlight!
Devil Dogs
„Kill! Fight! Die!“, stürmen Sabaton in die Schlacht, diesmal auf Seiten der US-Marines. Inhaltlich der Song, der durch seine Glorifizierung am meisten anecken dürfte („When a leader has fallen, a hero will arise“) – aber er greift die öffentliche Stimmung der damaligen Zeit auf, ist in sich stimmig und mit seinem Miteinander aus harten Strophen und feierlichen Chören eine richtig starke Hymne.
The Red Baron
Ohne Manfred von Richthofen geht es natürlich nicht! Diese Nummer ist ein brutaler, blitzschneller Luftangriff wie ‘Night Witches’ mit den einnehmenden Melodien eines ‘Far From The Fame’. Sofort möchte man das Auftrieb gebende „Higher!“ im Refrain mitsingen. Eine Hammondorgel kommt wieder zum Einsatz; zunächst im Hintergrund, später an der Front.
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Sabaton entführen nach Passendale (Passchendaele) in Flandern und stellen die richtigen Fragen: „Where is this greatness I’ve been told?“ Das Album erfährt einen Umbruch, stellt die Schrecken und die Verzweiflung des Ersten Weltkriegs in den Vordergrund – und das in einem Stück, das mit Nightwish-Chören, marschierenden Drums, klagenden Strophen und einem stampfenden, von Chören getragenen Refrain eine umwerfende Dramatik und Emotionalität an den Tag legt. Vielleicht einer der wichtigsten Songs der Band überhaupt!
A Ghost In The Trenches
Typischer Sabaton-Galoppierer mit starker Bridge, die Melodie und Tempo aufbricht, bevor der Refrain solide Standardzutaten liefert. Ein durchaus guter Track, der nach dem intensiven Song zuvor womöglich etwas unterzugehen droht.
Fields Of Verdun
Eine Schlagzeugsalve, ein schneidendes Riff, und schon sind wir mittendrin im Kriegsgeschehen. Nervöse Strophen und eine düstere Bridge profitieren von der starken Gesangsleistung; der Refrain glänzt durch großes, melodisches Riffing, der C-Teil durch Tempowechsel und ein klassisch inspiriertes Gitarrensolo. Sabaton liefern hier den Bauplan: So geht moderner, kantiger Power Metal!
The End Of The War To End All Wars
Engelsgleiche Chöre im Intro, zarte Piano- und Streicherklänge – aber, nein, keine Ballade, denn schon explodieren die Riffs und verschmelzen mit neuerlichen Nightwish-Chören und -Orchester. Ein Epos, das als Soundtrack eines Kriegsfilms dienen könnte und mit an „klassische Sabaton“ erinnernden, harten und kantigen Strophen, einer heiseren, nach Kriegsmüdigkeit klingenden Bridge und monumentalen Orchester-Arrangements die gesamte musikalische Bandbreite der Band abdeckt. Groß!
In Flanders Fields
Sabaton setzen das tieftraurige Gedicht des kanadischen Lieutenant Colonel John McCrae mit dramatischen Chören um und gedenken damit abschließend der Schrecken und Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Fazit: So abwechslungsreich, dynamisch und schlüssig klangen Sabaton seit CAROLUS REX nicht mehr! Kantig und hart, aber auch dramatisch und pompös stürmen sie nach vorne und finden dabei zumeist den richtigen Tonfall – nicht nur jubilierend, sondern auch klagend.
Den kompletten Bericht über die Listening Session mit Sabaton findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Juniausgabe.