Rob Halford ist ein Name, der in der Welt des Heavy Metal unauslöschlich verankert ist. Als Frontmann der legendären Band Judas Priest prägte er nicht nur den Sound des Metal, sondern auch dessen Erscheinungsbild. Bekannt als der „Metal God“ steht Halford für kraftvolle, opernhafte Vocals und das ikonische Leder- und Nieten-Outfit, das Heavy Metal bis heute definiert.
Vom Industriequalm zum Duft des Ruhms
Halford wuchs in Walsall in den West Midlands auf, einer Gegend, die von den harten Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges geprägt war. Die schwere Industrie bestimmte das tägliche Leben der Menschen; auch Robs Kindheit war von dieser Umgebung beeinflusst. „Ich habe immer gesagt, dass ich Heavy Metal bereits riechen und schmecken konnte, bevor diese Musik überhaupt erfunden war“, erinnert sich der Musiker an die Zeit, in der er täglich auf dem Schulweg giftigen Qualm einer Stahlfabrik inhalierte. Seine Eltern, ein Stahlarbeiter und eine Fabrikarbeiterin, vermittelten ihm den Wert harter Arbeit. Dieser Ethik blieb er stets treu, auch als er in den späten 196oer Jahren davon träumte, ein Leben im Rock’n’Roll zu führen.
Im Jahr 1973 stieg er schließlich als Sänger bei Judas Priest ein, einer Band, die in den kommenden Jahrzehnten den Sound und das Image des Heavy Metal formen sollten. Der erste Silberling der Truppe, ROCKA ROLLA, erschien nur ein Jahr nach seinem Beitritt. Sein spezieller Gesang kombiniert mit der Leder- und Nieten-Ästhetik machten ihn in Nullkommanichts zur Kultfigur. „Metal ist ein Ort, an dem alle willkommen sind“, sagte er einmal in einem Interview, und betonte die Inklusivität der Metal-Szene, die trotz früher Homophonie und Vorurteile im Lauf der Jahre wuchs.
Rob Halford und sein Doppelleben
Schon in jungen Jahren wusste der Künstler, dass er homosexuell war. Doch in einer Zeit, in der Homosexualität kaum öffentlich diskutiert wurde, fühlte er sich isoliert; er musste seine wahre Identität verstecken, was ihn zunehmend zermürbte. „Ich war früher furchtbar einsam, weil ich ein Doppelleben führen musste“, gestand er später. Die Angst, dass seine Sexualität das Ende von Judas Priest bedeuten könnte, verfolgte ihn über Jahrzehnte hinweg. „Was, wenn herauskäme, dass ich schwul bin, und die Fans nichts mehr mit einer Band zu tun haben wollen, deren Frontmann ein Schwuler ist?“ Diese innere Zerrissenheit trieb den gebürtigen Engländer in die Arme von Alkohol und Drogen. 1986, nach einer beinahe tödlichen Überdosis Schmerzmittel, entschied er sich dazu, in eine Entzugsklinik zu gehen. Dies war ein Wendepunkt, der ihm nicht nur das Leben rettete; für ihn ebnete dies auch den Weg zu seiner Nüchternheit und einem tiefen spirituellen Verständnis.
Nach einer turbulenten Zeit und vielen inneren Kämpfen verließ Halford 1992 Judas Priest, um eine Solokarriere zu verfolgen. Die Trennung war von Missverständnissen und Spannungen geprägt, die die Gruppe für über ein Jahrzehnt voneinander entfremdete. Doch 2003 kam es zu einer triumphalen Rückkehr, die eine neue Ära des Erfolgs für Judas Priest einleitete. Im März dieses Jahres veröffentlichten die Herren mit INVINCIBLE SHIELD ihr bereits 19. Studioalbum.
🛒 INVINCIBLE SHIELD auf amazon.de bestellenMacho-Genre
Obwohl Halford als „Metal God“ und homosexuelle Ikone weltweit gefeiert wird, empfindet er es als ironisch, dass er nur selten in LGBTQ+-Medien, präsent ist. Er führt dies darauf zurück, dass Heavy Metal nach wie vor als eine zutiefst Macho-hafte und männlich geprägte Subkultur wahrgenommen wird, wie er in einem Interview erklärt. Dabei sind es vor allem die Bildsprache und Ästhetik von Judas Priest, inspiriert von der schwulen Kultur, die das Gesicht des Metal entscheidend mitgestaltet haben. Halford betont hier zudem, dass dies nie eine bewusste Entscheidung war; vielmehr war es ein natürlicher Ausdruck dessen, was die Band durch ihre Musik und Botschaft verkörpern wollte. Er ist somit weitaus mehr als nur der Frontmann einer der größten Bands der Geschichte. Rob Halford ist ein Symbol für Durchhaltevermögen, Authentizität und den Mut, zu sich selbst zu stehen.
Rob, wir wünschen dir nur das Beste zu deinem 73. Geburtstag!
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