Im Interview mit volksfreund.de, kritisierte Marek Lieberberg jetzt die Entscheidung, das Festival vorzeitig abzubrechen. Entschädigungen für die Besucher schließt der Rock Am Ring-Veranstalter derweil aus.
„Wir haben alles menschenmögliche getan, um einen reibungslosen Ablauf von Rock am Ring zu gewährleisten“, ist Marek Lieberberg überzeugt. Aus der Erfahrung von 32 Jahren Rock am Ring hätte er sich zudem eine andere Entscheidung der Verbandsgemeinde Mendig gewünscht.
Statt das Festival in Mendig vorzeitig abzubrechen, hätte man trotz Unwetterwarnung „die Besucher bei einer konkreten Gefährdung auffordern können, sich in die Autos zu setzen, und das Programm fortgesetzt, wenn die Gefahr vorüber ist. Also gegen 17, 18 Uhr. Das wäre richtig gewesen.“
Durch den vorzeitigen Abbruch hätte man ein Chaos bei der Abreise riskiert, dass bei einer Besucherzahl wie auf dem Rock Am Ring noch größere Gefahren bürgen würde. „Es hat eher an Fahnenflucht erinnert, als sich die Fans ihre Wege über die Felder bahnten und ihr Hab und Gut zurückließen“, fühlt sich Lieberberg durch die Szenen bei der Abreise bestätigt.
Auch bild.de berichtete, mit welcher schwierigen Abreise-Situation die rund 90.000 Besucher in Mendig sich am Sonntag konfrontiert sahen: Da die Abreise bis 12:00 stattfinden sollte, verließen alle Fans, anders als bei einem normalen Ablauf, wo sich die Abreise auf Sonntag und Montag aufteilt, gleichzeitig das Gelände. Das Ergebnis: viele Festival-Besucher standen stundenlang auf den Parkplätzen, da das übergeordnete Verkehrsnetz völlig überlastet war. Zudem steckten viele Autos im Schlamm fest und mussten freigeschleppt werden, auch soll es an klaren Anweisungen durch Ordner gemangelt haben.
Hoffnungen auf Entschädigungen für die sich um den Sonntag „geprellt“ fühlenden Festivalbesucher sieht Lieberberg derweil nicht. Schließlich hätte man: „alles menschenmögliche getan, um einen reibungslosen Ablauf von Rock am Ring zu gewährleisten.“ Außerdem müsse man erst einmal „abwarten und alles in Ruhe bewerten.“
Auch im letzten Jahr gab es durch ein Gewitter rund 30 Verletzte unter den Besuchern. Mehrere Verletzte wurden 2015 in Krankenhäuser gebracht, ein Teil wurde noch vor Ort behandelt. Verschiedener Berichte zufolge soll damals ein Blitz direkt in die Bühne oder einen Backstage-Bereich eingeschlagen sein und Mitarbeiter verletzt haben.
Ob Rock Am Ring 2017 wieder in Mendig stattfinden wird, sei nach der Abbruchs-Entscheidung noch nicht klar. Sicher sei „The show will & must go on.“